Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 321

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01

Zweiter Abschnitt.

     
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Das Thierreich.

     
           
  03

Erstes Hauptstück.

     
  04

Die mit Klauen.

     
           
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A. Die mit einer Klaue, oder die behuften.
     
           
  06
1. Das Pferd.
     
           
  07 Die Pferde aus der Berberei haben einen langen, feinen Hals, dünne      
  08 Mähnen, sind meistens grau und vier Fuß, acht Zoll hoch. Die spanischen      
  09 sind von langem dickem Halse, stärkeren Mähnen, breiterer Brust, etwas      
  10 großem Kopfe und voll Feuer. Sie sind die besten Reitpferde in der      
  11 Welt. Die in Chili sind von spanischer Abkunft (denn in Amerika gab      
  12 es ehedeß keine Pferde) und weit kühner, flüchtiger als jene; daher die      
  13 kühne Parforcejagd in Chili. Die englischen stammen von arabischer      
  14 Race. Sie sind völlig vier Fuß, zehn Zoll hoch, aber nicht so annehmlich      
  15 im Reiten als die spanischen. Sie sind sonst ziemlich sicher und schnell      
  16 im Laufen und haben gebogene Köpfe. Die dänischen Pferde sind sehr      
  17 stark, dick von Halse und Schultern, gelassen und gelehrig, sind gute      
  18 Kutschuferde. Die Neapolitaner, die von spanischen Hengsten und italienischen      
  19 Stuten gefallen, sind gute Läufer, aber boshaft und sehr kühn.      
           
  20 Die arabischen Pferde können Hunger und Durst ertragen, sie werden      
  21 in ihrer reinsten Race ihrer Genealogie nach aufgezeichnet. Beim      
  22 Beschälen ist der Secretär des Emirs, der ein untersiegeltes Zeugni      
  23 giebt, und das Füllen wird auch durch ein Diplom accreditirt. Sie fressen      
  24 nur des Nachts, halten im flüchtigsten Galoppe plötzlich still, wenn der      
  25 Reiter herunterfällt.      
           
           
     

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