Text 243, Johann Wonnecke von Cube: Hortus Sanitatis, Mainz 1485

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Text 243

Johann Wonnecke von Cube: Hortus sanitatis * Deutsch * des Johann Wonnecke von Cube (...)

Mainz, 1485, Peter Schöffer d.Ä., 768 S.
Hessisch, Mainz.
Zeitraum: III, 1485.
aufgenommen: Kap. 76-123.
Verfasser: Johann Wonnecke von Kaub (Cube), 1484-1489 Stadtarzt in Frankfurt am Main
Drucker: Peter Schöffer d.Ä. aus Gernsheim, ab 1452 in Mainz, druckte dort 1457-†1502/03
Textart: Rechts- und Geschaeftstext (Urkunde, Akte etc.)
Kapitel 76
1 Bolus armenus rodelsteyn Cap̅. 76.
2 BOlus armenus uel lutu̅ armenu̅ latine. arabice canarmenu̅
3 Jn dem buͦch circa instans in dem capitel Bolus armenus
4 beschriben vnß die meister vn̅ sprechen daz der sy kalt vn̅ drucken
5 an dem andern grade. Bolus armenus ist eyn ader der erden
6 die wurt funden in dem lande Armenia genant. Vnd diß ist der
7 beste bolus armenus der roit von farben ist vnd nit mancherley farbe
8 an yme hait. vnd der weret hundert iare vnuerseret an syner natuer.
9 Der meister Auicenna in dem andern buͦch in dem capitell
10 lutum armenu̅ spricht daz der sy roit bynoch als saffran vn̅ ist kalt
11 in dem ersten grade vnd drucken in dem andern. Bolus armenus
12 ist guͦt den boͤsen blatern vnd geswern vn̅ sunderlich so die pestilentz
13 regneret. deß inn geno̅men mit anthifien wasser vn̅ do mit den
14 lyp gesmieret. vnd ist eyn groiß artzney das puluer zuͦ den wunden
15 welcher hande die synt. Bolus armenus ist fast guͦt gedruncken
16 den die do bluͦt spyent. vnd do mit ptisicis das synt die do haben die
17 swynt sucht des abenemes. Wente bolus armenus drucknet das geswere
18 der lungen do von dan enstet die swynt sucht. Bolus armenus
19 ist fast guͦt den frauwen die yr sucht zuͦ vil haben. Vnd ist auch
20 sunderlich guͦt der febres die sich erheben in der pestilentz. Auicenna
21 spricht daz vil gesunt syn worden die mit der pestilentz vmbgeben
22 wurden die von bolo armeno dru̅cken also Nym eyn virmaiß
23 luters wyns der do sy subtiel vnd nit zuͦ starck oder auch nit zuͦ súer
24 vnd thu dar inne eyn vntz boli armeni das ist zwey loit. vnd mische
25 darvnder rosen wasser eyn halb eychtmaiß vnd drinck deß nuchtern
26 vnd deß abents. diesser dranck benympt anzwyfell die sucht der pestilentz
27 vnd my̅nert die von dage. zuͦ dage. Serapio Welcher drincket
28 von bolo armeno mit suer ampffer wasser in der zyt so die pestilentz
29 regneret der ist dar vor behut daz yne die nit an kompt vnd ist
30 eyne̅ yglichen eyn guͦt verhaltu̅g. Von bolo armeno gedru̅cken
31 benympt das kychen. Jtem Serapio spricht daz bolus armenus
32 guͦt sy dissintericis das ist die den vßgang haben mit dem bluͦde. des
33 glichen spleneticis colericis stomaticis. Jtem er spricht auch sy
34 sache daz dem nit geholffen werde von dissen obgeschrieben krangheyten
35 der den bolum also nutzet als obgeschrieben steet de̅ hilffet selten
36 eynander artzney oder nu̅mer keyn ander  geno̅men eyn golt
37 des lebens genant auru̅ vite mit syne̅ zuͦsatz genutzet ist sunder zwyfell
38 eyn gewisse artzney dicke mail versuecht an vil enden von mir
39 Meister Johan von Cube.
Kapitel 77
1 Bdelliu̅ eyn gu̅me also gena̅t Cap̅. 77.
2 BDellium latine. grece bdellas uel bydelliu̅. arabice Melealyend.
3 Die meister sprechen daz diß gu̅me sy mancherley.
4 Eyns ist genant bdelliu̅ Jndiacum das ist eyn gu̅me eynes
5 baums der ist geheyssen melealyend vn̅ der wechset in dem lande Jndia
6 genant. Eyn ander bdelliu̅ ist gehey̅ssen bdelliu̅ arabicu̅ vn̅ das
7 gu̅me wechset an eynem baum in dem lande Arabia Der meister
8 Serapion spricht daz do sy eyn ander bdellium vnd das heisset man
9 bdelliu̅ von meka. wan ist eyn baum also geheissen vn̅ der wechset
10 in dem lande meka. vnd der baum brenget frucht die ist suͦß vn̅ wirtzytig
11 in dem selben lande. Aber in dem lande hispanien wechset auch
12 disser baum vnd die frucht wirt nit zyttig in dem selben lande. vnd
13 von dissem baum flusset diß gu̅me das ne̅net man bdelliu̅ von meka
14 Von dissem bdellio daz do wechset in dem land meka stat geschriben
15 in dem anfang deß buͦchs Genesi in dem zweyten capitel also qd' est
16 in paradiso voluptatis arbor cuius fructus est satis dulcis.
17 Der meister Auicenna spricht daz diß bdelliu̅ von meka sy vo̅ natuer
18 kelten vnd drucken machen Der meister Serapio in de̅ buͦch
19 aggregatoris in de̅ capitel melealyend id est bdelliu̅ indiacu̅ spricht
20 daz diß gu̅me sy das beste. vnd sunderlichen sy das do ist woͤl riechen
21 vnd inwendig wyß far. Das gumme ist nit guͦt daz sich balde lesset
22 brechen vnd hoell vnd muͦrbe vnd fast styncket so man eyn rauch do
23 von machet oder daz vermischet ist mit holtz steyn erden oder ander
24 qwat. Auch ist zuͦwissen daz bdelliu̅ in mancherley wyse gefelschet
25 wirt. want etlich nemen gu̅me von eynem kyrßbaum oder byrbaum
26 oder sust von eynem baum vnd thun darvnder eynwenig bdellium
27 dießer hait keynen guͦten geroch vnd stincket so man do mit reuchet
28 Jtem der wirdig meister Auicenna spricht daz bdelliu̅ resoluiert
29 geliebert bluͦt vn̅ weychet vnd zytiget hart geswere. Die meister
30 Platearius Pandecta in de̅ capitel bdelliu̅ sprechent daz diß gu̅me
31 sy heiß an dem andern grade vnd feucht an dem ersten Der meister
32 Almansoris in dem dritten vnderscheyt in dem capitel bdellium
33 spricht daz bdelliu̅ indiacu̅ sy heyß von natuer. vnd bdelliu̅ de meka
34 kalt vnd drucken. Serapion bdelliu stoppet den buch vn̅ stercket
35 den magen vn̅ dissoluiert geswern die sich erheben an der lunge̅ das
36 zurlaißen vnd darvff gesmiert. Bdelliu̅ gemischet mit nuchtern
37 speych vnd darvß gemacht eyn plaster vnd vff den buch geleyt vnder
38 den nabel bricht den steyn in der blasen vnd in den lenden.
39 Platearius bdelliu̅ in wyn gethan vnd den gedruncken machet
40 woͤl harmen. Diascorides bdelliu̅ genutzet machet woͤl switzen.
41 Bdelliu̅ ist guͦt dem der gebyssen wirt von eyne̅ vergifftigen thier
42 darvff geleyt als eyn plaster.
Kapitel 78
1 Bombax baumwolle Cap̅. 78.
2 BOmbax uel Cotu̅ latine. grece Coron. arabice Goron. Serapio
3 in dem buͦch aggregatoris in de̅ capitel Goron spricht
4 daz baümwolln gemacht werde von den blomen diß baums
5 vnd in den blomen ist samen den nutzet man in der artzney. Disser
6 baüm wechset in cecilien. Die baüm synt gestalt glich den pfersickbaumen.
7 Von dissem baum vn̅ bletter beschriben vns die meister vn̅
8 sunderlichen Diascorides vnd spricht daz disses baums bletter vnd
9 samen vil dogent in yne haben. vnd synt heyß vn̅ feuchter natuer.
10 Serapion Der safft von dissen blettern stopffet die fluͦß oder  genge
11 der iu̅gen kynde Den samen in gedru̅cken mit fenchel wasser
12 machet luͦfftig vmb die brust vnd benympt den hüsten. Das
13 oͤle von dissem samen vn̅ bletter gemacht vn̅ das antzlitz do mit gestrichen
14 benympt die geschwern vn̅ hitzigen blatern vnd macht das
15 antzlitz schoͤn vnd glat Dißer same meret die natur deß menschen
16 sperma genant vn̅ brenget lost man vnd frauwen das gedruncken
17 mit wy̅n. Von der baum wollen fynden ich nit meen wan das die
18 frauwen schleyer vnd reyn duͦchlyn dar spynnen.
Kapitel 79
1 Berwinca syngrun Cap̅. 79.
2 BErwinca latine et grece. Die meister sprechen daz diß krut
3 sy heyß vnd drucken an dem dritten grat. Diß krut ist winter
4 vnd sommer gru̅n. Die farbe der bletter glichet den buͦßbaumen blettern.
5 Diß krut sal gesamelt werden zwischen den zweyn vnser
6 frauwen dagen assumptionis vnd natúntatis das ist vnser frauwen
7 wuͦrtzwy vn̅ ir geburt. Diß krut sal gedortet werden an de̅ lufft
8 vnd nit an der sonnen. Syn dogent ist vßdriben boͤse feuchtu̅ge
9 die do kompt von grosser kelte diß gesotten mit wy̅n vnd den gedru̅cken.
