Kant: AA XVI, L §. 53. 54. IX 45-46. [Polyhistorie, ... , Seite 201 |
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| 01 | Die Mühsamkeit (Peinlichkeit) in Ansehung der Ordnung mit | ||||||
| 02 | Verabsäumung des Zweks. | ||||||
| 03 | cyclopische Gelehrsamkeit ohne philosophie. | ||||||
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2026. υ-χ? (ψ?) L 17'. |
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| 05 | Alle Unterweisung ist entweder in der Kunst oder der Wissenschaft. | ||||||
| 06 | Die erste ist entweder Brodkunst oder freye Kunst. Jene ist Handwerk. | ||||||
| 07 | Die freye Kunst ist die, welche durch Lohn bewogen niemand selbst hervorbringen | ||||||
| 08 | kan, wobey also der Geist ganz frey ist, d. i. Kunst des genies; | ||||||
| 09 | dergleichen sind eigentlich nur die Künste des Geistes und nicht des korperlichen | ||||||
| 10 | Gebrauchs. | ||||||
2027. φ? ω? L 17'. |
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| 12 | Der polyhistor als philolog ist humani cultivirt, | ||||||
| 13 | als humanist civilisirt. | ||||||
| 14 | Als philolog ist er linguist und literator, | ||||||
| 15 | als humanist ist er classiker und ihr ausleger. | ||||||
| 16 | Belletrist ist ein Affe von humanisten. | ||||||
| 17 | der humanist nach (g gleichzeitigen ) Mustern zu se in | ||||||
| 18 | lebenden Sprachen ist kein Gelehrter. Nur todte Sprachen sind jstzt gelehrte | ||||||
| 19 | Sprachen. | ||||||
| 20 | (g Zur Cultur gehört die des habitus oder scientia. ) | ||||||
| 21 | Der Philolog unterscheidet sich vom humanist darin, daß jener | ||||||
| 22 | die Werkzeuge der Gelehrsamkeit bey den Alten sucht, der Zweyte die | ||||||
| 23 | Werkzeuge der Bildung des Geschmaks. | ||||||
| 24 | Der Belletrist * ist kein Gelehrter (g Kenner ), sondern ein dilettante | ||||||
| 25 | der Geschmakskentnisse nach der Mode. Er bedarf nicht die alten. Er | ||||||
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