Kant: AA VIII, Über eine Entdeckung, nach ... , Seite 242 |
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01 | zu suchen ist (in welchem Falle das Urtheil trotz dem Princip des | ||||||
02 | Grundes immer nur analytisch sein würde), oder nach dem Satze des | ||||||
03 | Widerspruchs aus dem Begriffe des Subjects nicht abgeleitet werden könne, | ||||||
04 | in welchem Falle das Attribut allein synthetisch ist. Also unterscheidet | ||||||
05 | weder der Name eines Attributs, noch der Satz des zureichenden Grundes | ||||||
06 | die synthetischen Urtheile von analytischen, sondern wenn die erstern als | ||||||
07 | Urtheile a priori gemeint sind, so kann man nach dieser Benennung nichts | ||||||
08 | weiter sagen, als daß das Prädicat derselben nothwendig im Wesen des | ||||||
09 | Begriffs des Subjects auf irgend eine Art gegründet, mithin Attribut | ||||||
10 | sei, aber nicht blos zufolge des Satzes des Widerspruchs. Wie es nun | ||||||
11 | aber als synthetisches Attribut mit dem Begriffe des Subjects in Verbindung | ||||||
12 | komme, da es durch die Zergliederung desselben daraus nicht gezogen | ||||||
13 | werden kann, ist aus dem Begriffe eines Attributs und dem Satze: | ||||||
14 | daß irgend ein Grund desselben sei, nicht zu ersehen; und Herrn Eberhards | ||||||
15 | Bestimmung ist also ganz leer. Die Kritik aber zeigt diesen Grund der | ||||||
16 | Möglichkeit deutlich an, nämlich: daß es die reine, dem Begriffe des Subjects | ||||||
17 | untergelegte Anschauung sein müsse, an der es möglich, ja allein | ||||||
18 | möglich ist, ein synthetisches Prädicat a priori mit einem Begriffe zu | ||||||
19 | verbinden. | ||||||
20 | Was hierin entscheidet, ist, daß die Logik schlechterdings keine Auskunft | ||||||
21 | über die Frage geben kann: wie synthetische Sätze a priori möglich | ||||||
22 | sind. Wollte sie sagen: Leitet aus dem, was das Wesen eures Begriffs | ||||||
23 | ausmacht, die hinreichend dadurch bestimmten synthetischen Prädicate (die | ||||||
24 | alsdann Attribute heißen werden) ab: so sind wir eben so weit wie vorher. | ||||||
25 | Wie soll ich es anfangen, um mit meinem Begriffe über diesen Begriff | ||||||
26 | selbst hinaus zu gehen und mehr davon zu sagen, als in ihm gedacht | ||||||
27 | worden? Die Aufgabe wird nie aufgelöset, wenn man die Bedingungen | ||||||
28 | der Erkenntniß, wie die Logik thut, blos von Seiten des Verstandes in | ||||||
29 | Anschlag bringt. Die Sinnlichkeit und zwar als Vermögen einer Anschauung | ||||||
30 | a priori muß dabei mit in Betrachtung gezogen werden, und | ||||||
31 | wer in den Classificationen, die die Logik von Begriffen macht (indem | ||||||
32 | sie, wie es auch sein muß, von allen Objecten derselben abstrahirt), Trost | ||||||
33 | zu finden vermeint, wird Mühe und Arbeit verlieren. Herr Eberhard | ||||||
34 | beurtheilt dagegen die Logik in dieser Absicht und nach den Anzeigen, die | ||||||
35 | er von dem Begriffe der Attribute (und dem diesen ausschließlich angehörenden | ||||||
36 | Grundsatze synthetischer Urtheile a priori, dem Satze des zureichenden | ||||||
37 | Grundes) hernimmt, für so reichhaltig und vielverheißend zum | ||||||
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