10 Welcher diß krut by yme draget vber den hait der tüfel kein
11 gewalt. Vber welcher hußdore diß krut hanget dar inne mag keyn
12 zauberey ko̅men. kompt sye aber in das huß so wenet sye dar in verraden
13 syn vnd wychet balde darvß. Mit dissem krut beweret man
14 in welchem menschen boͤse geyst synt. wie die beweru̅ge zuͦ gat laß ich
15 an stan vmb kurtze willen. Aber anzwyfel mag keyn boͤser geyst gewalt
16 in dem huß haben dar in diß krut ist. Vnd viel besser ist es so es
17 gewyhet wuͦrde mit andern krutern vff vnser frauwen dag.
Kapitel 80
1 Bitumen iudaicu̅ iuddenlyme Cap̅. 80.
2 BJtumen iudaicu̅ latine. grece aspaltu̅. arabice brafalendi.
3 Die meister sprechen daz diß darvmb heyß bitumen iudaicu̅
4 wente gesamelt wirt vnd funden in dem lande Judea in
5 dem mere das man nennet das doit mere Diascorides spricht daz
6 bitumen iudaicu̅ das man fyndet in eynem pulle in Judea vnd der
7 puͦll ist geheyssen alfftidin dar in coaguliert sich eyn solich materie
8 vnd ist glich als lyme vnd das heben die schifflude in die schiff mit
9 kraueln vnd laissen das drucken werden diß heysset bitumen iudaicum
10 vnd verkeuffen dar vor. Diascorides spricht auch daz bitumen
11 iudaicu̅ sy vff eyn ander gestalt vn̅ das fyndet man auch do
12 selbest vnd das ist als herte daz weder feuer noch wasser zerbrechen
13 noch zurweychen mag on alleyn bockes bluͦt vnd das bluͦt daz von
14 den frauwen gait so sye menstruose synt.
15 Vnd wiltu das zurbrechen so nym ein wuͦlln faden vn̅ mach in naß
16 mit den obgeschrieben feuchtu̅g so faret von eynander glicher wyse
17 als kalck der geleschet wirt mit wasser Jte̅ Diascorides spricht daz
18 bitumen iudaicu̅ benympt geswolst das mit essig gemischet vnd dar vber gestrichen.
19 Bitumen iudaicu̅ gemischet mit castorio das ist
20 bebergeyln vnd do mit vnden vff gereucht brenget den frauwen yre
21 zyt menstruu̅ genant. Den ravch in die nasen gelaissen benympt
22 catarru̅ das ist den snoppen. Wem die zene wee thun der neme bytumen
23 iudaicu̅ vnd halt den in den mu̅dt er geneset an zwyfell.
24 Bitumen iudaicum wirt zuͦ zyden gefelschet mit hartz den etlich
25 darvnder mischen vnd das benympt yme syn natuer vnd krafft.
26 Cassius felix eyn meister spricht daz Bitumen iudaicum sy heyß
27 an dem ende des dritten grats vnd drucken an dem vierden
Kapitel 81
1 Bos eyn ochs oder rynt Cap̅. 81.
2 BOs latine. Die meister sprechen daz diß thier sy fast vngesty̅me
3 vn̅ glichet by nach dem lewen mit syner stymme. Syn
4 fleisch neret den menschen vnd krefftiget die glidder. Die
5 bruͦe von ochsenfleisch ist fast meen stercken vn̅ krefftigen wan ander
6 vierfuͦßiger thier fleisch vnd darvmb dienet die bruͦe dar vo̅ gar woͤl
7 krancken menschen. Der meister Plinius in synem .28. buͦch
8 in dem .11. capitel spricht daz nichtes an dem ochsen oder rynt sy
9 werde gebrucht zuͦ nutz dem menschen. Vnd vff das kurtzest saget er
10 daz des ochsen myst mit essig vermischet vnd vff die gewerbe geleyt
11 der glidder dar inne geswolst oder smertzen sy er senfftiget die zuͦha̅t.
12 Welcher eyn boͤse blater an syne̅ lybe hette der mocht diß also dar vff legen
13 zuhet zuͦ hauff den eyter glich eynem zyhe plaster vn̅ heylet
14 an schaden. Vnd benympt auch also groiß hitze dar durch eyn
15 glidt entzu̅t mocht werden Von ochsen myst distillieret eyn wasser
16 das wasser dienet zuͦ geswolst die hitzig ist zuͦ den augen dar vber
17 gestrichen. Diß thier ist nit alleyn nutz den menschen vn̅ sunderlich
18 das von yme kompt als syn gehorntz syn hute do mit man manchersey
19 machet.
Kapitel 82
1 Butirum botter Cap̅. 82.
2 BVtirum latine. Der hochgelert meister Auicenna in syne̅
3 andern buͦch in de̅ capitel butiru̅ spricht daz botter sy warm
4 machen vnd feucht an dem ersten grade. Botter ist von natuer
5 zytigen reynigen vn̅ verzeren die mittelmessiger natur synt vn̅
6 nit grober oder harter natur Botter ist fast guͦt den gesweren hynder
7 den oren die do mit zuͦ weychen. Auicenna welche frauwe der
8 iu̅gen kynde wenglyn schmeret mit bottern so wachsen yme syn zene
9 an smertzen. Auch dyenet botter den geschweren in den oren vnd in de̅
10 mu̅de dar inne gelaissen vnd in dem munde gehalten. Botter ist
11 fast guͦt die glidder do mit geschmeret vn̅ die lenden zuͦ senfftigen de̅
12 schmertzen dar inne. Botter gemischet mit honig vn̅ also genutzt
13 in den leyp dienet fast woͤl pleureticis das synt die geschwern in der
14 brust haben. Des glichen peripleumoniacis das ist die geschwern haben
15 an der lungen do von dan enstet ptisis das ist die schwynt sucht
16 des abe nemes. benympt botter wie obstet genutzet. Auch senfftiget
17 vnd reyniget botter alle geschwern vn̅ sunderlichen schmertzen an heimelichen
18 stetten wie die syn mogen. Botter in geno̅men mit der
19 kost senfftiget alle ynnerlich glidder. Vnd darvmb synt gar wenig
20 lude in den landen lende̅siech oder bresthafftig des steynß die alle zyt
21 botter essen vff broit fur dem essen vn̅ nach dem essen. Auch mit grossen
22 klompen in der kost Vrsachen halben daz solichs dar durch sich
23 verzeret vnd den menschen von solicher materien reyniget durch den
24 harn vnd stuͦllgang. Jtem botter genutzt ynwendig vn̅ ußwendig
25 machet ußwerffen schlymige feuchtikeyt in der brust sungende.
Kapitel 83
1 Centaurea dusentgulden Cap̅. 83
2 CEntaurea latine. Grece anuticen. Arabice anturion. Der
3 wirdig meister Serapion in dem buͦch aggregatoris in dem
4 capitel Anturion spricht daz zweyer hande centaurea sy. eyn
5 die grosser. die ander die mynner. Die grosser hait bletter glich dem
6 nüßlaup der grossen vn̅ synt grün glich den koͤele blettern die man
7 ysset. vn̅ an den spitzen der bletter gekerfet. Die lenge deß stengels ist
8 zwey̅er oder dryer armen lang. vnd hait eyn wuͦrtzel die ist zwey̅er
9 armen lang. vnd hait in ir vil feuchtu̅ge. vnd hait eynen scharpffen
10 geroch vn̅ ist roit an der farbe. Die farbe. des safftes ist glich als bluͦt
11 Die mynner centaurea ist glich den dosten vn̅ wechset gern an feuchten
12 stetten. Jr stengel ist eyner spannen lang vnd hait eyn roit blomen.
13 Die wuͦrtzel ist fast bitter vnd krumph. Die wuͦrtzel ist nit nutz
14 zuͦ bruchen Der meister Plinius in dem capitel Centaurea spricht
15 daz beyderhant Centaurea die groisser vnd die my̅ner synt heyß vnd
16 drucken an de̅ andern grat. Der wirdig meister Galienus spricht
17 daz centaurea magna das ist die grosser sy dn frauwen guͦt genutzt
18 zuͦ irer zy̅t darvber gedru̅cken. Also genutzet ist der dranck guͦt emoptoicis
19 das ist die bluͦt spyen. Vor alle febres. Nym eyn hall loit
20 Centaurea gepuluert vn̅ drinck das inne mit wyn dry morgen nuchtern
21 mit zocker vermenget hilffet woͤl. Platearius Centaurea
22 gesotten in wasser vff eyn hantfoll vnd das gedru̅cken ist guͦt asmaticis
23 das ist den die do kychen. Vnd benympt auch also genutzet den
24 alten boͤsen huͦsten. Den safft von der wuͦrtzel in geno̅men reyniget
25 den magen vnd brenget stuͦllgenge. Jn dem buͦch genant circa
26 instans stat geschrieben daz man Centaurea̅ sall sameln so sye anhebet
27 zuͦ bluͦen. vnd darnach hencken an eyn du̅ckel stait vnd nit yn
28 die sonnen vn̅ also laissen drucken werden. Diß ist fast guͦt genutzet
29 vber iare zuͦ vil sachen. vnd diß ist sunderlich von der grossen centaurea
30 Jtem diß centaurea gesotten mit wyn vn̅ darvnder gemischet
31 zucker ist fast guͦt der verstopten lebbern der lenden vn̅ miltz vn̅ blasen
32 Diß krut gesotten mit wyn vnd darvnder gemischet baümoͤle
33 vnd diß geleyt vff den buch zwischen den nabel vnd dem gemechte benympt
34 groß lenden wee vnd offenet auch das verstopffet miltz.
35 Eyn salbe gemacht von dem safft vn̅ darvnder gemischet oͤle vn̅
36 wachs vnd das miltz vßwendig do mit geschmieret hilffet fast woͤl.
