Kant: AA VIII, Über eine Entdeckung, nach ... , Seite 192

     
           
 

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  01 Anmerkung des Borelli anführt und sogar unterstrichen hat, sich hievon      
  02 belehren können. Es heißt da: Subjectum enim definitum assumi potest,      
  03 ut affectiones variae de eo demonstrentur, licet praemissa non sit ars      
  04 subjectum ipsum efformandum delineandi. Es wäre aber höchst ungereimt      
  05 vorzugeben, er wolle damit sagen: der Geometer erwartete allererst      
  06 von dieser mechanischen Construction den Beweis der Möglichkeit      
  07 einer solchen Linie, mithin die objective Realität seines Begriffs. Den      
  08 Neueren könnte man eher einen Vorwurf dieser Art machen: nicht daß sie      
  09 die Eigenschaften einer krummen Linie aus der Definition derselben, ohne      
  10 doch wegen der Möglichkeit ihres Objects gesichert zu sein, ableiteten      
  11 (denn sie sind mit derselben sich zugleich der reinen, blos schematischen Construction      
  12 vollkommen bewußt und bringen auch die mechanische nach derselben,      
  13 wenn es erfordert wird, zu Stande), sondern daß sie sich eine solche      
  14 Linie (z. B. die Parabel durch die Formel ) willkürlich denken      
  15 und nicht nach dem Beispiele der alten Geometer sie zuvor als im Schnitte      
  16 des Kegels gegeben herausbringen, welches der Eleganz der Geometrie      
  17 gemäßer sein würde, um deren Willen man mehrmals angerathen hat,      
  18 über der so erfindungsreichen analytischen Methode die synthetische der      
  19 Alten nicht so ganz zu verabsäumen.      
           
  20 Nach dem Beispiele also nicht der Mathematiker, sondern jenes künstlichen      
  21 Mannes, der aus Sand einen Strick drehen konnte, geht Herr Eberhard      
  22 auf folgende Art zu Werke.      
           
     

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