Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 229 |
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3703. α1. L Bl. E 69. S. I. R II 235f. |
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04 | (du frägst : ist wer ist glüklicher in der Welt, der Tugendhafte oder | ||||||
05 | Lasterhafte? wenn man es untersucht, so wird bey den Vortheilen des | ||||||
06 | Tugendhaften Boshaften allemal etwas untermengt seyn, was der Lasterhafte | ||||||
07 | Tugendhafte nicht begehrt und um deswillen er seinen Zustand mit | ||||||
08 | des andern seinem nicht vertauschen möchte; also ist er in der That zufriedener | ||||||
09 | mit sich, als man denckt. Die übel, die den Tugendhaften betreffen, | ||||||
10 | betreffen eigentlich nicht die Tugend, sondern sind allen gemein. | ||||||
11 | Wenn die allgemeinen Gesetze nur solten auf die Beziehung der frommen | ||||||
12 | und gottlosen eingeschrankt seyn, so sagt: welches sind denn die Frommen. | ||||||
13 | Werden nicht einer diesen vor strafwürdig, der andere aber einen ander | ||||||
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