Kant: AA VIII, Etwas über den ... , Seite 318 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
||||
01 | Körper reflectirt, und seine Anziehungskraft, die als Ursache der | ||||||
02 | Schwere ihm mit aller Materie gemein ist. Von beiden können wir sowohl | ||||||
03 | die Gesetze als auch durch ihre Wirkungen die Grade ihrer Wirksamkeit | ||||||
04 | hinreichend angeben, um die Verändrungen, die sie zur Folge haben, aus | ||||||
05 | jenen als Ursachen zu erklären; neue verborgene Kräfte aber zum Behuf | ||||||
06 | gewisser Erscheinungen auszudenken, die mit den schon bekannten nicht in | ||||||
07 | genugsam durch Erfahrung beglaubigter Verbindung stehen, ist ein Wagstück, | ||||||
08 | das eine gesunde Naturwissenschaft nicht leichtlich einräumt. So | ||||||
09 | wird sie z. B. sich der angeblichen Beobachtung, daß in den Mondschein | ||||||
10 | gelegte Fische eher, als die im Schatten desselben liegenden faulen, sehr | ||||||
11 | weigern: da jenes Licht, selbst durch die größten Brenngläser oder Brennspiegel | ||||||
12 | zusammengedrängt, doch auf das allerempfindlichste Thermometer | ||||||
13 | nicht die mindeste merkliche Wirkung thut; - für die Beobachtung aber | ||||||
14 | des durch den Mondeseinfluß sehr beschleunigten Todes der Fieberkranken | ||||||
15 | in Bengalen zur Zeit einer Sonnenfinsterniß doch einige Achtung haben: | ||||||
16 | weil die Anziehung des Mondes (die sich zu dieser Zeit mit der der Sonne | ||||||
17 | vereinigt) ihr Vermögen, auf die Körper der Erde sehr merklich zu wirken, | ||||||
18 | durch andere Erfahrungen unzweideutig darthut. | ||||||
[ Seite 317 ] [ Seite 319 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
|||||||