Kant: AA IV, Prolegomena zu einer jeden ... , Seite 322 |
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01 | den Grund der Einheit der Construction derselben enthält. Die bloße | ||||||
02 | allgemeine Form der Anschauung, die Raum heißt, ist also wohl das | ||||||
03 | Substratum aller auf besondere Objecte bestimmbaren Anschauungen, und | ||||||
04 | in jenem liegt freilich die Bedingung der Möglichkeit und Mannigfaltigkeit | ||||||
05 | der letztern; aber die Einheit der Objecte wird doch lediglich durch den | ||||||
06 | Verstand bestimmt und zwar nach Bedingungen, die in seiner eigenen | ||||||
07 | Natur liegen; und so ist der Verstand der Ursprung der allgemeinen Ordnung | ||||||
08 | der Natur, indem er alle Erscheinungen unter seine eigene Gesetze | ||||||
09 | faßt und dadurch allererst Erfahrung (ihrer Form nach) a priori zu Stande | ||||||
10 | bringt, vermöge deren alles, was nur durch Erfahrung erkannt werden | ||||||
11 | soll, seinen Gesetzen nothwendig unterworfen wird. Denn wir haben es | ||||||
12 | nicht mit der Natur der Dinge an sich selbst zu thun, die ist sowohl | ||||||
13 | von Bedingungen unserer Sinnlichkeit als des Verstandes unabhängig, | ||||||
14 | sondern mit der Natur als einem Gegenstande möglicher Erfahrung, und | ||||||
15 | daßmacht es der Verstand, indem er diese möglich macht, zugleich, da | ||||||
16 | Sinnenwelt entweder gar kein Gegenstand der Erfahrung oder eine Natur | ||||||
17 | ist. | ||||||
18 | § 39. |
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19 | Anhang |
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20 | zur reinen Naturwissenschaft. |
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21 | Von dem System der Kategorien. |
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22 | Es kann einem Philosophen nichts erwünschter sein, als wenn er | ||||||
23 | das Mannigfaltige der Begriffe oder Grundsätze, die sich ihm vorher durch | ||||||
24 | den Gebrauch, den er von ihnen in concreto gemacht hatte, zerstreut dargestellt | ||||||
25 | hatten, aus einem Princip a priori ableiten und alles auf solche | ||||||
26 | Weise in eine Erkenntniß vereinigen kann. Vorher glaubte er nur, daß, | ||||||
27 | was ihm nach einer gewissen Abstraction übrig blieb und durch Vergleichung | ||||||
28 | unter einander eine besondere Art von Erkenntnissen auszumachen | ||||||
29 | schien, vollständig gesammlet sei, aber es war nur ein Aggregat; jetzt | ||||||
30 | weiß er, daß gerade nur so viel, nicht mehr, nicht weniger, die Erkenntnißart | ||||||
31 | ausmachen könne, und sah die Nothwendigkeit seiner Eintheilung | ||||||
32 | ein, welches ein Begreifen ist, und nun hat er allererst ein System. | ||||||
33 | Aus dem gemeinen Erkenntnisse die Begriffe heraussuchen, welche gar | ||||||
34 | keine besondere Erfahrung zum Grunde liegen haben und gleichwohl in | ||||||
35 | aller Erfahrungserkenntniß vorkommen, von der sie gleichsam die bloße | ||||||
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