Kant: AA X, Briefwechsel 1783 , Seite 350 |
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Text (Kant):
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01 | um, womöglich dem metaphysischen Publikum einen Wink zu geben, | ||||||
02 | wie, in welcher Ordnung und nach welcher auf die wesentlichste Punkte | ||||||
03 | zu Anfangs allein zu richtenden Aufmerksamkeit, die Untersuchung | ||||||
04 | hierüber anzustellen und die Grentze aller unserer Einsicht in diesem | ||||||
05 | Felde sicher zu bestimmen wäre. Denn auf diese Art allein, durch die | ||||||
06 | Mitwirkung solcher Männer, wie Sie (die freilich nur selten angetroffen | ||||||
07 | werden) kann ein für die Wissenschaft vortheilhafter Ausgang gehoffet | ||||||
08 | werden, es mag nun von meinen Versuchen viel oder wenig übrig | ||||||
09 | bleiben. | ||||||
10 | Wie dergleichen Untersuchungen könnten verkürzt werden, dadurch, | ||||||
11 | daß man gewisse allgemeinere Aufgaben zuerst auf die Bahn brächte, | ||||||
12 | die ausgemacht werden können, ohne sich auf die Art einzulassen, nach | ||||||
13 | der ich sie aufzulösen versucht habe, darüber werde mir noch die Freyheit | ||||||
14 | nehmen Ew. Hochehrw. einige kleine Vorschläge zu Ihrer Beurtheilung | ||||||
15 | zu eröfnen. Könnte Ihre Arbeit ein besonderes Stück werden | ||||||
16 | welches nicht unter der Menge Recensionen anderer Art gleichsam vergraben | ||||||
17 | würde, so würde dieses einen solchen Zweck viel besser befördern. | ||||||
18 | Doch bleibt alles dieses Ihrem reifen Ermessen, dem Urtheile, welche | ||||||
19 | Sie über die Richtigkeit oder Unwichtigkeit dieses Geschäftes fällen und | ||||||
20 | der Angemessenheit mit der Zeit, die Sie dazu verwenden können, überlassen. | ||||||
21 | Ich bin übrigens mit der größesten Hochachtung | ||||||
22 | Ew: Hochehrwürd: | ||||||
23 | gehorsamster Diener | ||||||
24 | I. Kant | ||||||
25 | den 22 Aug: 1783. | ||||||
210. | |||||||
27 | An Iohann Schultz. | ||||||
28 | 26. Aug. 1783. | ||||||
29 | Es macht mir ungemein viel Vergnügen, einen so scharfsinnigen | ||||||
30 | Mann, als Ew. Hochehrwürden, an meine Versuche mit Hand anlegen | ||||||
31 | zu sehen, vornehmlich aber die Allgemeinheit der Übersicht mit der | ||||||
32 | Sie allenthalben das Wichtigste und Zweckmäßigste auszuheben und | ||||||
33 | die Richtigkeit, mit welcher Sie meinen Sinn zu treffen gewußt. Dieses | ||||||
34 | letztere tröstet mich vorzüglich für die Kränkung, fast von niemand | ||||||
35 | verstanden worden zu seyn und nimmt die Besorgniß weg, daß ich die | ||||||
36 | Gabe mich verständlich zu machen in so gringem Grade, vielleicht in | ||||||
37 | einer so schweren Materie gar nicht besitze; und alle Arbeit vergeblich | ||||||
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