Kant: AA XVI, L §. 414-421. IX 139-140. 148-149. §. ... , Seite 782 |
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01 | durch Bücher. Ein Gelehrter also hat nur zwey Wege. Er ist entweder | ||||||
02 | auch in Ansehung anderer Gelehrter ein Lehrer (oder kann es wenigstens | ||||||
03 | seyn) oder zwar ein Lehrer in ansehung der idioten, aber ein Schüler in | ||||||
04 | Ansehung anderer Gelehrten. | ||||||
05 | Ein Lehrer, der selbst nur Schüler ist, ist kein eigentlicher Gelehrter. | ||||||
06 | Denn, wenn er nicht selbst die Wissenschaft erweitern kan, so ist er nicht | ||||||
07 | im Besitz der Methoden, und es fehlt ihm zwar nicht an Kentnis, aber | ||||||
08 | doch an Einsicht. | ||||||
09 | Ein Lehrer, der keine Bücher schreibt, und zwar vor Gelehrte, ist | ||||||
10 | keine publiqve Persohn im Felde der Gelehrsamkeit. Daher vor das | ||||||
11 | Publikum zu schreiben und gar nicht vor Gelehrte, weil dieses publicum | ||||||
12 | nicht zusammenhängt, ist eben so als ein Wirthshaus halten gegen den, | ||||||
13 | welcher die policey bedient. | ||||||
3329. υ-χ? ψ?? L 114'. |
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15 | Methode ist nicht immer nöthig, und alsdenn ist die manier rhapsodistisch. | ||||||
16 | e. g. Geschichtchen, gleichnisse etc. Die Stüke eines Systems | ||||||
17 | ohne ausführung geben aphoristische methode. | ||||||
18 | Die popularitaet besteht in der accomodation und condescendentz | ||||||
19 | zur Gemeinen Erkentnis und gemeinen (g interesse ) Aufmerksamkeit. | ||||||
20 | Sie ist die großte Vollkommenheit eines schönen Kopfs aber nur denn | ||||||
21 | wenn sie mit Gründlichkeit verbunden ist. | ||||||
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