Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 284 |
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646. κ — λ. M 230'. |
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02 | Eine Vorstellung ist sinnlich, wenn darin die Form des Raumes und | |||||||
03 | der Zeit ist; sie ist noch sinnlicher, wenn die Empfindung damit verbunden | |||||||
04 | ist (Farbe). am sinnlichsten: wenn sie dem Zuschauer zugeeignet wird, | |||||||
05 | und zwar als beschauet von anderen. Schöne Gegenstände sind, deren | |||||||
06 | zusammenordnung nach den Gesetzen des intuitus gefällt. schöne Erscheinungen | |||||||
07 | von Gegenständen (e. g.) Bilder. | |||||||
647. κ — λ. M 230'. |
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09 | Der Geschmak ist eigentlich die fähigkeit das Vermögen, das, was | |||||||
10 | sinlich gefält, einstimig mit anderen zu wählen. Da nun in den Empfindungen | |||||||
11 | die einstimmung nicht so nothwendig ist wie in der Erscheinung, | |||||||
12 | so geht der Geschmak mehr auf die Erscheinung als Empfindung. Wenn wir | |||||||
13 | einen wegen Mangel des Geschamks beschuldigen, so sagen wir nicht, daß | |||||||
14 | es ihm nicht schmeke, sondern daß es anderen nicht schmeke. Sonsten ist | |||||||
15 | ein verkehrter Geschmak auch der, so auf das geht, was böse oder schädlich | |||||||
16 | ist. | |||||||
648. κ — λ. M 231'. |
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18 | Der Geschmak in der Erscheinung gründet sich auf die Verhaltnisse | |||||||
19 | des Raumes und der Zeit, die vor ieden Verstandlich seyn, und auf die | |||||||
20 | regeln der reflexion. | |||||||
21 | Eben darum, weil es bey dem Geschmak darauf ankömmt, wie etwas | |||||||
22 | auch anderen Gefalle, so findet er nur in der Gesellschaft statt, nemlich er | |||||||
23 | hat darin nur einen reitz. | |||||||
649. κ — λ. M 231'. |
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25 | Zu den principiis convenientiae kan man noch zählen, daß alles | |||||||
26 | (g natürliche ) in der Welt gut sey und seinen Zwek habe, weil eben dadurch | |||||||
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