Kant: AA XVI, L §. 294-296. IX 102-104. §. 21-22. ... , Seite 641

     
           
 

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    3070.   ω.   L 82.
 
     
  02 Wen (g blos ) die logische Form Verändert werden soll, so muß die      
  03 Materie der Begriffe d. i. der Inhalt derselben nicht verändert (aus      
  04 mortalis nicht nonmortalis gemacht) werden. Da nun die Logik es blos      
  05 mit der Form des Urtheils, nicht mit den Begriffen ihrem Inhalte nach      
  06 zu thun hat, so ist die Unterscheidung der Unendlichen von negativen Urtheilen      
  07 nicht zur Logik gehörig. Diese Benennung geht auch nur auf die      
  08 Verhütung des Scheins einer negation des Untersatzes in einem Vernunftschlusse      
  09 wenn das praedicat desselben blos verneinend ist. z. B. eine jede      
  10 Substanz, die nicht theilbar ist, ist nicht verweslich. Atqui die Seele      
  11 ein nicht eine theilbare Substanz etc. etc. Hier ist minor bejahend, d. i. das      
  12 praedicat ist: anima est nondiusibilis.      
           
   

 

3071.   ω.   L 82.   Über und in dem Schlusssatz von L §. 294:
 
     
  14 ein Verneinend Urtheil ist vom Urtheile, was einen Verneinenden      
  15 Begrif vom Subjecte bejaht, unterschieden. In der relation besteht der      
  16 Unterschied.      
           
   

 

3072.   ω.   L 82.
 
     
  18 Nach dem principio exclusi medii ist die Sphäre eines Begrifs      
  19 relativ auf eine andere entweder ausschließend oder einschließend.      
           
     

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