37 Jtem fur die verherte lebber vnd das herte miltz sal man machen
38 eyn syropel also. Nym den safft von centaurea vnd eppich wuͦrtzel
39 fenchel wuͦrtzel yglichs glich vil vn̅ laiß das syeden in dem safft. dar
40 nach seyge abe vn̅ drucke die feuchtu̅ge woͤl vnd dar inn zucker
41 das gewicht halt vngeuerlich nach dem dich gelustet wenig oder vil
42 zuͦ machen. Disser syrop ist auch fast guͦt dem gelesuchtigen gedruncken
43 deß obents vn̅ morgens. Der meister Joha̅nes Mesue
44 spricht daz die wuͦrtzel von dem Centaurea den safft darvß gezogen
45 benympt vil boͤser feuchtu̅g dem menschen vn̅ auch boͤse gewesser
46 des safftes in geno̅men vff eyn halb loit mit baümoͤle. Jtem in
47 eynem clistiere mag man nutzen dry quintyn mit baümoͤle.
48 Plinius Centaurea gemischet mit wýdhoppén bluͦt vnd eyn wenig
49 honig vnd das des nachtes geleyt in eyn lucern do eyn liecht inn
50 brent alle die dar by stan meynen lauff alles vol stern. Lese in
51 Pandecta in dem capitel Centaurea fyndest du diß also geschrieben
52 vnd ist auch manchmale bewert worden.
Kapitel 84
1 Camomilla camillen blomen Cap̅. 84
2 CAmomilla latine. Grece Arthemis uel antimus uel leucantimos
3 uel gamilla uel herantemidem uel camelon uel melantemon
4 uel crisocomon. Arabice bebonig. Serapio in
5 dem buͦch aggregatoris in dem capitell bebonig id est. Camomilla
6 spricht daz diß habe eynen langen stengel vn̅ cleyn bletter vnd wyß
7 blomen glich den ruten blomen. Die blomen nutzet man in der artzney
8 zuͦ vil dingen. vnd die sollen gesamelt werden in dem meyen vn̅
9 die bruchen durch das iare. Der wirdig meister Auicenna in synem
10 andern buͦch in de̅ capitel Camomilla spricht daz die synt heyß
11 vnd drucken an dem ersten grade. Vnd ir dogent ist weych machen
12 vnd senfftigen. Camillen gesotten mit wasser vnd die geleyt vff
13 harte geswern weychet vnd senfftiget den smertzen vn̅ drybet den
14 eyter. Jtem camillen blomen geleyt in wyn vber nacht vnd des
15 gedru̅cken stercket die gewerbe vnd benympt die lemde. Camillen blomen
16 gestoissen vnd gemischet mit honig vnd das in genommen
17 brenget stuͦllgeng vnd dry̅bet do mit vil schlym vnd reyniget de̅
18 menschen syn gederm. Das heubt gezwagen mit camillen blome̅
19 stercket das hyrn vnd benympt dem heubt vnd de̅ hyrn die boͤse feuchtu̅ge
20 die sich dar inne gesamelt hait von kelte. Platearius Camillen
21 gesotten in wasser vnd den mu̅dt mit geweschen heylet die geschwern
22 dar inne. Jtem Auicenna spricht daz dryerley camillen
23 synt vnd in den allen ist mitten eyn goltfarbe knopff vnd der vmbsatz
24 deß knopffs ist mancherhande farbe. etliche mit wyssen bletteren.
25 etlich mit swartzen. etlich mit pfeller farbe. vn̅ synt glich in ir natuer
26 Welcher mit noit harnet der drinck von camillen er geneset.
27 Jtem camillen geleyt in wyn vber nacht vnd des gedru̅cken benympt
28 dem magen syn geswolst vnd machet woͤl dauwen.
29 Camillen gesotten vnd das gedru̅cken benympt das kychen vnd
30 rumet die brust. vnd also genutzet ist fast guͦt der siechen lebbern.
31 Welche frauwe in yr hette eyn doit kynt die drincke vo̅ camillen blomen
32 sye geneset vnd wirt deß ledig. Jtem camillen blomen
33 gesotten in wasser vnd die füße dar in gehalten benympt vill suchte
34 des lybes Welcher den steyn hette der bade mit camillen dry oder
35 vier male er wirt des ledig senfftiglichen Jtem vnder allen bade krutern
36 die zuͦ dem steyn dienen synt camillen blomen die besten.
37 Wente das wasser daz dar in gesotten wirt weychet die lenden. des
38 glichen die blasen vnd drybet die materie dar der stein wechset
39 Disse meister Galienus vnd Serapio sprechen daz camillen blomen
40 fast woͤl stercken die glidder vnd benympt die lemde dar vn̅
41 sunderlich das oͤle do von gemacht. Camillen blomen machen
42 dem menschen eyn sanfft weich hüt do mit gebadet. Jtem camillen blomen
43 dryben boͤse feuchtu̅ge do von gedruncken. Auch benemen
44 diß blomen febres die sich erheben von boͤser feuchtunge
45 Jtem eyn plaster gemacht von camillen blomen vnd das geleyt
46 vff die rudikeyt oder flecken an dem lyhe benympt die behendiglichen
47 Jtem camillen blomen synt sunderlichen guͦt dem heubt wee die
48 gesotten in wasser vnd darvff geleyt. Auch also genutzet beneme̅ die
49 das heubt wee daz sich erhebet von kelte. Jtem camillen blomen
50 gruͦn gestoissen oder mag man die nit gruͦn gehaben so neme der gedorten
51 vnd lege die in wasser dry oder vier dage. darnach wesche din
52 heubt do mit. diß benympt vil heubt wee. Jtem alle zyt sal man
53 camillen blomen haben in der laugen dienet de̅ heubt woͤl vn̅ macht
54 guͦt vernunfft. Plinius Nym camillen oͤle vnd schmier die lamen
55 glidder do mit an eyner warmen stat senfftiget die fast woͤl.
56 Jtem welches mensche ynnerlich zuͦ schwollen were oder lebbersuchtig
57 das drincke von camillen blomen geneset anzwyfell.
58 Welcher den stey̅n hette in den lenden der schmier sich an eyner
59 warmen stat mit camillen blomen vff den lenden vn̅ vnder dem nabel
60 vnd sunderlichen nach eynem bade er geneset zuͦ hant.
Kapitel 85
1 Celidonia schelwortz Cap̅. 85.
2 CElidonia latine. grece chilidonion. arabice hauroch. Serapio
3 in dem buͦch aggregatoris in dem capitell Hauroch
4 id est Celidonia beschribet vns vnd spricht daz ist zweyer
5 hande. Eyn groiß. die ander cleyn. Die grosser schelwuͦrtz erschynet
6 wen die schwalben zuͦ lande kommen. vn̅ wen die widder hyn enweg flychen
7 so dorret sye widdervmb. Auch sprechen etlich meister daz diß
8 krut genant sy Celidonia der vrsachen halben daz die alten swalben
9 yren iu̅gen brengen vnd geben yne das zuͦ essen so gewynnen sye do
10 von hant yr gesicht. Jtem celidonia hait eyn subtyel stengell
11 nit lang. vnd hait bletter die synt weich glich dem magsamen vn̅
12 hait gele blomen. Der safft von der wuͦrtzel ist glich dem saffran an
13 der farbe. Disser safft ist scharpff vnd zuͦ vil dingen guͦt vnd sunderlichen
14 zuͦ den augen. Der meister Plinius in dem capitel Celidonia
15 spricht daz celidonia die cleyn habe bletter glich der grossen alleyn
16 daz an der cleynen feuchtikeyt ist vnd hanget an den henden so
17 man die antastet. Diß krut hait eynen starcken geroch. Disser schelwuͦrtz
18 krafft ist nit als groß als der grosser Auch nemen die swalben
19 disser schelwuͦrtz nit. aber die grosser wirt durch sie genutzet wie obstat.
20 Vnd do by mag man erkennen daz die krafft der grossen me dogent
21 in ir habe Galienus in dem .8. büch gena̅t simpliciu̅ farmacaru̅.
22 Schelwuͦrtz ist heyß an dem anfang deß vierden grats vn̅
23 drucken an dem dritten. Jtem nym schelwuͦrtz safft gemischet mit
24 sal armoniacu̅ vnd das gelaissen in die augen benympt das fell dar
25 . vnd machet sye clar. Jtem wan schelwuͦrtz bluͦwet so sal ma̅
26 sie stoissen vnd syeden vn̅ sal darnach das wasser thun in eyn geschir
27 vnd widdervmb zuͦ dem feuer setzen vnd woͤl schumen. vn̅ wan das
28 eynen soth gethut so sal darnach gesyegen werden durch ein duͦch
29 vnd behalt diß. vnd welccher du̅ckel augen hette oder das schyne̅ der
30 augen der strich diß dar inne keyn artzney̅ wart nye so gut. Welcher
31 die gelesucht hette der drinck von schelwuͦrtz er geneset. Die
32 wuͦrtzel gekuwet in dem mu̅de ist fast guͦt dem zan wee. Mit dem
33 safft der wuͦrtzeln gestrichen die vßsetzikeyt an dem lybe benympt die
34 vnd darnach .9. dage alle morgen vnd des obents gebruchet den syrope
35 gemacht von ertrauch oder katzenkerbeln. vn̅ die dage alle mit
36 dem safft gestrichen hilffet an zwyfell. Diascorides in dem capitel
37 Celidonia spricht daz der safft gesotten mit honig sy fast guͦt genutzet
38 den augen. vnd benympt das fell do von vnd machet eyn luter
39 gesichte. Die meister Plinius vnd Macer beweren alle obgeschriben
40 stuͦck vnd sprechen daz zweyerhande Celedonia sy Eyn die
41 grosser. die ander die mynner. vnd synt bede guͦt genutzet fur alle gebresten
42 der augen. vnd beweren das also vn̅ sprechen Wan der swalben
43 augen  gestochen oder sunst blynt werden so brengen sie ir gesichte
44 widdervmb mit dissem krude. glich als sye thun yren iu̅gen so
45 sye noch blynt synt. Vnd auch sprechen sie wie die ander meister daz
46 Celidonia hebe an zuͦ wachsen wen die swalben zuͦ lande komme̅ vn̅
47 wirt auch dorre wan die hyn flyehen.
