Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 320

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 folgt, kann gar nicht geschlossen werden, daß das contradictorische Gegentheil      
  02 von A möglich, mithin A zufällig sei; denn dazu würde erfordert      
  03 werden, daß in derselben Zeit, da die Bewegung war, anstatt derselben      
  04 die Ruhe habe sein können. Nun wissen wir nichts weiter, als daß die      
  05 Ruhe in der folgenden Zeit wirklich, mithin auch möglich war. Bewegung      
  06 aber zu einer Zeit und Ruhe zu einer andern Zeit sind einander nicht      
  07 contradictorisch entgegengesetzt. Also beweiset die Succession entgegengesetzter      
  08 Bestimmungen, d. i. die Veränderung, keinesweges die Zufälligkeit      
  09 nach Begriffen des reinen Verstandes und kann also auch nicht auf das      
  10 Dasein eines nothwendigen Wesens nach reinen Verstandesbegriffen führen.      
  11 Die Veränderung beweiset nur die empirische Zufälligkeit, d. i. daß      
  12 der neue Zustand für sich selbst, ohne eine Ursache, die zur vorigen Zeit      
  13 gehört, gar nicht hätte stattfinden können zu Folge dem Gesetze der Causalität.      
  14 Diese Ursache, und wenn sie auch als schlechthin nothwendig angenommen      
  15 wird, muß auf diese Art doch in der Zeit angetroffen werden      
  16 und zur Reihe der Erscheinungen gehören.      
           
     

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