Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 326 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
||||
| 01 | b . Die mit schauflichtem Geweihe. |
||||||
| 02 | Das Elendthier (oder richtiger Elenthier). |
||||||
| 03 | Man findet es in den nördlichen Gegenden von Europa, Asien und | ||||||
| 04 | Amerika. Die Hottentotten fangen mit einer Schlinge das Elenthier an | ||||||
| 05 | einem zurückgebogenen Baume, welcher aufschnellt. Seine Stärke in den | ||||||
| 06 | Beinen ist außerordentlich. | ||||||
| 07 | c . Mit vermischtem Geweihe. |
||||||
| 08 | 1. Der Damhirsch. Dama. | ||||||
| 09 | Er hat eine flache Geweihkrone, ist etwas größer als ein Rehbock und | ||||||
| 10 | kleiner als ein Hirsch. | ||||||
| 11 | 2. Das Rennthier |
||||||
| 12 | mit schauflichter Geweihkrone. Die Weibchen haben gleichfalls, obzwar | ||||||
| 13 | ein kleineres Geweih. Es giebt wilde und zahme Rennthiere. Sie machen | ||||||
| 14 | die ganze Ökonomie der Lappen aus. Im Winter scharren sie mit ihren | ||||||
| 15 | Klauen Moos als ihre einzige Nahrung unter dem Schnee hervor. | ||||||
| 16 | Zu den zweiklauichten Thieren gehört noch eine ungehörnte Art, | ||||||
| 17 | nämlich das Schweinegeschlecht. Die Schweine wiederkäuen nicht, | ||||||
| 18 | haben aber etwa sechs Euterenden mehr als die wiederkäuenden Thiere. | ||||||
| 19 | Sie haben das Fett nicht sowohl im Fleische untermengt, als vielmehr | ||||||
| 20 | unter der Haut. Der Eber frißt die Jungen, wenn er dazu kommen kann, | ||||||
| 21 | auf, zuweilen auch, was ebenfalls von dem weiblichen Schweine gilt, andere | ||||||
| 22 | Thiere, ja Kinder in der Wiege. Die Eichelmast ist für das Schwein | ||||||
| 23 | die vortheilhafteste. Die Finnen erkennt man an den schwarzen Bläschen, | ||||||
| 24 | die den untern Theil der Zunge einnehmen. In den Haiden belaufen sich | ||||||
| 25 | die zahmen und wilden Schweine unter einander. Daher findet man öfters | ||||||
| 26 | wilde Schweine, die weiß gefleckt sind, obgleich das wilde Schwein regelmäßig | ||||||
| 27 | schwarz ist. - Die Geschichte des Älians von den wilden | ||||||
| 28 | Schweinen, die einen Seeräuber an den Küsten des Tyrrhenischen Meeres | ||||||
| 29 | entführen wollten. | ||||||
| 30 | Die Schweindiebe halten den Schweinen brennenden Schwefel unter | ||||||
| 31 | die Nase. Im Schwarzwalde werden die Schweine aus den Morästen | ||||||
| 32 | mit etlichen Stangen, darauf Schwefel angesteckt ist, vertrieben. | ||||||
| [ Seite 325 ] [ Seite 327 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
|||||||