Kapitel 86
1 Cerifolium kerbeln Cap̅. 86.
2 CErifolium latine. Ysaac in de̅ buͦch genant de dietis particularibus
3 in dem capitell Apiu̅ beschribet vns von dissem
4 krude daz sy heyß an dem dritten grat vnd drucken an de̅
5 andern. Diß krut hait eyn langen stengel vn̅ bletter glich de̅ Coriander.
6 Diß krut gesotten mit anderm krut machet schlaffen.
7 Von dissem krude gedru̅cken machet woͤl harnen. vn̅ brenget den
8 frauwen ir sucht menstruu̅ genant. Also genutzet benympt den
9 smertzen der lenden vnd der blasen Auch benympt kerbeln den wethum
10 des buches vnd brenget wynde Des safftes von kerbeln mit
11 essig gedru̅cken nuchtern sterben die spolwuͦrm Kerbeln gepuluert
12 vnd gemischet mit honig vnd geleyt do der krebs wechset heylet yn.
13 Kerbeln mit wyn gedru̅cken benympt das wee in den hufften.
14 Das krut vnd stabwuͦrtz gesotten in wasser vnd darvnder gemischet
15 essig vn̅ das heubt do mit gezwagen dodet die milben vff de̅
16 heubt. vnd dodet auch also geweschen den harwuͦrm. Von de̅ samen
17 gedru̅cken heylet den biß von eynem dobende hu̅de die wu̅de do
18 mit geweschen Die kerbel wuͦrtzel mit steyn brech gesotten in win
19 vnd den gedruncken brichet den steyn in der blasen vnd machet fast
20 woͤl harmen. Jtem kerbeln gesotten in wyn vnd den gedru̅cken
21 zurdeylet das gelibbert bluͦt in de̅ lybe. deß gliche̅ thut auch das wasser
22 do vo̅ distilliert.
Kapitel 87
1 Cicuta wontzerling Cap̅. 87.
2 CJcuta latine. grece conisa uel tenela uel como̅. arabice succaram.
3 Der meister paulus in synem herbario in dem capitel
4 Cicuta vnd Serapio vn̅ Pandecta sprechent daz Cicuta
5 von kalter natuer wegen die der samen an yme hait dodet den menschen
6 der yne nutzet. Aber wan man yne bruchen wil so sall man des
7 nutzen mit guͦtem wyssen wyn der alt sy der benympt yme die kelte.
8 Serapio in dem búch aggregatoris in dem capitell Succaram
9 id est Cicuta spricht daz der stam sy ynwendig hole vn̅ habe vil knoden
10 dar an glich dem fenchel stam. Aber Cicuta ist groͤsser an de̅ stengel
11 vn̅ oben vff dem stam hait eyn krone dar an synt wyß blome̅
12 Der samen glichet Enyß. Die wuͦrtzel ist nit fast gehefft in das
13 ertrich vn̅ die wúrtzel ist als kalter natuer daz sye von kelte das bluͦt
14 in dem menschen macht belibberen. Aber nutzet man die mit luterem
15 wyn so schadet sye nichts. Auch spricht der wirdig meister Serapio
16 daz der same also gruͦn gestoissen vnd den safft dar gelaissen
17 vn̅ den gestrichen vmb die augen benympt de̅ floß dar vn̅ machet
18 eyn clare gesicht. Eyn plaster gemacht von dem safft vnd geleyt
19 vff den gebresten frey schum herisipila genant kulet den vnd setzet de̅
20 smertzen. Wontzerling zurknusset mit dem samen vnd blettern
21 vnd darvß gemacht eyn plaster vnd vff die mannes dinger genant
22 testiculi geleyt benympt gelusten zuͦ vnkuscheyt vn̅ macht auch daz
23 das gemecht nit vff stait vnd macht auch den samen genant sperma
24 verswynden also daz ist widder den selben fluß genant pollutio
25 nocturna Jtem diß plaster geleyt vff die brüste der frauwen verswyndet
26 ir die milch. Vnd wan das plaster geleyt wirt vff die brust
27 der Jungfrauwen so wachsen sie nichts Jtem Galienus in dem
28 8. buͦch gena̅t simpliciu̅ farmacaru̅ in dem capitell Comom id est
29 Cicuta secundu̅ translatione̅ greca̅ stat geschrieben daz cicuta sy fast
30 sere kelten vber die natuer des menschen. Der meister Plinius in
31 dem capitel Conisa id cicuta spricht daz die slangen die bletter fliehent
32 der vrsachen halben daz sye kelten biß vff den doit Jtem Cicuta
33 ist warm vn̅ drucken in de̅ dritten grat als Platearius spricht
34 Vnd ist guͦt widder wethum des miltz gesotten in essig vnd in oͤlep
35 vnd vff das miltz geleyt. Jtem wontzerling vnd zytloiß gesotte̅
36 in wyn mit oͤle vermenget ist guͦt widder das gegicht der hende vn̅
37 fuß. Diß ist auch guͦt widder das derme gegicht vn̅ widder den kalt
38 seych diß vff den buch vn̅ lenden geleyt diß bewert Platearius.
Kapitel 88
1 Capillus veneris muerrute̅ Cap̅. 88
2 CApillus veneris uel coriandru̅ putei uel Capillus porcinus
3 latine. grece adiaton. arabice capillus agell uel capillus agill
4 uel berstegasten. Der meister Serapion in dem buͦch
5 aggegatoris in de̅ capitel berstegasten id est capillus veneris spricht
6 daz diß sy eyn krut das do hait bletter glich dem coriander vnd hait
7 eyn harten stengel vnd subtyel der ist in der lenge eyner spannen vn̅
8 hait key̅n blome noch frucht noch samen. Die wuͦrtzel do von ist keyn
9 nutze. Diß krut wechset gern in dem scheden vnd an den muren. vnd
10 in den dyeffen groben genant speluncken die do feucht synt.
11 Jdem Serapio mit bewerung Galieni die dogent vnd natuer diß
12 kruts ist drucken machen. Jn dem buͦch genant circa instans in
13 dem capitell Capillus veneris stat geschrieben daz diß sy kalt vnd
14 drucken getemperiert Eyn meister genant Stephanus in synem
15 buͦch in de̅ capitel capillus veneris spricht daz diß sy vo̅ den alten geheissen
16 Adiantos oder politricu̅ als dan vns beschriben Diascorides
17 vnd Alexander vn̅ sprechen alle gemeyn daz diß dry namen als capillus
18 veneris Adiantos politricu̅ werden gene̅net fur eyn krut als
19 dan ist capillus veneris dar von wir hye schreiben. Johannes
20 Mesue in synem buͦch in de̅ capitel Capillus veneris spricht daz diß
21 krut dem menschen ziehe die boͤsen colera̅ vnd auch do mit die groben
22 feuchtikeyt. Jtem capillus veneris reyniget das gebluͦde vn̅
23 machet dem menschen guͦt farbe vn̅ eyn sanfften adem vnd reyniget
24 den magen den buch die lebber vnd das miltz darvber gedru̅cken.
25 Jtem vber diß krut gedruncken benympt den steyn in der blasen
26 vnd auch in den lenden. Wer sich weschet vff dem heubt mit wasser
27 oder lauge dar inne gesotten ist muerruten macht hare wachsen.
28 Jtem esche gemacht von muerruten vnd in die fystell gelaissen
29 heylet sye. Auch rey̅niget das puluer den gebresten an der heymlichen
30 stat der frauwen. Auch ist muerpfeffer widder den fluß des
31 bluͦdes dar von genutzet. vnd ist auch guͦt widder fluͦß der stulgeng
32 mit wegebreyde wasser vermenget vn̅ genutzt spricht Pandecta.
Kapitel 89
1 Colubrina naterwortz Cap̅. 89.
2 COlubrina uel Serpentaria uel viperina uel Collum draconis
3 latine. grece dragunteu̅. arabice Luff uel draguntea uel
4 bleda uel saridaicon uel asclepias. Serapio in dem buͦch
5 aggregatoris in dem capitel luff id est Colubrina beschribet vns vn̅
6 spricht daz der sy zweyer hand Eyn ist geheissen die groß naterwuͦrtz
7 Die ander die cleyn. Die groß ist geheyssen colubrina oder serpe̅taria
8 vnd die hait kruß bletter. Aber die cleyn ist gena̅t aaron vn̅ die hait
9 slecht bletter. Der meister Galienus in dem .6. buͦch genant simpliciu̅
10 farmacaru̅ in dem capitel serpentaria spricht daz die wuͦrtzell
11 von der grossen serpentaria subtyler sy wen die von der cleyne̅ Vnd
12 an dem gesmack ist sye fast bitter. vnd ist heyß vnd drucken an dem
13 dritten grat. Johannes Mesue in dem capitel Luff spricht daz
14 der sy zweyerhande. Eyn groß. die ander cleyn. Vnd die groß hait
15 kruß bletter. die cleyn slecht. Die grosser hait eyn wuͦrtzel die ist vßwendig
16 eschfar vn̅ ynwendig wyßfar. vn̅ die cleyn vßwendig swartz
17 vnd ynwendig wyß. vnd die bede haben wuͦrtzeln die haben an yne
18 flecken wie die slangen Die beste zyt die wuͦrtzeln  zuͦ graben ist der
19 mey vnd an dem angende summer. Vnd die grosser Colubrina ist
20 heysser von nature wen die cleyn. Auch spricht Galienus daz die
21 bede synt von natüer durchdringen vnd subtyel machen die groben
22 feuchtu̅ge. vnd die groß ist stercker an yrer krafft wen die cleyn.
23 Johannes mesue naterwuͦrtz ist guͦt genutzet dem lendensuchtigen
24 do von gedru̅cken vnd machet woͤl harnen vnd brenget gelust
25 vnd begirde vnd stercket die natuer deß menschen. Jtem naterwuͦrtz
26 gipuluert vnd gessen mit eyern ist fast guͦt dem kychenden. vn̅
27 senfftiget die brust vnd reiniget die lunge vnd benympt ir de̅ huͦsten.
