Kant: AA XIV, Physische Geographie. , Seite 604 |
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01 | durch das Abfließen von oben und nicht durch die Erhebung des Oceans | ||||||
02 | mit seinem Grunde. | ||||||
03 | Am Rand links neben dem Anfang des folgenden Absatzes, unter den Worten decken müssen in 60330: | ||||||
05 | (g Geogonie: ein Versuch über den ersten Zustand der Erde und | ||||||
06 | der Erdgeschöpfe. ) | ||||||
07 | Man konte ein wenig mehr die alten Canäle der Ströhme, selbst da, | ||||||
08 | wo ietzt kein Strohm ist, durchgehen. Felsen können wohl gehindert haben, | ||||||
09 | daß die Seiten der Thäler nicht immer parallel sind, weil die Felsen fest | ||||||
10 | wurden oder die Wasser sich theileten und Berge als Inseln befaßeten, wie | ||||||
11 | es oft auch Flüsse thun. | ||||||
12 | Mein principium über den (g oftmals ) Veranderten Stand der | ||||||
13 | Wasser in ansehung des Landes ist sehr einfach, namlich: daß die Wasser | ||||||
14 | (g vorausgesetzt, daß es Berge giebt ) niemals Berg‐an, sondern iederzeit | ||||||
15 | Berg‐ab geflossen sind. (g mithin, die erste Erzeugung der Berge abgerechnet, | ||||||
16 | alle Veranderungen derselben nur durch abflus und nicht durch | ||||||
17 | Anspühlung entstanden. ) Hiedurch erreiche ich dieses, daß die Uberschwemmungen | ||||||
18 | niemals haben total seyn dürfen, wie in pallas Hypothese, | ||||||
19 | sondern sich in einem Landstriche haben eräugnen können, ohne daß diese | ||||||
20 | Veranderung andere betroffen hat. Daß alle Umwandelungen nach und | ||||||
21 | nach geschehen und eine regelmaßigkeit entsprungen, daß auch ein Leitfaden | ||||||
22 | gegeben wird in Ansehung der vorhandenen und künftigen Beobachtungen | ||||||
23 | nach Gesetzen hydrodynamischen Gesetzen. Daß das feste Land | ||||||
24 | endlich Insel wurde, mithin der Unterschied zwischen continent und Ocean | ||||||
25 | erzeugt wurde, rührete von der allmaligen Zusammentroknung der Erde | ||||||
26 | her, bey welcher alles Land, als älter und eher troken, immer muste im | ||||||
27 | Verhaltnis höher bleiben als der Grund der Wasser. Von ienem also daß | ||||||
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