Kant: AA IV, Prolegomena zu einer jeden ... , Seite 308 |
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01 | dem Materialen der Sinne und der Wahrnehmung, oder beiden in einen | ||||||
02 | Begriff vereinigt, folglich Möglichkeit, Wirklichkeit und Nothwendigkeit | ||||||
03 | nach allgemeinen Naturgesetzen enthält; welches die physiologische Methodenlehre | ||||||
04 | (Unterscheidung der Wahrheit und Hypothesen und die Grenzen | ||||||
05 | der Zuverlässigkeit der letzteren) ausmachen würde. | ||||||
06 | § 26. |
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07 | Obgleich die dritte aus der Natur des Verstandes selbst nach | ||||||
08 | kritischer Methode gezogene Tafel der Grundsätze eine Vollkommenheit an | ||||||
09 | sich zeigt, darin sie sich weit über jede andre erhebt, die von den Sachen | ||||||
10 | selbst auf dogmatische Weise, obgleich vergeblich, jemals versucht worden | ||||||
11 | ist, oder nur künftig versucht werden mag: nämlich daß sie alle synthetische | ||||||
12 | Grundsätze a priori vollständig enthält und nach einem Princip, nämlich | ||||||
13 | dem Vermögen zu Urtheilen überhaupt, welches das Wesen der Erfahrung | ||||||
14 | in Absicht auf den Verstand ausmacht, ausgeführt worden, so daß man | ||||||
15 | gewiß sein kann, es gebe keine dergleichen Grundsätze mehr (eine Befriedigung, | ||||||
16 | die die dogmatische Methode niemals verschaffen kann), so ist | ||||||
17 | dieses doch bei weitem noch nicht ihr größtes Verdienst. | ||||||
18 | Man muß auf den Beweisgrund Acht geben, der die Möglichkeit dieser | ||||||
19 | Erkenntniß a priori entdeckt und alle solche Grundsätze zugleich auf eine | ||||||
20 | Bedingung einschränkt, die niemals übersehen werden muß, wenn sie nicht | ||||||
21 | mißverstanden und im Gebrauche weiter ausgedehnt werden soll, als der | ||||||
22 | ursprüngliche Sinn, den der Verstand darin legt, es haben will: nämlich | ||||||
23 | daß sie nur die Bedingungen möglicher Erfahrung überhaupt enthalten, | ||||||
24 | so fern sie Gesetzen a priori unterworfen ist. So sage ich nicht: daß Dinge | ||||||
25 | an sich selbst eine Größe, ihre Realität einen Grad, ihre Existenz Verknüpfung | ||||||
26 | der Accidenzen in einer Substanz u. s. w. enthalte; denn das | ||||||
27 | kann niemand beweisen, weil eine solche synthetische Verknüpfung aus bloßen | ||||||
28 | Begriffen, wo alle Beziehung auf sinnliche Anschauung einerseits und alle | ||||||
29 | Verknüpfung derselben in einer möglichen Erfahrung andererseits mangelt, | ||||||
30 | schlechterdings unmöglich ist. Die wesentliche Einschränkung der Begriffe | ||||||
31 | also in diesen Grundsätzen ist: daß alle Dinge nur als Gegenstände | ||||||
32 | der Erfahrung unter den genannten Bedingungen nothwendig a priori | ||||||
33 | stehen. | ||||||
34 | Hieraus folgt denn zweitens auch eine specifisch eigenthümliche Beweisart | ||||||
35 | derselben: daß die gedachte Grundsätze auch nicht geradezu auf | ||||||
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