28 Den safft von naterwuͦrtz in die oren warm gelaissen benympt
29 das susen dar inne Galienus bede naterwuͦrtz gesotten in wasser
30 vnd die vßsetzig hute do mit geweschen reiniget die von irem vnflat
31 vnd machet sye glat vnd schone. vnd besunder das angesicht do mit
32 geweschen benympt die vßsetzigen flecken dar von. Jtem naterwuͦrtz
33 gestoissen vnd vff die zurknysten glidder geleyt heylet sye.
34 Colubrina ist guͦt genutzet den frauwen die sich sumen an irer zyt
35 Vnd drybet die doit geburt. Vnd darvmb ist den frauwen nit
36 nutz zuͦ bruchen so sie swanger synt were dan sach daz die zyt were
37 der geburt. Jte̅ Colubrina machet hyn flyehen die gifftigen thier
38 Welches mensche die by yme hait dem mag kein gifftig thier schaden
39 zuͦ fuͦgen. Platearius spricht daz diß wuͦrtzel sunderlich guͦt sy fur
40 den gebresten der pestilentz das puluer in geno̅men mit tyriakel vnd
41 endiuien wasser. Jtem wo disse wuͦrtzel in eynem huß ist in das
42 mag keyn gifftig thier kommen. Vnd were sache daz slangen dar
43 inne weren die flohen behendiglichen dar .
Kapitel 90
1 Canapus hanff Cap̅. 90.
2 CAnapus latine. grece Canaps. arabice vero sechedenchi.
3 Serapio in dem buͦch aggregatoris in dem capitell Sechedenchi
4 id est canapus spricht daz diß Krut werde gesehet vnd
5 brenget samen vnd hait eyn langen still vnd lange este vnd eynen
6 starcken geroch. vn̅ der stam ist inwendig hoel. Paulus Canapus
7 ist heyß vnd drucken an dem andern grade Welcher vil feuchtikeyt
8 hette in den oren vnd stediglichen flüssen der laiß oͤle warm dar inne
9 daz gemacht wirt von dissem samen er geneset. Diß krut meret
10 das heubt wee der do mit handelt vnd brenget maniam das ist die
11 dobesucht. Platearius Nym nüßleuffen safft eyn loit wilde selbe̅
12 safft eyn halb loit. ruten safft dry quintyn. ysop safft dry loit. hanff krut safftes
13 vier loit. diß mische vnder eyn vn̅ nym do von eyn halb
14 loit vnd mische das mit mu̅mia ein halb quintyn. zuckercandit ein
15 halb loit. rosen zucker eyn quintyn. vn̅ mache darvß eyn dranck vn̅
16 drincke den des obents so du schlaffen wilt gan. vn̅ laiß dich woͤl zuͦdecken
17 das benympt alle feuchtu̅ge in dem menschen do von sich erhebet
18 die pestilentz. vnd ist der sycher eynen gantzen monat.
19 Disser dranck dyenet auch woͤl der wasser sucht vn̅ gelesucht. vnd
20 welcher den also inne nympt der darff sich der krangheyt keyner besorgen.
21 Jtem wer hanff samen zuͦ vil nutzet mit namen die menner
22 den wirt ir natuerlich samen verdruget genant sperma.
Kapitel 91
1 Cucurbita kurbiß Cap̅. 91.
2 CVcurbita latine. grece cucurbita genella vel colo quintida.
3 arabice bara vel hara Diascorides in de̅ capitel Colo quintida
4 id est cucurbita spricht daz kurbiß habe frucht die sy ront
5 glich eynem huͦt die sall man abe nemen so der same dar inne woͤl zytig
6 worden sy vnd das sal gescheen in dem monat september genant
7 vnd nit ee. Serapio auctoritate Galieni der gesmack von kurbiß blettern
8 ist starck vnd bitter. Disser same drybet die boͤse flecma
9 vnd vnuerdaúwlich feuchtu̅g von dem gedru̅cken. Jn dem
10 buͦch genant circa instans stat geschrieben daz kurbiß synt kalt vnd
11 feucht getemperiert. Die frucht brucht man in der artzney vnd den samen.
12 Jtem kurbiß sal nit rohe gessen werde̅ sunder gesotten oder
13 gebraten. Jtem disser same genutzet mit wyn ist guͦt der eyn verstopfftes
14 miltz hette vnd eyn verstopfft lebber. Jtem der same sal
15 woͤl gereyniget werden von den vßern rynden vnd sall den syeden
16 in gersten wasser vnd darnach das wasser abe syen. Das gedruncken
17 ist fast guͦt dem lebbersuchtigen vnd machet woͤl harnen. Vnd
18 were sach daz der syeche des wassers nit drincken mochte so sal ma̅
19 dar machen eyn syrope mit zucker. Disser syrope ist auch guͦt gebrucht
20 der das febres hette welcher hande were. Jtem welcher
21 eyn hitzige leber hette der schabe von der frucht der kurbiß vnd druck
22 darvß den safft vn̅ mische darvnder essig vn̅ darnach nym eyn duͦch
23 vnd netze das dar inne vnd schlage das vber die hitzige leber vßwendig
24 an dem lybe hilffet fast woͤl. Jtem die frucht sal man vff hencken
25 vnd sye laissen drucken werden. vnd so die kelte genahet sall
26 man den samen vßthun vn̅ den ryben mit saltz daz der schlyme vnd
27 feuchtikeyt darvon komme. vnd die kerne legen an eyn drucken stait
28 vnd an keyn feucht stat vff daz die feuchtikeyt den samen nit verderbe
29 als dan balde geschicht Dissen samen mag man behalten dry
30 iare. Jtem kurbiß wasser vff der kynder heubt geleyt ist die hitzige
31 blattern vnd aposteme do selbst koelen. Diß wasser gelacht vff
32 die wethum der fuße genant podagra ist sye senfftigen die von hitze
33 kommet. Jtem kurbiß safft mit rosen oͤle vermischet ist guͦt widder
34 wethum der oren dar in warm gethan welcher wethum von hitz
35 kommet. Vnd mit dissem safft den mu̅t geweschen ist guͦt widder die
36 zene wethum. Jtem kurbiß wasser mit rosen oͤle vermenget vnd
37 dar mit geschmiert die lenden vn̅ den ruckmeyssel ist fast guͦt wider
38 die hitz des febres Vnd ist auch guͦt widder das freyschum gena̅t erisipila.
39 Jtem esche von gebranten kurbiß ist zuͦ heylen die geswere
40 an den heymelichen enden. Jtem kurbiß wasser genutzet ist guͦt
41 widder die hitze des febres. vn̅ ist auch guͦt widder den durst vn̅widder
42 den huͦsten mit zucker vermenget. Das selbige ist auch den buch
43 weych machen zuͦ stuͦlgengen spricht Serapio.
Kapitel 92
1 Cuscuta fyltzkrut oder syde Cap̅. 92.
2 CVscuta latine. grece haborafa. arabice Easuch. Serapio
3 in dem buͦch aggregatoris in de̅ capitel Easuch id est Cuscuta
4 spricht daz diß krut hencket sich vmb die baüm vnd ist gestalt
5 glich als garn an dem stengel. vn̅ an der spitzen hait eyn subtyel
6 frucht. Man fyndet vil in dem flaße. Syn natuer ist heyß an
7 dem ersten grade vn̅ drucken an dem andern. Auch stat geschrieben
8 in dem buͦch Pandecta in dem capitel Easuch daz diß kruts natuer
9 sy nach dem baum dar an hanget vnd ist der baum heysser natuer
10 dar an hanget so ist auch heysch Jst er aber kalter natuer so ist
11 auch kalt. Der meister Serapio mit beweru̅g Galieni sprichet
12 daz disser same sy guͦt der boͤsen gallen vnd beneme das wee der lenden
13 das gedru̅cken mit selben wyn Auch reyniget disser same die
14 aderen die vol boͤser feuchtikeyt synt. Vnd ist auch fast guͦt also genutzet
15 vor die gelesucht. Cuscuta ist fast guͦt genutzet vor das verhart
16 miltz vnd lebber. vnd offnet die zuͦ hant mit hirtzzung gesotten
17 in wyn. Vnd gesotten mit wasser vn̅ mit zucker suß gemacht ist reynigen
18 eyn kalte feuchtu̅g. Vnd diß ist auch guͦt genutzet widder den
19 kalt seych Platearius.
Kapitel 93
1 Cicorea wegewarten oder sunnen wyrbel
2 Capitulu̅ 93.
3 CJcorea latine uel sponsa solis uel solisse quia. arabice hondebe.
4 grece Seris uel intuba uel gegucisi. Galienus in dem
5 achten buͦch genant simpliciu̅ farmacaru̅ spricht daz wegewarten
6 sy kalter vnd druckener natuer. diß krut ist gestalt glich dem
7 fenchel vnd hait oben eyn blae blome glich eyne̅ stern. Serapio
8 mit beweru̅g Diascoridis spricht daz diß krut gesotten in wyn vnd
9 gessen machet eynen guͦten magen vnd den woͤl dauwen.
10 Diß kruts blomen vnd wuͦrtzeln gestoissen vn̅ vber das fuß wethum
11 genant podogra geleÿt glich eynem plaster benympt den wethum
12 zuͦ hant. Diß plaster geleyt vff eynen vergifftigen biß heylet
13 den zuͦ hant. Jtem diß plaster geleyt vff den gebresten herisipila
14 genant zuhet groiß hitze dar . Eyn gu̅me genennet Serapinum
15 vnd diß gu̅me das man fyndet an dissem stam vnd mirra yglichs
16 glich vil vn̅ vnder eyn gemischet mit camillen oͤle vnd honig
17 vnd dar gemacht eyn plaster vn̅ das gebu̅den vff die schemd der
18 frauwen reyniget ir die muͦter also daz sie darnach geberen mag.
