Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 375 |
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842. φ. M 215'. |
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02 | Gleichwie die Vernunft geht vom allgemeinen zum besonderen: so | |||||||
03 | umgekehrt die sinnliche Urtheilskraft von dem besonderen zum All der | |||||||
04 | Zusammenfassung, von den mannigfaltigen zur Einheit entweder der Zusammensetzung | |||||||
05 | oder der Idee und Absicht, was diese Handlung in ein | |||||||
06 | lebhaftes Spiel setzt. | |||||||
843. φ. M 215'. |
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08 | Reitz und Würde verbunden macht schönheit aus; Anstand ist das | |||||||
09 | Moment der Würde. Sittsamkeit. Was vertraulichkeit, Gemeinmachung | |||||||
10 | einflößt, ist nicht schön. Es muß Achtung, Schatzung hervorbringen. | |||||||
11 | Würde ist, was den Menschen klein Macht. Es gefällt dadurch, daß wir | |||||||
12 | uns in die Stelle des Eigenthümers setzen und stoltz seyn oder den Stoltz | |||||||
13 | anderer gedehmüthigt sehen. | |||||||
844. φ. M 215'. |
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15 | Empfindung und Witz sind ein vorübergehend Spiel. Zum Geist wird | |||||||
16 | eine Bewegung des Gemüths erfodert, welche dauert. Es hat ein inneres | |||||||
17 | principium der thätigkeit. Wo Geist hervorleuchtet, da wird man vor | |||||||
18 | alle Fehler schadlos. | |||||||
845. φ. M 215'. E I 416 |
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20 | Ehre und Geschmak müssen das meiste thun, um die grobe Leidenschaft | |||||||
21 | einzuschränken. Wissenschaft um das Gemüth innerlich zu befriedigen. | |||||||
22 | Die feinere Liebe zum Geschlecht thut das meiste, allein die Ehre einer | |||||||
23 | freyen Nation die da handelt das edelste. | |||||||
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