Kant: AA X, Briefwechsel 1766 , Seite 058 |
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01 | und guttes Muths wäre, o, möchte es ihm doch niemahls daran | ||||||
02 | fehlen, Die unerwartete Vorfälle welche Ihn nach Hause ruften, und | ||||||
03 | die üble nachrichten, die mich nur gar zu sehr von dem gantzen | ||||||
04 | umbfange seines Schicksals unterrichteten, veruhrsachten mir viele | ||||||
05 | traurige Stunden, der artzt welchem ich die besserung meines auges | ||||||
06 | anvertraut habe, erlaubte mir nicht Ihn zu begleiten, In der einsahmkeit | ||||||
07 | mir selbst überlaßen, hatte ich Zeit genung die unvolkommenheit | ||||||
08 | aller Vergnügen einzusehen, wir düncken uns bißweillen in | ||||||
09 | dem Schose der Ruhe glücklich, und ehe wir uns vorsehen taumlen | ||||||
10 | wir in einem abgrunde von wiederwärtigkeiten. | ||||||
11 | Mein Mann schreibt mir die abende welche er in Ihrer, und des | ||||||
12 | Herrn Mintzmeisters Gesälschafft zu brächte, wären Ihm die angenehmsten, | ||||||
13 | warum kan er doch nicht gantze tage in dieser Geselschafft | ||||||
14 | endigen, denn meine Zufridenheit hängt bloß von seiner Ruhe ab, | ||||||
15 | übrigens mein werter Freünd haben Sie eine ungerechtigkeit begangen, | ||||||
16 | und sind davor abbitte schuldig, das Sie mir die Hoffnung benehmen, | ||||||
17 | in Ihrer Geselschafft nach Königsberg zu reisen, warum fehlt es mir | ||||||
18 | doch an Vermögen Ihre Verdienste (welche keine empfehlungen | ||||||
19 | vermehren können) zu belohnen, und Sie dadurch von allen mühsahmen | ||||||
20 | Verbindungen zu befreüen, | ||||||
21 | Ein groser Lerm von Paucken und Trompeten, und eine Menge | ||||||
22 | Schlitten, deren Führer Printzen und Grafen waren, machten mich | ||||||
23 | auf mercksahm, eine Virtel Stunde die ich anwante meine Neügierde | ||||||
24 | zu befridigen verhinderte mich Ihnen vorige post dieses Blat zu senden, | ||||||
25 | in dieser Zeit glaubte ich Herrn Kaulke zu sprechen, aber vergebens, | ||||||
26 | so bald ich ihn sehe will ich ihn erinneren Wort zu halten, man hoft | ||||||
27 | den Herrn Roussau bald in den Iegenden von Berlin zu sehen, wie | ||||||
28 | auch den Herrn Voltair, doch, vieleicht sind es auch nur Vermuthungen, | ||||||
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30 | Herr Schmucker (: So heist derjenige welcher die aufsicht über | ||||||
31 | mein linckes hat :) wendet alle mühe an das sogenante verhärtete | ||||||
32 | Gersten Korn wegzubringen, es scheint Ihm auch zu gelingen, Ich sehe | ||||||
33 | mit ungeduld den tag meiner Abreise entgegen es soll mir auch nicht | ||||||
34 | an muth fehlen alleine zu reisen, umb das Ende meiner reisebeschreibung | ||||||
35 | zu vollenden. | ||||||
36 | einige reihen in Ihrem letzten Briffe sind zu schmeichelhaft für | ||||||
37 | mich, als das ich Sie beantworten könte, ich würde Sie auch nur | ||||||
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