Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 712 |
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01 | Der sie selbst ersinnen soll: vernunft. Ein feldherr hat Vernunft. | |||||||
02 | ein commandirter officier Urtheilskraft (Bevollmachtigter Minister), | |||||||
03 | einer, der unter unmittelbaren Befehlen steht, verstand nöthig. | |||||||
04 | (Regeln, die man selbst erfunden, versteht man am besten.) | |||||||
05 | In der Erziehung zuerst den Verstand durch Begriffe zu bilden; denn | |||||||
06 | die Urtheilskraft durch Aufgaben, wo die Regel angewandt werden soll. | |||||||
07 | Endlich Übungen, die Absicht einer Rede, die Ursachen von einer Begebenheit, | |||||||
08 | den Zwek zu finden. (s Vernunft zum Endzwek. ) | |||||||
09 | (s In dem Anwachs der Jahre. 1. Gedachtnis. 2. Witz. 3. phantasie. | |||||||
10 | 4. Verstand. 5. Urtheilskraft. 6. Vernunft. ) | |||||||
11 | Witz und Einbildungskraft bedürfen der Leitung des Verstandes | |||||||
12 | und der disciplin der Urtheilskraft. | |||||||
13 | (Urtheilskraft zeigt sich am besten in Muthmaßungen. Oder wo | |||||||
14 | die Regel nicht bestimmt für alle Fälle gegeben ist.) | |||||||
15 | Verstand, mit Urtheilskraft verbunden, heißt, wenn die letztere vorzüglich | |||||||
16 | ist, gesunder Verstand. Ohne Urtheilskraft (zum sprechen, aber | |||||||
17 | nicht zur Ausführung): klügelnder Witz. Frauenphilosophie. Christina. | |||||||
18 | Pedanterey. | |||||||
19 | Verstand kommt nicht vor Jahren. Männlicher Verstand. | |||||||
20 | (g leere Regel ohne für die Urtheilskraft. Nicht zu viel, nicht zu | |||||||
21 | wenig. ) | |||||||
22 | Empirischer oder praktischer Verstand. Regeln aus Erfahrung, Beobachtungen | |||||||
23 | anzustellen und allgemein zu machen. Gemeiner Verstand. | |||||||
24 | Behender Begrif. Gründlicher Verstand. Flüchtig. Französische Allwissenheit. | |||||||
26 | Richtiger Verstand. Ausgebreiteter. (s Nachdenkender, ) Grüblender | |||||||
27 | Kopf. | |||||||
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