Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 198

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 größern Tiefe unter der Oberfläche des Meeres eben so dunkel sein muß, wie an      
  02 jedem andern von der Sonne gar nicht beschienenen Orte.      
           
  03
§. 20.
     
           
  04 An einigen Stellen erscheint das Wasser zuweilen ganz feurig und      
  05 glänzend, so daß die Schiffsleute, die von demselben besprützt werden, wie      
  06 mit Funken bedeckt zu sein scheinen. Als man dergleichen Wasser mit      
  07 einem Mikroskop untersuchte, fand man, daß der Glanz von gewissen den      
  08 Johanniswürmchen sehr ähnlichen und wie diese im finstern leuchtenden      
  09 Würmern herrühre. Dieses Leuchten des Wassers schreibt sich aber auch      
  10 zum Theil von dem Schlamme der Fische und von dem generirenden Fischsamen      
  11 oder Laich her. Man hat auch eine Menge von Insecten, die da      
  12 leuchten, z. E. der Laternenträger. Übrigens hat das Meerwasser auch bei      
  13 den Molukkischen Inseln zur warmen Jahreszeit des Nachts eine so weißliche      
  14 Farbe, als wenn es durchgängig aus Milch bestände.      
           
  15 Anmerkung. Forster führt in seinen lehrreichen Bemerkungen über      
  16 Gegenstände der physischen Erdbeschreibung usw. Berlin 1783. gr. 8.      
  17 S. 52. und ferner ein dreifaches Leuchten des Meerwassers, so wie es ihm aus      
  18 eigener Erfahrung bekannt geworden, an. Er unterscheidet nämlich ein elektrisches,      
  19 ein phosphorisches und ein von lebendigen Seethierchen veranlaßtes      
  20 Leuchten. Das erstere zieht sich meistens in feurigen Streifen von dem      
  21 Hintertheile des Schiffes über das Meer hin. Das phosphorische Leuchten scheint      
  22 hauptsächlich ein Product in Fäulniß gerathener animalischer Theile zu sein, vermittelst      
  23 einer Reibung, weil es, sobald das Wasser in gänzliche Ruhe kommt,      
  24 aufhört. Die dritte und schönste Art des Leuchtens rührt von einer ungeheuren      
  25 Menge sich schnell durcheinander bewegender, gallertartiger und kleinen Kügelchen      
  26 ähnlicher Thierchen her. Aber auch die sogenannten Meernesseln oder Medusen      
  27 strömen ein ziemlich beträchtliches Licht aus ihren Fühlfäden aus, ungeachtet der      
  28 Dunkelheit ihres übrigen Körpers. Vergleiche auch Gehlers physikalisches      
  29 Wörterbuch, Artikel Meer. Noch wollen Einige auch einen besondern Schein      
  30 des Wassers in der Ostsee wahrgenommen haben, der vornehmlich zur Herbstzeit      
  31 im Dunkeln dem hellblauen elektrischen Funken ähnlich sieht und der Vorbote      
  32 eines plötzlichen Ost= oder Nordostwindes mit feuchter Witterung sein, zugleich      
  33 aber auch einen reichlichen Fischfang versprechen soll. S. Grens Annalen      
  34 der Physik Bd. II. St. 3. Die Abhandl. von Wäsström.      
           
  35
§. 21.
     
           
  36 In Betreff der Salzigkeit des Meerwassers bemerken wir, daß der      
  37 Ocean gleichsam ein überaus großes Salzmagazin und das Seewasser      
           
     

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