Kant: AA V, Kritik der praktischen ... , Seite 039 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
||||
01 | machen, was nur durch Vernunft gedacht werden kann; welches, wenn es nicht ein | ||||||
02 | platter Widerspruch werden soll, allen Begriff der Pflicht ganz aufheben und an | ||||||
03 | deren Statt blos ein mechanisches Spiel feinerer, mit den gröberen bisweilen in | ||||||
04 | Zwist gerathender Neigungen setzen würde. | ||||||
05 | Wenn wir nun unseren formalen obersten Grundsatz der reinen praktischen | ||||||
06 | Vernunft (als einer Autonomie des Willens) mit allen bisherigen materialen | ||||||
07 | Principien der Sittlichkeit vergleichen, so können wir in einer Tafel alle übrige als | ||||||
08 | solche, dadurch wirklich zugleich alle mögliche andere Fälle außer einem einzigen | ||||||
09 | formalen erschöpft sind, vorstellig machen und so durch den Augenschein beweisen, | ||||||
10 | daß es vergeblich sei, sich nach einem andern Princip als dem jetzt vorgetragenen | ||||||
11 | umzusehen. -Alle mögliche Bestimmungsgründe des Willens sind nämlich entweder | ||||||
12 | blos subjectiv und also empirisch, oder auch objectiv und rational; beide | ||||||
13 | aber entweder äußere oder innere. | ||||||
[ Seite 038 ] [ Seite 040 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
|||||||