Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 306 |
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01 | für die Nothwendigkeit des Einfachen, als der Bestandtheile alles substantiellen | ||||||
02 | Zusammengesetzten, und dadurch überhaupt seine Sache leichtlich | ||||||
03 | verderben, wenn man ihn zu weit ausdehnt und ihn für alles Zusammengesetzte | ||||||
04 | ohne Unterschied geltend machen will, wie es wirklich mehrmals | ||||||
05 | schon geschehen ist. | ||||||
06 | Ich rede übrigens hier nur von dem Einfachen, sofern es nothwendig | ||||||
07 | im Zusammengesetzten gegeben ist, indem dieses darin als in seine Bestandtheile | ||||||
08 | aufgelöset werden kann. Die eigentliche Bedeutung des Wortes | ||||||
09 | Monas (nach Leibnizens Gebrauch) sollte wohl nur auf das Einfache | ||||||
10 | gehen, welches unmittelbar als einfache Substanz gegeben ist (z. B. im | ||||||
11 | Selbstbewußtsein) und nicht als Element des Zusammengesetzten, welches | ||||||
12 | man besser den Atomus nennen könnte. Und da ich nur in Ansehung des | ||||||
13 | Zusammengesetzten die einfachen Substanzen als deren Elemente beweisen | ||||||
14 | will, so könnte ich die These der zweiten Antinomie die transscendentale | ||||||
15 | Atomistik nennen. Weil aber dieses Wort schon vorlängst zur Bezeichnung | ||||||
16 | einer besondern Erklärungsart körperlicher Erscheinungen ( molecularum ) | ||||||
17 | gebraucht worden und also empirische Begriffe voraussetzt, so mag | ||||||
18 | er der dialektische Grundsatz der Monadologie heißen. | ||||||
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