Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 650 |
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01 | 5. Wohlthaten machen um dieser Furcht willen, verachtet zu werden, | |||||||
02 | Undankbar. | |||||||
1471a. ω. L Bl. de Barenton. S. II: |
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04 | Diese an die Philosophen ergangene Frage wichtige Anfrage wenn | |||||||
05 | sie enthält eine vierfache Aufgabe (nach den vier Classen der Categorien): | |||||||
06 | 1. das Menschliche Geschlecht im Ganzen betrachtet (Qvantität) nicht | |||||||
07 | etwa, ob die Menschen von einer gewissen race, z. B. die der Weissen in | |||||||
08 | diesem mit Ausschließung der Neger oder Amerikaner, dieses Vortheils | |||||||
09 | theilhaftig sind, sondern mithin nicht, ob alle Menschen, sondern ob das | |||||||
10 | Gantze derselben fortschreite, es mögen nun einige zurück bleiben. 2. das | |||||||
11 | Bessere wozu fortgeschritten wird ist das moralische (Qvalität) | |||||||
12 | nämlich nicht jede Vollkommenheit, in der die Menschen fortschreiten | |||||||
13 | sollen, z. B. Kunst, Wissenschaft Und geschmack, — wiewohl diese auch | |||||||
14 | Vorübungen Beforderungsmittel oder auch Folgen von jener werden | |||||||
15 | können. — 3. Daß es hier nicht auf die innere Besserung eines jeden | |||||||
16 | Menschen für sich, sondern, da es auf um das Fortrücken des Menschengeschlechts | |||||||
17 | zu thun ist, der Fortschritt zum Besseren in der G von dem | |||||||
18 | Verhaltnis derselben in der großen Gesellschaft unter einander gemeynet | |||||||
19 | se ist (Relation). 4. Da hier ein Vorhersagen des künftigen die Aufgabe | |||||||
20 | ist, dieses aber nicht geschehen kann, wenn man nicht a priori urtheilen | |||||||
21 | kann, was geschehen werde, mithin daß der Fortsch das Bessere in nothwendig | |||||||
22 | aus der kette Verkettung der schon gegenwärtigen Ursachen mit | |||||||
23 | ihren Wirkungen erfolgen müsse, die Nothwendigkeit des beständigen | |||||||
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