Kant: AA IX, Immanuel Kant's Logik Ein ... , Seite 121

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Die beiden erstern Sätze werden in ihrer Verbindung mit einander die      
  02 Vordersätze oder Prämissen genannt.      
           
  03 Anmerkung. Eine Regel ist eine Assertion unter einer allgemeinen Bedingung.      
  04 Das Verhältniß der Bedingung zur Assertion, wie nämlich diese unter jener      
  05 steht, ist der Exponent der Regel.      
           
  06 Die Erkenntniß, daß die Bedingung (irgendwo) stattfinde, ist die Subsumtion.      
           
  08 Die Verbindung desjenigen, was unter der Bedingung subsumirt worden,      
  09 mit der Assertion der Regel, ist der Schluß.      
           
  10
§. 59.
     
  11
Materie und Form der Vernunftschlüsse.
     
           
  12 In den Vordersätzen oder Prämissen besteht die Materie, und in      
  13 der Conclusion, sofern sie die Consequenz enthält, die Form der Vernunftschlüsse.      
           
  15 Anmerkung 1. Bei jedem Vernunftschlusse ist also zuerst die Wahrheit der Prämissen      
  16 und sodann die Richtigkeit der Consequenz zu prüfen. Nie muß man bei      
  17 Verwerfung eines Vernunftschlusses zuerst die Conclusion verwerfen, sondern      
  18 immer erst entweder die Prämissen oder die Consequenz.      
  19 2. In jedem Vernunftschlusse ist die Conclusion sogleich gegeben, so bald die Prämissen      
  20 und die Consequenz gegeben sind.      
           
  21
§. 60.
     
  22
Eintheilung der Vernunftschlüsse (der Relation nach) in
     
  23
kategorische, hypothetische und disjunctive.
     
           
  24 Alle Regeln (Urtheile) enthalten objective Einheit des Bewußtseins      
  25 des Mannigfaltigen der Erkenntniß, mithin eine Bedingung, unter der      
  26 ein Erkenntniß mit dem andern zu einem Bewußtsein gehört. Nun lassen      
  27 sich aber nur drei Bedingungen dieser Einheit denken, nämlich: als Subject      
  28 der Inhärenz der Merkmale, oder als Grund der Dependenz eines      
  29 Erkenntnisses zum andern, oder endlich als Verbindung der Theile in      
  30 einem Ganzen (logische Eintheilung). Folglich kann es auch nur eben so      
           
     

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