Kant: AA XVI, L §. 280-284. IX 143-145. §. 105-7. ... , Seite 607

     
           
 

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  01 definirt werden, wenn sie willkührlich gegeben sind worden, oder      
  01 analytisch      
  02 wenn sie a priori, aber nicht willkührlich gegeben worden, e. g.      
  03 Tugend, substantz. definitiones sind entweder diagnostisch oder genetisch.      
           
  04 (s Alle Definitionen sind entweder synthetische oder analytische      
  05 Sätze. Die erste entweder der empirischen oder reinen Anschauungen.      
  06 Die letztere willkührlich. )      
           
   

 

2995.   μ? ρ32? κ3??   L 77'.
 
     
  08 Die Begriffe, die aus dem Verstande entspringen, könen alle definirt      
  09 werden, sie mögen nun durch Willkühr oder die Natur desselben entspringen.      
  10 Die Nahmen definitionen sind von allen Gegenständen moglich      
  11 (es läuft oft etwas positio arbitraria mit ein). realdefinitionen, welche      
  12 die Moglichkeit der Sache selbst enthalten, sind nur von Begriffen, die      
  13 durch den Verstand gegeben sind, zu geben finden. Sie werden per anal      
  14 sind sie willk Und hier fallen nominal und realdefinitionen in eines; doch      
  15 bey willkührlichen Begriffen werden sie synthetisch, bei natürlichen Verstandesbegriffen      
  16 analytisch erzeugt; empirische Begriffe können nur      
  17 nominal erklart werden. Grundbegriffe der Sinne gar nicht. (Lexiographisch      
  18 ists, wenn ich ein Wort einer sprache in der andern nicht durch      
  19 ein gleichbedeutendes, sondern durch viele deutlich mache.). Verschiedene      
  20 Begriffe scheinen empirisch zu seyn, sind aber durch den Verstand entsprungen      
  21 e. g. Erde: davon man doch sagt, daß keine lautere Angetroffen      
  22 wird. oder soll es nur die absonderung eines Begrifs. Es giebt realdefinitionen      
  23 von dem, was gegeben oder auch schon gedacht ist, aber nicht      
  24 unter dem gehörigen Nahmen.      
           
  25 (g e. g. metaphysic )      
           
  26 Pedanterie im Erklären: wenn man einen nothigt die Wortbedeutung      
  27 bestimmt, da ohnedem sie nicht würde verwechselt werden, oder      
  28 auch den andern nöthigt, alle Merkmale zu fassen, da dem zweke gemäß      
  29 einige Zulangen.      
           
     

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