Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 347 |
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01 | b. Die Perlenmuschel. |
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02 | Die Perlenbank bei Basra im Persischen Meerbusen und bei Californien | ||||||
03 | giebt die schönsten; die bei Ceylon am Cap Comorin die größten; | ||||||
04 | ingleichen Neuspanien giebt große, aber schlechte und unreife Perlen. | ||||||
05 | Die Perlenmuscheln können, wenn sie nicht recht rund sind, nicht abgedreht | ||||||
06 | werden. Viele Länder haben in ihren Flüssen Perlenmuscheln. | ||||||
07 | Die Taucher verfahren auf verschiedene Art bei Einsammlung derselben, | ||||||
08 | entweder mit einer ledernen Kappe mit gläsernen Augen, davon eine | ||||||
09 | Röhre bis über das Wasser heraufgeht, oder mit der Glocke, oder frei. Sie | ||||||
10 | bekommen anfänglich leicht Blutstürze. Der König von Persien kaufte | ||||||
11 | i. J. 1633 eine Perle für eine Million und vier hundert tausend Livres. | ||||||
12 | Der jährliche Nutzen vom persischen Perlenfange ist fünf hundert tausend | ||||||
13 | Dukaten, aber jetzt läßt man sie ruhen. In der Medicin sind sie nichts | ||||||
14 | mehr nütze als Krebssteine und Eierschalen. - Die Schalen aller Seegeschöpfe | ||||||
15 | werden aus dem Schleime erzeugt, den sie von sich geben, und sind | ||||||
16 | Kalk. - Gemachte Perlen. | ||||||
17 | c. Austern. |
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18 | Die Austern sitzen öfters an einer Felsenbank so fest, daß sie scheinen | ||||||
19 | mit derselben aus einem Stücke zu bestehen. Einige werden von außerordentlicher | ||||||
20 | Größe. In Kopenhagen zeigt man eine Austerschale, die zwei | ||||||
21 | Loth wiegt. Sie kneipen, wenn sie sich schließen, mit ungemeiner Kraft | ||||||
22 | und pflanzen sich schnell fort. Exempel an den Küsten von Holland. Man | ||||||
23 | sieht auch Austern, so zu sagen, an Bäumen wachsen. Diese hängen sich | ||||||
24 | an einen Baum zur Zeit der Fluth, wenn der Baum unter Wasser gesetzt | ||||||
25 | ist, an die Äste an und bleiben daran hängen. - Chami, von mehr als | ||||||
26 | einem Centner Gewicht. - Colchester und holsteinische Austern. Muscheln. | ||||||
27 | d. Balanen oder Palanen, Meerdatteln. |
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28 | Dies sind länglichte Muscheln in Gestalt des Dattelkernes. Sie | ||||||
29 | werden im Adriatischen Meere bei Ancona gefunden, sind in einem festen | ||||||
30 | Steine eingeschlossen, und dieser muß vorher mit Hämmern entzwei geschlagen | ||||||
31 | werden, dann findet man die Muschel darin lebendig. Dieser | ||||||
32 | Stein ist porös, und in die Löcher desselben ist die junge Brut gedrungen, | ||||||
33 | hat durch ihre Bewegung den Stein so viel abgenutzt, daß sie sich aufzuthun | ||||||
34 | immer Platz hat. Bisweilen verstopfen sich die Löcher, aber das | ||||||
35 | Wasser kann doch durch den schwammichten Stein zu ihnen dringen. | ||||||
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