Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 875 |
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01 | lehrt, lehrt zugleich die Vertheidigung. Der allgemeinen Verdacht beybringt | |||||||
02 | und Behutsamkeit, hebt das Zutrauen auf. | |||||||
03 | S. II: | |||||||
04 | (g Wenn jemand weiß, das auf seine Minen gepaßt wird, so wird | |||||||
05 | die Mine des Bescheidenen verwirrt, des Unverschämten zweydeutig. ) | |||||||
06 | 3. Sie ist an sich ganz unzuverlaßig; denn die geübteste Schelme | |||||||
07 | haben gar keine Mine, weil sie ohne Affect seyn, und, die es nicht sind, | |||||||
08 | haben oft eine Mine, die sich auf die Art, wie man ihnen begegnet, mehr | |||||||
09 | bezieht, als auf die Sache, wovon gehandelt wird. Das roth werden | |||||||
10 | soll die Schuld beweisen, aber erubuit, salva res est, sagt terentius. | |||||||
11 | Verdrus und Verlegenheit geben Minen, die sich oft darauf beziehen, daß | |||||||
12 | man beleidigt wird, daß man in einer wahren Erzählung seine eigene | |||||||
13 | Ungewisheit oder Beschwerde sich zu erinnern äußert, welches so | |||||||
14 | als ob man In verlegenheit wäre, die Warheit zu sagen. | |||||||
15 | 4. Die Bemühung zu simuliren, als habe man keine Absicht den | |||||||
16 | anderen auszuspähen, und die zu dissimuliren, als habe man keine Absicht | |||||||
17 | dem anderen etwas zu verhelen, corrumpirt beyde. doch ist der letztere, | |||||||
18 | der sich nicht erforschen läßt, mehr zu entschuldigen. | |||||||
19 | 5. Dem Au Lauscher der Minen kan man einen Unverschämten | |||||||
20 | entgegen setzen, der ihn durch starren Blik deconcertire, als wolte er jenes | |||||||
21 | seine Ausspäherey beschämen. Hamlet. | |||||||
22 | Aus der Verstellung muß man keine Kunst, Klugheits-Lehre machen. | |||||||
1520. ψ. L Bl. Ha 53. 52. |
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23 | L Bl. Ha 53. S. I: | |||||||
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26 | (g nicht Menschenarten, sondern racen. ) | |||||||
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