19 Diß krut vnd wuͦrtzel gestoissen vnd trociscos dar gemacht
20 das syn ront schyblyn vnd die sal man zurdeylen oder vermischen
21 mit rosen wasser vnd schmieren die rudick hut mit dissem wasser heylet
22 die vnd machet sie gladt. Jtem sonnen wyrbel safft vn̅ endiuien safft
23 vnd hirtzung safft mit zucker eyn dranck gemacht dar vo̅
24 genutzet ist guͦt widder bestoppu̅g lebber vnd miltz mit wasser vnd
25 mit wenig essig gesotten. Darnach sal man nutzen pilleln von reubarbaro
26 vnd darnach eyn sterckung genutzet gena̅t triasandali
Kapitel 94
1 Citrullus kychern Cap̅. 94.
2 CJtrullus latine. arabice hake uel rahera. Serapio in dem
3 buͦch aggregatoris in dem capitel Rahera auctoritate Galieni
4 spricht daz die kychern kelter synt von natuer wan die
5 kurbiß. Vnd spricht auch do selbest daz kychern machen boͤse feuchtikeyt
6 vnd boͤse geblüt in den aderen. vnd kommen gern febres do von
7 wer sie ysset. vn̅ darvmb syn sye nit zuͦ bruchen eynem yglichen menschen
8 wan alleyn die do haben eynen hitzigen magen die mogen sye
9 bruchen an schaden. Jtem kychern gesotten in wasser ist guͦt den
10 die zurdronsen weren an dem lybe von dem kalten wee die do mit geweschen.
11 Das selbige wasser gedru̅cken benympt den dorste vnd
12 brenget Stuͦlgenge also das man dar vnder menget zucker das man
13 nennet electuarui de succo rosaru̅ Vnd salt wissen daz diß gedru̅cken
14 nit guͦt ist den menschen die gar verhertet syn in dem lybe. went
15 diß wasser ist nit also krefftig daz moge erweychen die hertikeyt in
16 dem lybe vn̅ darvmb were fast schedelich den menschen wan by
17 yme bliebe vnd nit gewircken mocht Jtem Ysaac in dem buͦch genennet
18 de dietis particularibus in dem dritten vnderscheyt vn̅ in de̅
19 capitel Citrullus beschribet vns daz Citrulli vergifftig feuchtikeyt
20 machen in dem menschen vn̅ synt auch nit balde verdauwen vnd
21 darvmb synt sye nit gewonlichen zuͦ essen. Aber das wasser do von
22 gesotten mag man nutzen an schaden.
Kapitel 95
1 Consolida maior walwortz Cap̅. 95.
2 COnsolida latine. grece symphitu̅ uel anagulicu̅. arabice Picterion.
3 Diascorides in dem capitel Symphitu̅ id est Co̅solida
4 spricht daz die sy zweierley. die ey̅ groß. die ander clein
5 Die cleyn hait feyst bletter vn̅ glichet den dosten. der stengel dar an
6 ist du̅ne. vnd hait este wie holtz. Der stam ruchet woͤl vnd ist suße
7 Die wuͦrtzel ist lanck vnd roit an der farbe. vnd ist als dicke als eyn
8 fynger. Die grosser hait ey̅n scharpffen stam vnd zweyer arm lang
9 Der stam ist ynwendig hole vnd hait lange bletter glich der ochsen zungen.
10 Die wuͦrtzel ist vßwendig swartz vn̅ ynwendig wyßfar vn̅
11 cleberig. Platearius die wuͦrtzel gestoissen vn̅ do von gedru̅cken
12 benympt das bluͦt spyen Jtem disse wuͦrtzel gestoissen vnd geleit
13 vff die zurknysten gliedder heylet die zuͦ hant. Plinius spricht das
14 Consolida maior habe alle die dogent die dan hait Cerifoliu̅ das ist
15 kyrbeln. vnd das krut von der Consolida maior hait alle die dogent
16 die die wuͦrtzel an ir hait. Jtem die wuͦrtzel vnd das krut gestossen
17 vnd geleyt vff die swartzen blatern glich eynem plaster zucht
18 den eyter vnd zucht da mit geliebbert bluͦt das von stoissen von
19 fallen oder von slegen sich erhaben hait. Die kleyn Consolida gesotten
20 mit mulsa reyniget die lebber Jtem eyn mulsa mach also
21 Nym .8. teyl wassers vnd das virteyl honigs vnd mische darvnder
22 die cleyn walwuͦrtz mit blettern vnd wuͦrtzeln oder was du
23 wilt do dich dan diß buͦch vnderwyset vn̅ thu diß dry dinge zuhauff
24 vnd laiß diße stucke syeden mit eynander der dranck ist fast guͦt der
25 lungen vnd auch der lebbern. Von disser wuͦrtzeln gedru̅cken mit
26 wyn stillet den frauwen yren floß. Die wuͦrtzel gekeuwet beny̅met
27 den dorst.
Kapitel 96
1 Consolida regalis ritters blomen
2 oder ritters sporn Cap̅. .96.
3 COnsolida regalis latine. Die meister sprechen daz disse
4 blomen synt heyß vnd druckener natuer vnd haben vil dogent
5 an yn. Disse blomen gestoissen zuͦ puluer vnd darvnder
6 gemischet rosen wasser. diß wasser dyenet fast woͤl den augen
7 dar vmb gestrichen vnd benympt die rode dar inne. Ritters blomen
8 dry in iu̅gfrauwen wachs gewircket vn̅ an den hals gehencket
9 vnd do mit sant Otilien ein messe gefro̅met oder dry almuͦsen vmb
10 yren name̅ geben. oder dry pater noster andechtiglichen gebeth oder
11 disse dry gotes dinst alle gethan Syn augen blyben gesunt die wyle
12 der mensch lebet. Vnd wan dich du̅cket dyne auge̅ bresthafftig werden
13 salt du diß wachs by dir halten dry dage mit der obgeschrieben
14 buß. Jtem disse blomen alle dage an gesehen de̅ selbigen dag kommet
15 dir keyn augen wethum. Vnd ettlich nemen disser blomen eyn
16 buschlin vn̅ hencken sie vber die dor der stoben oder kammern vff daz
17 sye dar in sehen mogen. Disse blomen hait die lyebe iu̅gfrauwe sant Otilia
18 sunderlichen in eren gehabt do vo̅ ynen dan solicher gewalt
19 kommen ist.
Kapitel 97
1 Cardo benedictus bornwortz Cap̅. 97.
2 CArdo benedictus latine. grece Erigion siue erigiron uel seduin
3 uel senicion. uel entricomon uel senacion. arabice xhoseam
4 uel Anchancidam. Der meister Galienus in de̅ .6.
5 buͦch genant simpliciu̅ farmacaru̅ in dem capitel Cardo benedictus
6 spricht daz diß kruts natuer sy vff thun die verstopfften gliedder ym
7 lybe vnd durchdringet vn̅ machet woͤl harmen Diascorides in de̅
8 capitel sedu̅ id est cardo benedictus spricht daz diß krut wachs vff de̅
9 dechern vn̅ in den felssen vn̅ hait grün bletter die syn dicke feyst vnd
10 grop. diß bletter syn kalter natuer. Von dissen blettern gemacht
11 eyn salsse vn̅ darvnder gemischet sussen wyn vnd das vff das zurschwollen
12 gemecht geleyt setzet balde die geschwolst. Jtem was
13 boͤses an dem afftern were das heylet diß glich.
Kapitel 98
1 Caput monachi ryngel blomen
2 Capitulu̅ 98.
3 CAput monachi siue capparus latine. grece kynolbaton. arabice
4 hapar. Jn dem buͦch genant circa instans in dem capitel
5 Capparus stat geschrieben daz diß sy heyß vnd drucken
6 an dem andern grade. Die rynden wuͦrtzel bletter vn̅ blomen dienen
7 alle in der artzney. Die rynden sal man sameln an de̅ angeenden deß
8 meyes vnd sal die vff hencken vnd die laissen dorren. die rynde̅ synt
9 funff iare guͦt. Die blomen sollen gesamelt werden so sie noch in den
10 knoppffen synt. Wente wan sie sich vßbreiden so synt sye nichts wert
11 Disse blomen sal man beyssen mit essig vnd saltz vnd sye hyn legen
12 die synt zwey iare guͦt. Sie stercken den magen vnd machen lust
13 zuͦ essen. Die boͤse feuchtikeyt in dem magen verzeren diß blomen
14 Den erkalten mage̅ machen sye warme Die rynde hait groiß
15 dogent an ir. wan sie durchdringet vnd verzeret boͤse feuchtikeyt.
16 Die rynden gesotten in wyn vnd den gedru̅cken ist fast guͦt den
17 lebbersuchtigen Das puluer vo̅ den rynden gemischet mit fenchel samensafft
18 vn̅ den gethan vnder wyn vnd eynwenig oͤle vn̅ das gesotten
19 biß dicke wirt. darnach thu dar zuͦ wenig wachs vn̅ mache
20 darvß eyn salbe. Diß salbe ist guͦt genutzet vßwendig andas miltz
21 gestrichen. deß glichen vff den erkalten magen Den safft von den
22 blettern in die oren gelaissen dodet die worme dar inne.
23 Der wirdig meister Auicenna spricht daz die rynden gepuluert
24 vnd vff die boͤsen fulen blatern geleyt heylet sye. Eyn kristier gemacht
25 von dem safft des kruts vnd der wuͦrtzeln ist fast guͦt genutzt
26 den lamen glidderen.
Kapitel 99
1 Cinoglossa hundesczu̅g Cap̅. 99.
2 CJnoglossa grece. lingua canis latine. Die meister sprechen
3 daz diß sy eyn krut vnd glichet der wegbreyden. Alleyn
4 cinoglossa erhaben bletter hait glich eyner hundesczunge.
5 Diß krut ist kalt vnd drucken an dem andern grade. Vnd man
6 bruchet zuͦ geschweren in dem mu̅de. vn̅ zuͦ andern boͤsen hitzigen
7 blatern an welchem ende die weren an dem lybe. Cinogloͤssa gesotten
8 in wasser vnd do mit gebadet beny̅mpt die geylkeyt von dem
9 menschen. Jtem Nym hunßu̅g mit eyns iu̅gen fryschen hundes
10 hertzen mit syner muͦter genant matrix vnd diß lege wo du wilt so
11 samelen sich alle die hunde die do selbst synt. vn̅ so man diß leget vnder
12 syn groiß zehe so synt die hunde alle swygen vnd nit bellen Vnd
13 bistu diß bynden an des hundeß halß so ist er sich vmb werffen dick
14 male biß so lange er zuͦ der erden fellet als were er doit spricht Albertus
15 de virtutibus herbarum.
