Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 444 |
||||||||
Zeile:
|
Text:
|
Verknüpfungen:
|
|
|||||
01 | Die Wahl der annehmlichkeiten in Beziehung auf gesellige Theilnehmung | |||||||
02 | ist Geschmaksneigung. | |||||||
03 | Wenn man jung ist, schätzt man das Vergnügen nur nach Graden; | |||||||
04 | wer alt ist: nach der ofteren Wiederholung und Länge der Dauer. | |||||||
1001. ψ3. L Bl. E 70. R II 242. S. II. |
||||||||
06 | Fortior armis, luxuria incubuit victumque vlciscitur orbem. | |||||||
07 | Das Wohlleben mit Geschmak, das Arm macht, ist die Üppigkeit. | |||||||
08 | Das Wohlleben ohne Geschmak, das krank macht, ist die Schwelgerey | |||||||
09 | (g Luxuries ). | |||||||
10 | Der A Luxus ist der offentliche Aufwand (g eines Zeitalters oder | |||||||
11 | Volks ) auf Dinge des Geschmaks, der Dürftigkeit hervorbringt (Dürftigkeit | |||||||
12 | ist der Zustand der der Grad der natürlichen Bedürfnis, welche der | |||||||
13 | ihre Befriedigung schweer macht). Armuth: das Unvermögen es zu | |||||||
14 | befriedigen. Der luxus scheint zu der bürgerlichen Anlage der Menschen | |||||||
15 | zu gehören als der Fortgang in der cultur bis zum maximum der Men | |||||||
16 | Anspannung menschlicher Krafte. Er ist dem Staate vortheihaft, wenn | |||||||
17 | er nicht weichlich ist und nicht mit mit der Freyheit sich vereinigen läßt. | |||||||
18 | Luxus kan zwar einem einzelnen oder etlichen beygelegt werden. | |||||||
19 | Alsdenn aber hat er nichts Tadelhaftes in sich, weil er Vielen Gelegenheit | |||||||
20 | zu verdienen giebt. | |||||||
[ Seite 443 ] [ Seite 445 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
||||||||