Kant: AA I, Gedanken von der wahren ... , Seite 050

     
           
 

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  01 als wirklich geschieht, wenn seine Kraft nur schlechthin wie      
  02 seine Geschwindigkeit wäre; denn nach diesem Maße sei die Ursache      
  03 immer kleiner als die hervorgebrachte Wirkung.      
           
  04
§ 40.
     
           
  05 Dieser Schluß wird durch die Lehrsätze derjenigen Die    
  06 selber, die sich desselben bedient haben, vollkommen widerlegt. Leibnizianer    
  07 Ich will Wrens', Wallis', Huygens' und anderer widerlegen ihre    
  08 mechanische Entdeckungen nicht anführen. Der Herr Regierungsrath Schlüsse durch    
  09 und Freiherr von Wolff soll mein Gewährsmann ihre eigene    
  10 sein. Man sehe seine Mechanik, die in aller mechanische    
  11 Händen ist, man wird darin Beweise finden, die keinen Lehrgebäude.    
  12 Zweifel mehr übrig lassen, daß die elastische Körper dem Gesetze von      
  13 der Gleichheit der Wirkungen und der Ursache ganz gemäß      
  14 alle die Bewegungen andern Körpern ertheilen, ohne daß man nöthig      
  15 hat in ihnen eine andere Kraft, als die bloße Geschwindigkeit zu setzen.      
  16 Ich kann noch dazu thun, daß man die lebendigen Kräfte gar nicht,      
  17 auch nicht dem Namen nach kennen darf, ohne daß dieses im gringsten      
  18 hinderlich sein sollte, zu erkennen, daß von der Kraft eines federharten      
  19 Körpers in dem Anlaufe gegen andere gleichartige die und die Bewegungen      
  20 herfließen werden, die jedweder aus derselben herleitet. Ist      
  21 es nicht seltsam, nach einem geometrischen Beweise, darin man die      
  22 nach der bloßen Geschwindigkeit geschätzte Kraft hinlänglich befunden,      
  23 eine gewisse Größe der Bewegung in andern Körpern daraus herzuleiten,      
  24 ich sage, nach einem solchen Beweise sich noch den Gedanken      
  25 einkommen zu lassen, daß diese Kraft nicht groß genug dazu sei?      
  26 Heißt dieses nicht, alles widerrufen, was einmal in aller Strenge erwiesen      
  27 worden, und das bloß wegen einer gringen Anscheinung zum      
  28 Gegentheil? Ich bitte diejenige, die diese Blätter lesen, nur die Mechanik,      
  29 die ich angeführt habe, hiemit zusammen zu halten, sie können      
  30 nichts anders als die größte Überzeugung fühlen: daß sie gar keinen      
  31 Begriff von der Schätzung nach dem Quadrate nöthig haben, um      
  32 in aller Strenge diejenigen Folgen und Bewegungen zu finden, die      
  33 man den federharten Körpern zuzueignen pflegt. Wir wollen uns      
  34 also von diesem Fußsteige durch alle Verführungen nicht ableiten      
  35 lassen. Denn was in einem geometrischen Beweise als wahr befunden      
  36 wird, das wird auch in Ewigkeit wahr bleiben.      
           
           
     

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