Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 149

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 aufgenommen werden, als durch die Synthesis des Mannigfaltigen,      
  02 wodurch die Vorstellungen eines bestimmten Raumes oder Zeit erzeugt      
  03 werden, d. i. durch die Zusammensetzung des Gleichartigen und das Bewußtsein      
  04 der synthetischen Einheit dieses Mannigfaltigen (Gleichartigen).      
  05 Nun ist das Bewußtsein des mannigfaltigen Gleichartigen in der Anschauung      
  06 überhaupt, so fern dadurch die Vorstellung eines Objects zuerst      
  07 möglich wird, der Begriff einer Größe ( quanti ). Also ist selbst die Wahrnehmung      
  08 eines Objects als Erscheinung nur durch dieselbe synthetische      
  09 Einheit des Mannigfaltigen der gegebenen sinnlichen Anschauung möglich,      
  10 wodurch die Einheit der Zusammensetzung des mannigfaltigen Gleichartigen      
  11 im Begriffe einer Größe gedacht wird; d. i. die Erscheinungen      
  12 sind insgesammt Größen und zwar extensive Größen, weil sie als Anschauungen      
  13 im Raume oder der Zeit durch dieselbe Synthesis vorgestellt      
  14 werden müssen, als wodurch Raum und Zeit überhaupt bestimmt werden.      
           
  15 Eine extensive Größe nenne ich diejenige, in welcher die Vorstellung      
  16 der Theile die Vorstellung des Ganzen möglich macht (und also nothwendig      
  17 vor dieser vorhergeht). Ich kann mir keine Linie, so klein sie auch sei,      
  18 vorstellen, ohne sie in Gedanken zu ziehen, d. i. von einem Punkte alle      
  19 Theile nach und nach zu erzeugen und dadurch allererst diese Anschauung      
  20 zu verzeichnen. Eben so ist es auch mit jeder, auch der kleinsten Zeit bewandt.      
  21 Ich denke mir darin nur den successiven Fortgang von einem      
  22 Augenblick zum andern, wo durch alle Zeittheile und deren Hinzuthun      
  23 endlich eine bestimmte Zeitgröße erzeugt wird. Da die bloße Anschauung      
  24 an allen Erscheinungen entweder der Raum oder die Zeit ist, so ist jede      
  25 Erscheinung als Anschauung eine extensive Größe, indem sie nur durch      
  26 successive Synthesis (von Theil zu Theil) in der Apprehension erkannt      
  27 werden kann. Alle Erscheinungen werden demnach schon als Aggregate      
           
     

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