Kant: AA II, Aufsätze, das Philanthropin ... , Seite 451 |
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01 | Diesem Institute nun, welches der Menschheit und also der Theilnehmung | ||||||
02 | jedes Weltbürgers gewidmet ist, einige Hülfe zu leisten (welche | ||||||
03 | einzeln nur klein, aber durch die Menge wichtig werden kann) wird jetzt | ||||||
04 | die Gelegenheit dargeboten. Wollte man seine Erfindungskraft anstrengen, | ||||||
05 | um eine Gelegenheit zu erdenken, wo durch einen geringen Beitrag | ||||||
06 | das größtmögliche, dauerhafteste und allgemein Gute befördert werden | ||||||
07 | könnte, so müßte es doch diejenige sein, da der Same des Guten selbst, | ||||||
08 | damit er sich mit der Zeit verbreite und verewige, gepflegt und unterhalten | ||||||
09 | werden kann. | ||||||
10 | Diesen Begriffen und der guten Meinung zufolge, die wir uns von | ||||||
11 | der Zahl wohl denkender Personen unseres gemeinen Wesens machen, beziehen | ||||||
12 | wir uns auf das 21ste Stück dieser gelehrten und politischen Zeitung | ||||||
13 | zusammt der Beilage und sehen einer zahlreichen Pränumeration | ||||||
14 | entgegen: von allen Herren des geistlichen und Schulstandes, von Eltern | ||||||
15 | überhaupt, denen, was zu besserer Bildung ihrer Kinder dient, nicht gleichgültig | ||||||
16 | sein kann, ja selbst von denen, die, ob sie gleich nicht Kinder haben, | ||||||
17 | doch ehedem als Kinder Erziehung genossen und eben darum die Verbindlichkeit | ||||||
18 | erkennen werden, wo nicht zur Vermehrung, doch wenigstens zur | ||||||
19 | Bildung der Menschen das ihrige beizutragen. | ||||||
20 | Auf diese von dem Dessauischen Educationsinstitut herauskommende | ||||||
21 | Monatsschrift unter dem Titel Pädagogische Unterhandlungen | ||||||
22 | wird nun die Pränumeration mit 2 Rthlr. 10 gr. unsers Geldes angenommen. | ||||||
23 | Aber da wegen der noch nicht zu bestimmenden Bogenzahl am | ||||||
24 | Ende des Jahres einiger Nachschuß verlangt werden könnte, so würde es | ||||||
25 | vielleicht am besten sein (doch wird dieses jedermanns Belieben anheim | ||||||
26 | gestellt), der Beförderung dieses Werks einen Dukaten pränumerationsweise | ||||||
27 | zu widmen, wo alsdann jedem, der es verlangen würde, der Überschu | ||||||
28 | richtig zurückbezahlt werden soll. Denn gedachtes Institut macht | ||||||
29 | sich die Hoffnung: daß es viele edeldenkende Personen in allen Ländern | ||||||
30 | gebe, die eine solche Gelegenheit willig ergreifen würden, um bei dieser | ||||||
31 | Veranlassung über das Pränumerationsquantum noch ein freiwilliges | ||||||
32 | kleines Geschenk, als einen Beitrag zur Unterstützung des seiner Vollkommenheit | ||||||
33 | nahen, aber durch den erwarteten Beistand nicht bei Zeiten | ||||||
34 | fortgeholfenen Instituts, hinzu zu fügen. Denn da, wie Herr O. C. R. | ||||||
35 | Büsching (wöchentl. Nachr. J. 1776. Stück 16) sagt, die Regierungen | ||||||
36 | jetziger Zeit zu Schulverbesserungen kein Geld zu haben scheinen, so wird | ||||||
37 | es doch endlich, wofern solche nicht gar ungeschehen bleiben soll, auf bemittelte | ||||||
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