Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 687

   
         
 

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  01 (s Die schwächen des weiblichen Geschlechts aufzudecken. (s Unglaube    
  02 an Tugend. Freygeister der Geschlechtsneigung. ) )    
         
    (s    
  03 Der Anstand ist ein äußerlicher Schein, der Achtung einflößt.    
  04 Er bringt eine illusion hervor und führt doch wirklich auch im Betragen,    
  05 was Achtung erwirbt. Politesse (im gringeren stande: Artigkeit) ist ein    
  06 Schein, der Liebe (erwirbt) einflößt.    
         
  07 Sittsamkeit ist ein Anstand von Achtung vor (g das Urtheil )    
  08 anderer.    
    )    
         
  09 (s Bescheidenheit. ) (s Auch den Schein des Guten hochachten. )    
         
    (s    
  10 Laßt uns von dem, was nicht in unserer Gewalt ist, den schönen    
  11 Schein nicht wegnehmen, wodurch uns Menschen beliebt, das Leben    
  12 hofnungsvoll, die Übel ertraglich werden. Aber von Lastern laßt uns    
  13 allen schein vertilgen, so fern es uns selbst angeht und in unserer Gewalt ist,    
  14 sie zu vermeiden. Wer sehr hinter den schönen Schein forscht, verliert    
  15 den Glauben an die Tugend (s das Vergnügen vom Spiel ). Daher    
  16 Misanthropie. Misogynie. So lange schwachheiten seyn, so ist der feine    
  17 und sittsame Anstand wenigstens die Gestalt der Tugend. Aber bey der    
  18 Bosheit ist es Betrug.    
         
  19 (s Höflichkeit, die vor Freundschaft gilt. aristoteles. sittsamkeit    
  20 vor Keuschheit. Einfalt vor Ehrlichkeit. )    
         
  21 Aber uns selbst müssen wir ohne verschonen das Blendwerk    
  22 abziehen. (s Die innere illusion heißt, (g wenn sie willkürlich ist ), ein    
  23 Wahn (g sonst Schwarmerey ). Religionswahn. Moralischer wahn.    
  24 Gutherzigkeit. De Lüc. ) So wie mancher so lange lügt, bis er es selbst    
  25 glaubt: so bringt der anfangs angelegte Schein zuletzt eine wirkliche    
     

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