Kant: AA II, Von den verschiedenen Racen ... , Seite 441 |
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01 | Mischung der Einflüsse der kältern und heißern Gegenden und auch der | ||||||
02 | größte Reichthum an Erdgeschöpfen angetroffen wird; wo auch der Mensch, | ||||||
03 | weil er von da aus zu allen Verpflanzungen gleich gut zubereitet ist, am | ||||||
04 | wenigsten von seiner Urbildung abgewichen sein müßte. Hier finden wir | ||||||
05 | aber zwar weiße, doch brünette Einwohner, welche Gestalt wir also für | ||||||
06 | die der Stammgattung nächste annehmen wollen. Von dieser scheint die | ||||||
07 | hochblonde von zarter weißer Haut, röthlichem Haar, bleichblauen Augen | ||||||
08 | die nächste nordliche Abartung zu sein, welche zur Zeit der Römer die | ||||||
09 | nordlichen Gegenden von Deutschland und (andern Beweisthümern nach) | ||||||
10 | weiter hin nach Osten bis zum altaischen Gebürge, allerwärts aber unermeßliche | ||||||
11 | Wälder in einem ziemlich kalten Erdstriche bewohnte. Nun hat | ||||||
12 | der Einfluß einer kalten und feuchten Luft, welche den Säften einen | ||||||
13 | Hang zum Skorbut zuzieht, endlich einen gewissen Schlag Menschen hervorgebracht, | ||||||
14 | der bis zur Beständigkeit einer Race würde gediehen sein, | ||||||
15 | wenn in diesem Erdstriche nicht so häufig fremde Vermischungen den | ||||||
16 | Fortgang der Abartung unterbrochen hätten. Wir können diese also zum | ||||||
17 | wenigsten als eine Annäherung den wirklichen Racen beizählen, und alsdann | ||||||
18 | werden diese in Verbindung mit den Naturursachen ihrer Entstehung | ||||||
19 | sich unter folgenden Abriß bringen lassen. | ||||||
20 | Stammgattung. |
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21 | Weiße von brünetter Farbe. | ||||||
22 | Erste Race, Hochblonde (Nordl. Eur.) von feuchter Kälte. | ||||||
23 | Zweite Race, Kupferrothe (Amerik.) von trockner Kälte. | ||||||
24 | Dritte Race, Schwarze (Senegambia) von feuchter Hitze. | ||||||
25 | Vierte Race, Olivengelbe (Indianer) von trockner Hitze. | ||||||
26 | 4. Von den Gelegenheitsursachen der Gründung |
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27 | verschiedener Racen. |
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28 | Was bei der Mannigfaltigkeit der Racen auf der Erdfläche die größte | ||||||
29 | Schwierigkeit macht, welchen Erklärungsgrund man auch annehmen mag, | ||||||
30 | ist: daß ähnliche Land= und Himmelsstriche doch nicht dieselbe Race enthalten, | ||||||
31 | daß Amerika in seinem heißesten Klima keine ostindische, noch viel | ||||||
32 | weniger eine dem Lande angeborne Negergestalt zeigt, daß es in Arabien | ||||||
33 | oder Persien kein einheimisches indisches Olivengelb giebt, ungeachtet diese | ||||||
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