Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 406

     
           
 

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  01 natürlich. Beyde nemlich sind subiective Bedingungen, unter unter      
  02 welchen nur den Sinnen gegenstande können gegeben werden. obiectiv genommen      
  03 würde dieses ungereimt seyn. Daher die Schwierigkeit von      
  04 dem Orte der Welt und der Zeit vor der Welt. Doch ist in der absoluten      
  05 Zeit kein Ort bestimt ohne Wirkliche Dinge, also kan die absolute Zeit      
  06 keinen Grund der Erklarung der phaenomenorum abgeben.      
           
   

 

4078.   κ.   M 72'.   E II 362.   Zu M § 239:
 
     
  08 Daß der Raum ein bloßes phaenomenon und etwas subiectives,      
  09 nicht aber eine Vorstellung der Sachen sey, ist daraus zu sehen, weil darin      
  10 verhältnisse vorgestellt werden, die doch keine Wirkungen, sondern      
  11 blos Gründe der Moglichkeit der Wirkungen seyn, und diese      
  12 Gründe sind selbst keine Sachen.      
           
  13
Finitum et infinitum.
     
  14
M § 246—264.
     
   

 

4079.   κ3.   M 74'.   E II 1412. 1442.   Zu M § 248:
 
     
  16 Vielleicht ist die Ewigkeit der Welt eine folge der Unendlichkeit derselben      
  17 als eines quanti simultanei ; denn von einer eingeschränkten Zahl      
  18 Ursachen müssen Wirkungen ein Ende nehmen, von einer unendlichen      
  19 aber sind die Combinationen und folgen Unendlich.      
           
  20 Die Schwierigkeit, sich ein Quantum simultaneum als unendlich      
  21 vorzustellen, beruhet auf der Natur des Menschlichen Verstandes, der ein      
  22 totum seiner Moglichkeit nach nur synthetisch denken kan, d. i. successive      
  23 addendo unum uni. Die synthesis aber, die ins unendliche gehen soll,      
  24 ist niemals complet. Dagegen kan man ein infinitum successivum wohl      
  25 dencken, eben darum, weil die synthesis keine terminos hat. Allein eben      
     

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