Kant: AA X, Briefwechsel 1763 , Seite 043 |
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Text (Kant):
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28a. | |||||||
02 | Von Iohann Georg Sulzer. | ||||||
03 | (1763.) | ||||||
04 | Erwähnt von Kraus. Vgl. Reicke, Kantiana. Königsberg. 1860. S. 21. | ||||||
28b. | |||||||
06 | An Emanuel Swedenborg. | ||||||
07 | Vor d. 10. Aug. 1763. | ||||||
08 | Erwähnt 29. | ||||||
29. | |||||||
10 | An Fräulein Charlotte von Knobloch. | ||||||
11 | 10. Aug. [1763.] | ||||||
12 | Ich würde mich der Ehre und des Vergnügens nicht so lange | ||||||
13 | beraubt haben, dem Befehl einer Dame, die die Zierde ihres Geschlechts | ||||||
14 | ist, durch die Abstattung des erforderten Berichts nachzukommen, | ||||||
15 | wenn ichs nicht vor nöthig erachtet hätte, zuvor eine vollständigere | ||||||
16 | Erkundigung in dieser Sache einzuziehen. Der Inhalt der | ||||||
17 | Erzählung, zu der ich mich anschicke, ist von ganz anderer Art, als | ||||||
18 | diejenigen gewöhnlich seyn müssen, denen es erlaubt seyn soll, mit allen | ||||||
19 | Grazien umgeben, in die Zimmer der Schönen einzudringen. Ich | ||||||
20 | würde es auch zu verantworten haben, wenn bei Durchlesung derselben | ||||||
21 | irgend feyerlicher Ernst einen Augenblick die Miene der Fröhlichkeit | ||||||
22 | auslöschen sollte, womit zufriedene Unschuld die ganze Schöpfung | ||||||
23 | anzublicken berechtiget ist, wenn ich nicht versichert wäre, daß, obgleich | ||||||
24 | dergleichen Bilder einerseits denjenigen Schauder rege machen, der | ||||||
25 | eine Wiederholung alter Erziehungseindrücke ist, dennoch die erleuchtete | ||||||
26 | Dame, die dieses lieset, die Annehmlichkeit nicht vermissen werde, die | ||||||
27 | eine richtige Anwendung dieser Vorstellung liefern kann. Erlauben | ||||||
28 | Sie mir, gnädiges Fräulein, daß ich mein Verfahren in dieser Sache | ||||||
29 | rechtfertige, da es scheinen könnte, daß ein gemeiner Wahn mich etwa | ||||||
30 | möchte vorbereitet haben, die dahin einschlagenden Erzählungen aufzusuchen | ||||||
31 | und ohne sorgfältige Prüfung gerne anzunehmen. | ||||||
32 | Ich weiß nicht, ob jemand an mir eine Spur von einer zum | ||||||
33 | Wunderbaren geneigten Gemüthsart oder von einer Schwäche, die leicht | ||||||
34 | zum Glauben bewogen wird, sollte jemals haben wahrnehmen können. | ||||||
35 | So viel ist gewiß, daß ungeachtet aller Geschichten von Erscheinungen | ||||||
36 | und Handlungen des Geisterreichs, davon mir eine große Menge der | ||||||
37 | wahrscheinlichsten bekannt ist, ich doch jederzeit der Regel der gesunden | ||||||
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