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Kant: AA VI, Die Religion innerhalb der ... , Seite 026 |
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Text (Kant): |
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01 |
I |
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02 |
Von der ursprünglichen Anlage zum Guten in der menschlichen |
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03 |
Natur. |
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04 |
Wir können sie in Beziehung auf ihren Zweck füglich auf drei Klassen, |
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als Elemente der Bestimmung des Menschen, bringen: |
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1. Die Anlage für die Thierheit des Menschen, als eines lebenden; |
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08 |
2. Für die Menschheit desselben, als eines lebenden und zugleich |
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vernünftigen; |
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3. Für seine Persönlichkeit, als eines vernünftigen und zugleich |
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der Zurechnung fähigen Wesens.*) |
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1. Die Anlage für die Thierheit im Menschen kann man unter |
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den allgemeinen Titel der physischen und bloß mechanischen Selbstliebe, |
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d. i. einer solchen bringen, wozu nicht Vernunft erfordert wird. Sie ist |
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dreifach: erstlich zur Erhaltung seiner selbst; zweitens zur Fortpflanzung |
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seiner Art durch den Trieb zum Geschlecht und zur Erhaltung dessen, |
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was durch Vermischung mit demselben erzeugt wird; drittens zur Gemeinschaft |
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mit andern Menschen, d. i. der Trieb zur Gesellschaft. - Auf |
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sie können allerlei Laster gepfropft werden (die aber nicht aus jener Anlage |
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20 |
als Wurzel von selbst entsprießen). Sie können Laster der Rohigkeit |
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*) Man kann diese nicht als schon in dem Begriff der vorigen enthalten, sondern man muß sie nothwendig als eine besondere Anlage betrachten. Denn es folgt daraus, daß ein Wesen Vernunft hat, gar nicht, daß diese ein Vermögen enthalte, die Willkür unbedingt durch die bloße Vorstellung der Qualification ihrer Maximen zur allgemeinen Gesetzgebung zu bestimmen und also für sich selbst praktisch zu sein: wenigstens so viel wir einsehen können. Das allervernünftigste Weltwesen könnte doch immer gewisser Triebfedern, die ihm von Objecten der Neigung herkommen, bedürfen, um seine Willkür zu bestimmen; hiezu aber die vernünftigste Überlegung, sowohl was die größte Summe der Triebfedern, als auch die Mittel, den dadurch bestimmten Zweck zu erreichen, betrifft, anwenden: ohne auch nur die Möglichkeit von so etwas, als das moralische, schlechthin gebietende Gesetz ist, welches sich als selbst und zwar höchste Triebfeder ankündigt, zu ahnen. Wäre dieses Gesetz nicht in uns gegeben, wir würden es als ein solches durch keine Vernunft herausklügeln, oder der Willkür anschwatzen: und doch ist dieses Gesetz das einzige, was uns der Unabhängigkeit unsrer Willkür von der Bestimmung durch alle andern Triebfedern (unsrer Freiheit) und hiemit zugleich der Zurechnungsfähigkeit aller Handlungen bewußt macht. |
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