Kant: AA XI, Briefwechsel 1794 , Seite 493 |
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01 | Arbeiten, Gesundheit und alle äußern Hülfsmittel, die vornehmlich in einem frohen | ||||||
02 | und erwünschten Zustande liegen, von ganzem Herzen wünsche. | ||||||
03 | Ich bin mit aufrichtiger Hochachtung | ||||||
04 | Dero gehorsamster D[iener] und F[reund] | ||||||
05 | Breßlau. d. 11 Oct. 1793. | Garve. | |||||
619. | |||||||
07 | Von Christoph Friedrich Ammon. | ||||||
08 | 8. März 1794. | ||||||
09 | Wolgeborner Herr, | ||||||
10 | Hochzuverehrender Herr Professor. | ||||||
11 | Der sel. Döderlein in Iena fieng kurze Zeit vor seinem Tode ein | ||||||
12 | Theologisches Iournal an, das ich mit anderen Gottesgelehrten fortzusetzen | ||||||
13 | veranlaßt wurde. In den ersten Stücken dieser Zeitschrift findet | ||||||
14 | sich ein Auszug der vortrefflichen Schrift Euer Wolgeborn, die Religion | ||||||
15 | i. d. G. d. V., wo ich meine große Freude zu erkennen gab, daß mein | ||||||
16 | Lieblingsgedanke über historischen und allgemeinen Sinn der heiligen | ||||||
17 | Bücher durch Ihre Aüsserungen, verehrungswürdigster Lehrer - denn | ||||||
18 | das sind Sie mir durch Ihre Schriften in reichem Maaße geworden | ||||||
19 | bestätiget würden. Zu derselben Zeit traten Eichhorn, Gabler, Rosenmüller | ||||||
20 | gegen diese moralische Schriftauslegung mit großem Eifer auf. | ||||||
21 | Sie behaupteten, daß dieser moral. Sinn kein anderer sei, als der | ||||||
22 | längst verlachte allegorische der Kirchenväter, besonders des Origenes; | ||||||
23 | daß bei dieser Art der Exegese alle dogmatische Sicherheit verloren | ||||||
24 | gehe (woran sie wohl nicht ganz Unrecht haben mogten); und da | ||||||
25 | eine neue Barbarei den Beschluß dieser Interpretation machen werde. | ||||||
26 | In der Ueberzeugung, daß sich alle diese Gährungen unter der | ||||||
27 | Macht der Wahrheit zulezt von selbst verlieren werden, hielt ich mich | ||||||
28 | in der Anzeige einer der neuesten Schriften hierüber, die ich beizulegen | ||||||
29 | mir die Ehre gebe, an die Sache selbst. Urtheilen Sie selbst, verehrungswürdigster | ||||||
30 | Lehrer, ob ich den Grundsaz der moralischen Schriftauslegung | ||||||
31 | gehörig gefaßt habe? oder ob ich Ihrer Schrift einen | ||||||
32 | falschen Sinn unterlege, und ob der mir von einem Gegner gemachte | ||||||
33 | Vorwurf einer blinden Kantiolatrie gegründet ist? | ||||||
34 | Ich weiß es nur zu sehr, wie kostbar ieder Ihrer Augenblicke | ||||||
35 | für die Wissenschaften und für die Nachwelt ist; aber dennoch habe | ||||||
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