Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 119 |
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307. υ? ψ? M 195. Zwischen M §. 551 und 552: |
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02 | Eintöniges Predigen schläfert ein. | |||||||
03 | Aufgewekt und schläfrig. | |||||||
308. ψ2. L Bl. Ha. 39. |
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05 | S. I: | |||||||
06 | Die Befreyung des Gemüths von der Last des Bedürfnisses ist die | |||||||
07 | müssige Gemüthsdisposition. Sie ist bey einem thätigen Menschen allemal | |||||||
08 | liebenswürdig, aber zugleich eine Geschaftigkeit, die einen Überflus von | |||||||
09 | Kräften fühlt, sich auch mit dem entbehrlichen zu beschaftigen und unterscheidet | |||||||
10 | sich von der Faulheit und Gedamkenlosigkeit des Wilden. Sie | |||||||
11 | heißt in Ansehung des Wissens curiositaet, welches eine Übung unserer | |||||||
12 | Gemüthskräfte (s in Ruhe ) an einer Aufgabe ist, welche sie ohne weiteren | |||||||
13 | Zwek beschäftigt. curiosa sind als Anhänge an das zwekmaßige Wissen | |||||||
14 | sehr aufmunternd, und ein Zeichen eines sich erweiternden Gemüths. | |||||||
15 | Die curiosa sind es entweder casuistisch: zu Übung der Urtheilskraft, | |||||||
16 | oder paradox: zu Übung der Vernunft, oder raritaeten: zu Unterhaltung | |||||||
17 | der Beobachtung. Die curiositaet, wenn sie zum Geschafte wird, | |||||||
18 | heißt steckenreuterey. | |||||||
19 | Der, den nichts bekümmert, als was sein Bedürfnis befriedigt, ist | |||||||
20 | sehr eingeschränkt. Die Liebhaberey erweitert doch die Kentnis: die der | |||||||
21 | Seltenheiten ist eigenliebig; die des monströsen ist abentheuerlich; die des | |||||||
22 | geheimen ist ausspähend; die des Sammelns und der completirung ist | |||||||
23 | habsüchtig; die des Gleichthuns ist habsüchtig die der Neugierde ist eitel; | |||||||
24 | die der anecdoten, der kleinen Künste und Rätzel in Gesellschaft. Reisen | |||||||
25 | in diesem verschiedenen Geschmak. Warzeichen. Naturspiele. Cabinette. | |||||||
26 | S. II: | |||||||
27 | Verlangen nach Neuigkeiten ges aus stadt und Land oder Weltneuigkeiten. | |||||||
28 | Eine Zeitung ist der großte Beweis der Erweiterung unserer | |||||||
29 | ietzigen Kentnisse. Frauenzimmer haben lieber Familienanecdoten als | |||||||
30 | politische Neuigkeiten. Liebhaberey des Alten vor Gelehrte ist ungesellig, | |||||||
31 | haßt veränderung. | |||||||
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