Kant: AA X, Briefwechsel 1788 , Seite 534

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Dieselben versichern darf daß der Graf ein junger Mensch aber auch      
  02 schon ein junger Mann ist, der schon zu profitiren weis und dabey zu      
  03 viel discretion hat um einen berühmten Mann zu stören damit er nur      
  04 sagen könne ich hab ihn gesehn. Und sollten Eur: Wohlgebohrnen      
  05 doch auch diese Eitelkeit an meinem Grafen bemerken so sind Sie nun      
  06 versichert daß es dieses nicht allein ist und werden es ihm auch mit      
  07 der Güte und Gefälligkeit übersehen deren Sie seit so vielen Iahren      
  08 gewohnt sind.      
           
  09 Wenn diese Iahreszeit und mein ewiger gichterischer Schnupfen      
  10 sich besser vertrügen, so hätt ich diese Reise gerne mitgemacht auch      
  11 nur blos den Mann noch einmal zu sehen dem ich so viel zu danken      
  12 habe,: ich hätte dabey zugleich das Vergnügen gehabt Herrn Prof.      
  13 Krause zu sprechen und ihm für seine lezte Freundschaft zu danken.      
  14 Eur: Wohlgebohrnen darf ich nicht meiner wahren Hochachtung      
  15 und Erkentlichkeit erst versichern mit welchen ich mich zeitlebens zu seyn      
  16 rühmen werde      
           
  17   Eur: Wohlgebohrnen      
  18 Schlobitten ganz ergebenster Diener      
  19 den 16ten März 1788. Schirmacher      
           
           
    324.      
  21 Von Friedrich Gottlob Born.      
           
  22 16. April 1788.      
           
  23 Wohlgebohrner Herr,      
  24 Hochgeehrtester Herr Profeßor!      
  25 Etwa drey oder vier Wochen nach der Michaelismeße des abgewiechenen      
  26 Iahres gab ich mir die Ehre Ew. Wohlgeb. durch des Herrn      
  27 Buchhändler Fritschens Einschluß an Herrn Hartung mein Schriftchen      
  28 de scientia et conjectura zu übersenden, mit ergebenster Bitte, mir      
  29 Dero strenges Urtheil darüber gütigst zu eröffnen. Da ich seitdem      
  30 von Ew. Wohlgeb. keine Antwort erhalten, so muß ich besorgen, da      
  31 mein Brief nebst dem Buche wohl gar verloren gegangen, oder doch      
  32 nicht abgegeben worden sey. Ich bin also hierdurch so frey, Sie nur      
  33 um eine Zeile zu bitten, ob Dieselben beydes erhalten haben, damit      
  34 ich, falls dieß nicht sey, Ihnen durch die iezige Meßgelegenheiten ein      
  35 anderes Exemplar zuschicken kan. Zu gleich ersuche Ew. Wohlgeb.      
  36 gehorsamst, die etwannigen Zusätze und Erläuterungen zur Uebersetzung      
           
     

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