Kapitel 100
1 Citonia qwidden baum Capitulu̅ .100.
2 CJtonia latine. arabice Cufa. Der hochgelert wurdig meyster
3 Auicenna in synem andern buͦch in dem capitel Citonia
4 spricht daz diß frucht sy kalt an dem ersten grade vn̅ drucken
5 an dem anfang des andern. Vnd ir natuer ist stercken vn̅ krefftigen
6 Diß frucht nutzet man in der artzney. Der safft von quiddem ist
7 fast guͦt genutzet asmaticis das synt die eynen kurtzen adem haben.
8 Vnd benympt das bluͦt spyen. Die kern von quidden geleyt in
9 wasser vn̅ mit dissem wasser gegurgelt in der kelen benympt squina̅ciam
10 das ist eyn geschwere in der kelen. Diß wasser von den kernen
11 in dem mu̅de gehalten benympt den dorst vnd heylet die verwu̅te
12 zu̅ge. vnd kuͦlet den hitzigen magen. Diß wasser von den kerne̅
13 der quidden benympt des magen vff stossen vnd das brechen. Vnd
14 stercket den magen vn̅ macht woll dauwen. Eyn latwergen gemacht
15 von guidden krefftiget alle glieder des menschen vn̅ benympt
16 vnnatuerlich hitz. Platearius eyn dranck gemacht von quidden
17 vnd den genutzet des obents brenget lusten zuͦ essen vn̅ benympt die
18 dru̅ckenheyt. Der meister Rabbi moyses spricht welche frauwe
19 quidden ysset gebraten die machen frolich kynder vn̅ komme̅ geruglichen
20 zuͦ der geburt Plinius quidden gebraten vn̅ die gessen nach
21 dem yinß machen eyn froͤlich geblute vn̅ stercken das hertz. Der
22 meister Serapio in dem buͦch aggregatoris in dem capitel Cufa id
23 est Citonia mit bewerung Diascoridis spricht daz quidden fast guͦt
24 synt genutzet dem magen. vnd machen woͤl harnen. vn̅ synt alle zyt
25 besser gebraten oder vermenget mit andern dingen wan rohe.
26 Jtem quidden genutzet benemen vomitum das ist das brechen
27 oben oder des magen vff stoissen. wem das geuerde were der laiß
28 yme quidden braten vn̅ die mit honig in genomen hilffet fast woͤll.
29 Jte̅ das feucht vo̅ den kernen gemischet mit zucker vn̅ daz gehalten
30 in der kelen oder in de̅ mu̅de heylet die verwu̅te kele vn̅ benympt
31 die scherpffe der zu̅gen vnd feuchtet den mu̅dt vn̅ verzeret den dorst.
32 Jtem in allen krangheyten mag man nutzen diß frucht vnd yre
33 latwergen wente sye brengen dem hertzen groiß krafft. vnd benemen
34 alle vnnatuerlich hitze vn̅ machen dem menschen frisch gebluͦde. vn̅
35 stercken das hertz vnd alle glieder des lybes. Jtem in krangheyt
36 deß gedermtz genant colica sall man quidden nit nutzen wante sye
37 stopffent. Auch synt quidden nit guͦt zuͦ nutzen in krangheyt des sebres
38 in den man stuͦlgenge begeren ist.
Kapitel 101
1 Cardo disteln Capitulu̅ .101.
2 CArdo latine. Der meister Plinius in synem buͦch in dem
3 capitel Cardo spricht daz der synt zwey̅erhande. Ey̅n ist lynde.
4 die ander stichet vnd syut bede heysser natuer. Jr hitze ist
5 gehe vn̅ erlyget doch balde. went sye enstet vo̅ der erden vn̅ das krut
6 wechset vo̅ dem schweiß der erde̅. vn̅ der schweiß ist auch stechen. wan
7 wie der schweiß dem me̅schen geet vn̅ ym grisselt zwuschen fel vn̅
8 fleysch so er in engsten ist. Also thut auch das ertrich wente macht
9 kleyder von syne̅ sweiß die den menschen zerren vnd stechen. Jte̅
10 disteln als ich gesaget han daz der ist eyn teyl lynde vnd eyn teyl stechen.
11 die beyde kruter synt nit nutz zuͦ essen. went wer sy eße dem mechten
12 sye syn bluͦt kranck vn̅ du̅ne vn̅ brechten de̅ menschen boͤse feuchtu̅ge
13 vn̅ vnreyn vnd wurt do vo̅ vnkrefftig Jtem die disteln die
14 man ne̅net vehedisteln haben etwaß kuͦlunge an yne Das wasser
15 do von distilliert ist gar nutz wer den stechen hette in den syten.
16 Deß glichen die korner do von .9. genutzet vff eyn male. Jtem
17 welcher also groß stechen hette in dem lybe daz eyne̅ duchte do vo̅ sterben
18 der neme vehedisteln krut vn̅ selbe eynwenig my̅ner vn̅ stoiß die
19 vn̅ mische darvnder deß wassers von vehedisteln vn̅ syed ein virteyl
20 inne vn̅ slage durch vn̅ mache suße mit zucker vnd drincke
21 das so yne das stechen an kommet vergeet an zwyfell.
Kapitel 102
1 Camepitheos ye lenger ye lieber Cap̅. 102.
2 CAmepitheos vel Camepitis grece. arabice hamepitheos. latine
3 Quercula minor. Der meister Serapio in dem buͦch
4 aggregatoris in dem capitel hamepitis spricht daz diß krut
5 wachs vff der erden vnd breydet sich wyde vmb. Diß krut sal gesamelt
6 werden mit dem samen so der zytig ist. Galienus in de̅ .8.
7 buͦch gena̅t simpliciu̅ farmacaru̅ in de̅ capitel Camepitheos spricht.
8 daz diß sy heyß an dem andern grade vnd drucken an dem dritten.
9 Diß krut dyenet fast woͤl den boͤsen blatern vnd geschwern vnd
10 sunderlichen de̅ zurschwollen brusten die in yne eyter haben das krut
11 mit dem samen gesotten in wasser vnd darvff geleyt glich eyne̅ plaster
12 Platearius diß krut gestoissen vn̅ darvß gedrucket die gruͦse
13 vn̅ die gemischet mit cassia fistel vn̅ des genutzet. 6 quintin brenget
14 senfft stuͦlgenge vnd drybet dem menschen die melancoly das ist
15 die yrdiß feuchtu̅g. Die wuͦrtzel von dissem krut ist guͦt dem gelesuchtigen
16 .7. dage nach eynander do von gedruncken.
17 Diß krut gesotten in wyn vnd gemischet mit honig vn̅ der frauwen
18 das inne geben brenget ir yre feuchtu̅g genant menstruum.
19 Plinius diß krut geleyt in wyn .10. dage also daz fule dar inne
20 vnd darnach den wyn gesotten daz er gar in syede. darnach sall diß
21 krut durch gestrichen werden glich eynem pfeffer vnd darnach dissen
22 durch gestrichen brey mischen mit baümoͤle vnd wachs vnd darvß
23 machen eyn salbe diß salbe dienet woͤl der boͤsen lebern vn̅ miltze̅
24 vßen dar an gestrichen Diß krut gepuluert vnd gemischet mit honig
25 vnd also nuchtern genutzet dodet die worme in dem buch vnd
26 drybet sye stercglichen Jtem diß krut vnd hirtzu̅g in wyn gesotten
27 ist guͦt widder bestoppu̅g lebber vn̅ miltz vnd widder die gelesucht.
28 Vnd ist auch fast guͦt widder den steyn der nyeren vnd blasen
29 spricht Platearius.
Kapitel 103
1 Cepe zwobeln Cap̅. 103.
2 CEpe latine. grece bulbus. arabice basal. Der meister Diascorides
3 in dem capitel bulbus id est Cepa beschribet vns vn̅
4 spricht daz der synt zweyer hande. die eyn synt roit vo̅ farben
5 Die andern wyß. Vnd spricht daz zwoͤbeln synt heysser natuer vnd
6 machen die kele scharpff rohe gessen vn̅ erheben den magen Zwoͤbeln
7 synt guͦt genutzt ydropicis das synt die wassersuchtigen die vo̅
8 kelte kommet wente sie zurtrennen die geschwolst. Zwoͤbeln mit
9 honig gemischet benemen de̅ smertzen des boͤsen magen Die meister
10 sprechen daz der mensche nit vil zwoͤbeln esse wente sye synt den glidern
11 schade vnd drucknet zuͦ fast die feuchtu̅ge deß lybes. Galienus
12 in dem .7. buͦch genant simpliciu̅ farmacaru̅ in de̅ capitel Cepa
13 vnd Serapio sprechen daz zwobeln synt heyß machen an de̅ vierden
14 grade. Jtem zwobeln etzen vff die fyckalatern die mit essig
15 gemischet vnd darvber geleyt Jtem welcher mit zwobeln strichet
16 die kale stat machet do selbest hare wachsen. Serapio spricht daz
17 die roden zwobeln fast stercker synt an irer natuer wan die wyssen.
18 Planetarius spricht daz zwobeln weychen den buch vnd brengen
19 dorst Der safft gemischet mit honig vn̅ die du̅ckeln augen vssen
20 an do mit geschmieret machet sye clare vnd huͦbsch. Jtem zwobeln
21 gemischet mit saltz vnd vff die wartzen geleyt heylet die von
22 grunde Zwobeln gestoissen mit essig vnd die maledyt hut do
23 mit geweschen benympt die vnreyn hut. vnd machet eyn glat hut.
