Kant: AA X, Briefwechsel 1778 , Seite 236 |
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01 | ich mich auch über den Uebersetzer ärgre, der sich nicht einmal die | ||||||
02 | Mühe gegeben das unbehülfliche Schwedsche Maaß auf unseres zu reduciren | ||||||
03 | u. der einen so schlaudrigen Styl hat u. oft unrichtig ist. | ||||||
04 | Ich werde diesen Winter bey Ihrem ehmaligen Schüler, dem | ||||||
05 | H Herz die anthropologiam rationalem hören. ich verspreche mir | ||||||
06 | sehr viel gutes von dem Collegio. da ich nicht Zeit übrig habe bey | ||||||
07 | Stümpern in die Schule zu gehn so bin ich immer sehr behutsam ehe | ||||||
08 | ich so was, ja oft ehe ich die lecture eines Buches anfange, allein | ||||||
09 | Mendelson hat für Herzes Talent gut gesagt und auf deßen Bürgschaft | ||||||
10 | unternäme ich wohl wer weis was, zumal da ich weis da | ||||||
11 | Sie für Herzen Achtung haben u. mit ihm in einer Art von Briefwechsel | ||||||
12 | sind. | ||||||
13 | Erstreckt sich Ihr Hevristisches Talent so weit, so geben Sie mir | ||||||
14 | doch Mittel an die Hand, die Studenten auf Universitaeten von den | ||||||
15 | Brodt Collegiis zuruk zu halten u. ihnen begreiflich zu machen daß das | ||||||
16 | bischen Richterey, ja selbst Theologie u. ArzneyGelarheit unendlich | ||||||
17 | leichter u. in der Anwendung sichrer wird wenn der Lehrling mehr | ||||||
18 | philosophische Kenntniß hat, daß man doch nur wenige Stunden des | ||||||
19 | Tages Richter, Advocat, Prediger, Arzt, u. in so vielen Mensch ist wo | ||||||
20 | man noch andre Wißenschaften nötig hat - kurz dieß alles sollen | ||||||
21 | Sie mich lehren den Studenten begreiflich zu machen. Gedrukte Anweisung, | ||||||
22 | Leges Reglements das ist alles noch schlimmer als das | ||||||
23 | BrodtColleg selbst. | ||||||
24 | Ich wünschte daß ich Mittel finden könte Ihnen zu beweisen wie | ||||||
25 | sehr ich bin | ||||||
26 | Ihr | ||||||
27 | Freund u Diener | ||||||
28 | Berlin den 1 Aug 78 | Zedlitz | |||||
138. | |||||||
30 | An Christian Heinrich Wolke. | ||||||
31 | 4. Aug. 1778. | ||||||
32 | Verehrungswürdiger Freund | ||||||
33 | Wenn ich hier alle Lobeserhebungen, die nur die größte Schmeicheley | ||||||
34 | ersinnen kan, häufete, so würden sie wirklich doch nur die aufrichtige | ||||||
35 | und wahre Gesinnung meines Herzens ausdrücken. Sie sind der | ||||||
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