Kant: AA VI, Die Metaphysik der Sitten. ... , Seite 209 |
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01 | Shaftesbury's Behauptung es ein nicht zu verachtender Probirstein für | ||||||
02 | die Wahrheit einer (vornehmlich praktischen) Lehre ist, wenn sie das Belachen | ||||||
03 | aushält, so müßte wohl an den kritischen Philosophen mit der Zeit | ||||||
04 | die Reihe kommen zuletzt und so auch am besten zu lachen: wenn er die | ||||||
05 | papierne Systeme derer, die eine lange Zeit das große Wort führten, nach | ||||||
06 | einander einstürzen und alle Anhänger derselben sich verlaufen sieht: | ||||||
07 | ein Schicksal, was jenen unvermeidlich bevorsteht. | ||||||
08 | Gegen das Ende des Buchs habe ich einige Abschnitte mit minderer | ||||||
09 | Ausführlichkeit bearbeitet, als in Vergleichung mit den vorhergehenden | ||||||
10 | erwartet werden konnte: theils weil sie mir aus diesen leicht gefolgert | ||||||
11 | werden zu können schienen, theils auch weil die letzte (das öffentliche Recht | ||||||
12 | betreffende) eben jetzt so vielen Discussionen unterworfen und dennoch so | ||||||
13 | wichtig sind, daß sie den Aufschub des entscheidenden Urtheils auf einige | ||||||
14 | Zeit wohl rechtfertigen können. | ||||||
15 | Die metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre hoffe | ||||||
16 | ich in Kurzem liefern zu können. | ||||||
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