Kant: AA I, Gedanken von der wahren ... , Seite 064 |
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01 | von der Kraft, die in A befindlich ist, rauben kann, als sie dem | ||||||
02 | Körper B mittheilt. Denn A hat nicht so viel Kraft, folglich kann | ||||||
03 | sie ihm auch nicht genommen werden. Demnach muß durch die | ||||||
04 | Wirkung der Elasticität in B ein neuer Grad Kraft hinzukommen, | ||||||
05 | ohne daß dafür eben so viel auf der andern Seite abginge; ja es erzeugt | ||||||
06 | sich sogar noch dazu ebenfalls in A eine neue Kraft. Denn da | ||||||
07 | die Elasticität nichts mehr von Kraft fand, was sie in A vernichten | ||||||
08 | konnte, so setzte die Kugel sich derselben mit nichts als der Trägheitskraft | ||||||
09 | entgegen und empfing den Grad der Gewalt, den die Feder über | ||||||
10 | die Kraft der Kugel A noch in sich hatte, um damit gegen C zurück | ||||||
11 | zu kehren. | ||||||
12 | Es ist also klar: daß in dem Falle, da ein kleiner federharter | ||||||
13 | Körper gegen einen größern anläuft, nach dem Stoße mehr Kraft vorhanden | ||||||
14 | sein müsse, als vor demselben. Nun würde man das Gegentheil | ||||||
15 | setzen müssen, nämlich, daß nach dem Stoße nur eben dieselbe | ||||||
16 | Größe der Kraft sich finde, als vor demselben, wenn Leibnizens Kräftenma | ||||||
17 | wahr wäre. Also müssen wir entweder dieses Gesetz leugnen, | ||||||
18 | oder aller der Überzeugung absagen, die uns in diesem § dargeboten | ||||||
19 | worden. | ||||||
20 | § 54. |
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21 | Wir werden von der Richtigkeit desjenigen, was jetzt | Das vorige | |||||
22 | gesagt worden, vollkommen überführt werden, wenn wir | erhellt noch | |||||
23 | den vorigen Fall umkehren und annehmen, daß die | deutlicher, | |||||
24 | Kugel B*) von größerer Masse gegen die kleinere, A, anläuft. | wenn man den | |||||
25 | Denn hier verliert erstlich die Kugel B durch den | Fall nimmt, | |||||
26 | Stoß gegen A nicht mehr, auch nicht weniger Kraft, als | darin ein größerer | |||||
27 | sie eben hiedurch in A erzeugt (wenn wir nämlich dasjenige | elastischer | |||||
28 | allein erwägen, was vorgeht, bevor die Elasticität | Körper einen | |||||
29 | sich hervorthut). Also ist, ehe die Federkraft ihre Wirkung thut, die | kleineren stößt. | |||||
30 | Kraft in diesen Körpern weder vermehrt noch kleiner geworden. Nun | ||||||
31 | ist die Federkraft mit demjenigen Grade gespannt, womit der Körper A | ||||||
32 | gegen C fortrückt, also ist ihre Intensität kleiner, als die Kraft, die | ||||||
33 | in B nach der Richtung BC übrig ist, sie wird sie also, wenn sie aufspringt, | ||||||
34 | niemals erschöpfen, wenn sie gleich ihre ganze Gewalt anwendet. | ||||||
35 | Und wenn nun also die Feder, die in dem Stoße gespannt | ||||||
*) Fig. VIII. | |||||||
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