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Kant: AA VII, Der Streit der ... , Seite 062 |
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Der biblische Glaube ist ein messianischer Geschichtsglaube, dem |
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ein Buch des Bundes Gottes mit Abraham zum Grunde liegt, und besteht |
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03 |
aus einem mosaisch=messianischen und einem evangelisch=messianischen |
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Kirchenglauben, der den Ursprung und die Schicksale des Volks |
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Gottes so vollständig erzählt, daß er, von dem, was in der Weltgeschichte |
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überhaupt das oberste ist, und wobei kein Mensch zugegen war, nämlich |
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dem Weltanfang (in der Genesis), anhebend, sie bis zum Ende aller Dinge |
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(in der Apokalypsis) verfolgt, - welches freilich von keinem Andern, als |
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einem göttlich=inspirirten Verfasser erwartet werden darf; - wobei sich |
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doch eine bedenkliche Zahlen=Kabbala in Ansehung der wichtigsten Epochen |
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der heiligen Chronologie darbietet, welche den Glauben an die Authenticität |
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dieser biblischen Geschichtserzählung etwas schwächen dürfte.*) |
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*) 70 apokalyptische Monate (deren es in diesem Cyklus 4 giebt), jeden zu 29 1/2 Jahren, geben 2065 Jahr. Davon jedes 49ste Jahr, als das große Ruhejahr, (deren in diesem Zeitlaufe 42 sind) abgezogen: bleiben gerade 2023, als das Jahr, da Abraham aus dem Lande Kanaan, das ihm Gott geschenkt hatte, nach Ägypten ging. - Von da an bis zur Einnahme jenes Landes durch die Kinder Israel 70 apokalyptische Wochen (=490 Jahr) - und so 4mal solcher Jahrwochen zusammengezählt (=1960) und mit 2023 addirt, geben nach P. Petau's Rechnung das Jahr der Geburt Christi (= 3983) so genau, daß auch nicht ein Jahr daran fehlt. - Siebzig Jahr hernach die Zerstörung Jerusalems (auch eine mystische Epoche). - - Aber Bengel, in ordine temporum pag. 9. P. 218 seqq. , bringt 3939 als die Zahl der Geburt Christi heraus? Aber das ändert nichts an der Heiligkeit des Numerus septenarius. Denn die Zahl der Jahre vom Rufe Gottes an Abraham bis zur Geburt Christi ist 1960, welches 4 apokalyptische Perioden austrägt, jeden zu 490, oder auch 40 apok. Perioden, jeden zu 7 mal 7 = 49 Jahr. Zieht man nun von jedem neunundvierzigsten das große Ruhejahr und von jedem größten Ruhejahr, welches das 490ste ist, eines ab (zusammen 44), so bleibt gerade 3939. - Also sind die Jahreszahlen 3983 und 3939, als das verschieden angegebene Jahr der Geburt Christi, nur darin unterschieden: daß die letztere entspringt, wenn in der Zeit der ersteren das, was zur Zeit der 4 großen Epochen gehört, um die Zahl der Ruhejahre vermindert wird. Nach Bengeln würde die Tafel der heil. Geschichte so aussehen: 2023: Verheißung an Abraham, das Land Kanaan zu besitzen; 2502: Besitzerlangung desselben; 2981: Einweihung des ersten Tempels; 3460: Gegebener Befehl zur Erbauung des zweiten Tempels; 3939: Geburt Christi. Auch das Jahr der Sündfluth läßt sich so a priori ausrechnen. Nämlich 4 Epochen zu 490 (= 70mal7) Jahr machen 1960. Davon jedes 7te (= 280) abgezogen, [Seitenumbruch] bleiben 1680. Von diesen 1680 jedes darin enthaltene 70ste Jahr abgezogen (= 24), bleiben 1656, als das Jahr der Sündfluth. - Auch von dieser bis zum R. G. an Abraham sind 366 volle Jahre, davon eins ein Schaltjahr ist. Was soll man nun hiezu sagen? Haben die heiligen Zahlen etwa den Weltlauf bestimmt? - Frank's Cyclus iobilaeus dreht sich ebenfalls um diesen Mittelpunkt der mystischen Chronologie herum. |
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