24 Plinius spricht daz zwobeln zuͦ vil gessen vffblasen de̅ buche vn̅
25 brengen wynde. Zwobeln synt dem magen schade vnd brengen
26 vnlust. Jtem zwobeln gessen benemen den boͤsen geroch deß mu̅des.
27 Der safft von zwobeln in die naselocher gelaissen purgieren
28 das heubt. Jte̅ zwobeln gemischet mit honig vnd ruten vnd saltz
29 yglichs glich vil vnd disse stuͦck mit eyn gestoissen vn̅ warm gelaissen
30 in die oren benympt yr eyter vnd schwern Jtem colericis das
31 synt die von natuer heyß vnd drucken synt den ist zwobeln schade.
32 want sye do von dorrer vnd hitziger werden. Aber flecmaticis das
33 syn die do kalt synt von natuer dyenen sye woͤel zuͦ allen zyten vnd
34 verzeren in yne die vberflussig feuchtu̅ge.
Kapitel 104
1 Coriandrum coriander Cap̅. 104.
2 COriandrum latine. grece Corion uel corlamu̅. arabice daybora
3 uel cumbera. Jn dem buͦch genant circa instans in
4 dem capitel Coriandru̅ beschriben vns die meister vn̅ spreche̅
5 daz Coriander sy heyß vnd drucken an dem andern grade. Auice̅na
6 vnd Diascorides sprechent daz ist von kalter natuer. Den samen
7 nutzet man in der artzney. vnd der weret zwey iare vnuerseres
8 an syner natuer. Der wirdig meister Auiceuna in synem andern
9 búch in dem capitel Coriandru̅ spricht daz coriander guͦt sy den heyssen
10 geswern. vnd sunderlichen eyner blatern geheissen carbunculus
11 das ist eyn blater die ist swartz vn̅ fast gifftig vnd glichet der pestilentz
12 vnd glitzert glich eynem carfunckel steyn den inne genommen
13 mit essig vnd rosen oͤle oder mit honig. Coriander ist guͦt vertiginosis
14 das ist der schwyndelung des heubtes die do kommet von der
15 flecma vnd melancoly Disser samen ist auch guͦt genutzet epilenticis
16 das ist die den fallenden siechtagen haben. Aber doch sall man
17 sich diß massen daz deß nit zuͦ vil genutzet werde. wente er ist schedelich
18 glich dem bylsen samen. Jtem Coriander ist boßlich zuͦ verdauwen
19 Coriander gedorret vn gebeysset oder vberzogen mit zucker
20 vnd also genutzet stercket den magen vnd machet eyn woͤlrichenden
21 mu̅dt. Plinius Coriander gestoissen vn̅ gemischet mit honig vn̅
22 rosen oͤle vnd die geswern do mit gestrichen an dem gemecht heylet
23 sy zuͦ hant. Coriander benympt frauwen lust genant coitu̅ vnd
24 die materien deß ma̅nes samen genant spermatica wirt durch yn gemy̅nert.
25 Vnd spricht Auice̅na daz coriander ist abenemen die macht
26 des mannes samen den ist verdrugen vnd benymmet auch die vffreckung
27 deß ma̅nes roten gena̅t erectio virge. Jtem welcher sich
28 gebrucht des safftes von coriander vff eyn virteyl eyns phu̅des der
29 wurt also kranck vn̅ amechtig vnd drurig daz darnach zuͦ besorgen
30 ist der doit. Vnd darvmb sal deß gar wenig genutzet werden oder
31 gar nichts Serapio in dem buͦch aggregatoris in de̅ capitel daybora
32 gena̅t Coriandru̅ spricht daz coriander beneme den dampff der
33 dem magen vff styget in das heubt. Vnd darvmb mogen die do
34 beladen synt mit der fallenden sncht den woͤl nutzen in der kost. went
35 die vrsach disser sucht ist daz sye kompt von dem dampff deß magen
36 der also vff styget in das heubt. Disser same sal nit rohe gessen
37 werden die mennig. wente er ist schedelich dem gebluͦde. Aber gebeysset
38 mit essig vnd vberzogen mit zucker mag man yn woͤl nutzen.
39 Jte̅ das krut ist gantz nichts zuͦ bruchen vmb deß boͤsen geruchs
40 willen den in yme hait. wente der geroch ist dem heubt schedelich
41 Jtem Coriander mit essig gebeyst vn̅ nach dem essen genutzet ist
42 guͦt widder der dempff vff stygu̅g in das heubt. Jtem coriander
43 mit essig gebeyst vnd gepuluert mit wegbreyde safft genutzet ist guͦt
44 widder den bluͦt gang der nasen. Jtem Coriander safft mit essig
45 vermenget ist guͦt zuͦ kolen sant anthonieß feuer Plateaarius.
Kapitel 105
1 Cheiri gelfyoln Cap̅. 105.
2 CHey̅ri arabice et grece. Der meister Serapio in de̅ buͦch
3 aggregatoris in dem capitel Cheyri spricht daz diß gewechs
4 oder krut mancherley gestalt an yme hait vnd sunderlichen
5 an der blome̅. wente der blomen synt etliche wyß etliche gele vnd etliche
6 haben Cytrin farbe. vn̅ welche blomen cytrun farbe. haben synt
7 die besten vnd synt besser genutzet in der artzney wen die andern.
8 Etlich meister sprechen daz disse blomen glichen an yrer farbe den
9 fyoln vnd auch an der gestalt. Vnd diß ist die vnderscheyt vnder dissen
10 fyoln vnd andern woͤl riechenden fyoln. wente etlich riechen deß
11 dages vnd des nachtes. Etliche riechen des nachtes. vnd nit des dages
12 vnd das synt diß fyoln chepri genant.
13 Auch sprechen etlich meister daz diß gele fyoln glichen den fyoln
14 an yrem geroche. vnd der synt etliche wyß vnd etlich gele. vnd von
15 den wir hie sagen das synt die gelen vnd die riechen des nachtes fast
16 woͤl. Disser violn dogent ist hitzigen vnd drucken machen vnd
17 subtilieren Diß blomen nutzet man in der artzney vnd nit das
18 krut noch wuͦrtzel. Disse blomen gesotten in wasser vnd das gedru̅cken
19 drybet secundina̅ das ist die ander geburt.
20 Diß also genutzet drybet auch die doit geburt.
21 Disse blomen gestoissen vnd den safft gelaissen in die augen benympt
22 die boͤsen flecken dar inne. Von dissen blomen sollen nit
23 drincken die frauwen die mit kyndern gan wente die kynder schaden
24 do von entphangen. want brenget frauwen feuchtikeyt genant
25 menstruum. were dan sache daz diß geschehe so die frucht dot wer
26 oder daz die frauwe kommen were biß vff das zyel der geburt. Oder
27 daz die frauwe were in grosser schwerer arbeyt so moge̅ sye woͤl drincken
28 von dissen blomen vff das sye got dester ee erloße.
29 Jtem das safft vo̅ dissem krut mit honig vermenget ist guͦt widder
30 die blater an dem mule genant alcola.
31 Jtem diß kruts oͤle vermischee mit lyn oͤle ist die wethum des
32 miltzes styllen vnd ist die hertikeyt des miltz weychen Serapio.
Kapitel 106
1 Cordiaca hertzgespan Cap̅. 106.
2 COrdiaca latine Die meister sprechen daz diß krut sy heiß
3 vnd drucken an dem andern grade. Diascorides spricht
4 daz Cordiaca habe in ir dogent zuͦ reynigen vn̅ zuͦ weychen
5 den lyp ynwendig. Diß krut nutzet man in der artzney Jtem
6 diß krut gesotten mit romschkoͤle vnd das gessen brenget dem mage̅
7 senfftigu̅ge vn̅ machet do mit woͤl dauwen. Platearius diß krut
8 gestoissen vnd den safft genutzet benympt das wee deß hertzeen vnd
9 machet dem hertzen guͦt gebluͦde. Diß krut ist guͦt dem zyttern
10 hertzen das gestoissen vn̅ den safft bereydet mit zucker vn̅ den nuchtern
11 inne geno̅men. Jtem diß krut gestoissen mit syner wuͦrtzell
12 vnd das geleyt vff die brust benympt den zwang an dem hertzen vn̅
13 machet auch also genutzet ey̅n rumig brust. Jte̅ wem der krampff
14 geuerde were der nutze diß krut mit honig wasser gena̅t múlsa er geneset.
15 Was mulsa sy fyndest du in dem capitel Co̅solida maior.
16 Diß krut gestoissen vn̅ vff das gliet geleyt do sich erhaben hait der
17 krampff verdrybet den an zwyfell. Der meister ysaac spricht
18 daz diß krut fast nutze sy den lamen glieddern die do mit geweschen
19 vnd den safft dar an gestrichen. Diß krut glichet an syner natuer
20 der nachtschaden in aller yrer dogent. Aber nit erwiddervmb das
21 krut nachtschaden glichet de̅ hertzgespan. want nachtschaden hait dogent
22 an yr die hertzgespan nit hait. Aber doch sprechen die meister
23 wo man hertzgespan nit haben mag do mag man nemen an yr stat
24 Solatrum das ist nachtschade.
Kapitel 107
1 Costus costen Capitulu̅. .107.
2 COstus grece et latine. arabice hosta Serapio in dem buͦch
3 aggregatoris in dem capitel hosta gena̅t Costus spricht daz
4 diß sy eyn wuͦrtzel vnd der ist dryerhande. Eyn kompt de̅
5 lande arabien vnd die ist wyß vnd lycht vnd hait eyn guͦten geroch
6 Die ander kompt dem lande Jndia vnd die ist swartz. Die dritte
7 kompt dem lande syria vn̅ die hait eyn farbe glich dem buͦschbaumen holtz.
8 Die beste vnder den dryen ist die do kompt dem lande
9 Arabia. darnach die do kompt Jndia. darnach die dem lande
10 syria Jte̅ Serapio spricht daz diß wuͦrtzel in ma̅chen weg gefelschet
11 wurt mit der wuͦrtzel genant Enula campana das ist alant wuͦrtz
12 vn̅ die wurt vnder die gemischet so sye dorre ist Der wirdig meister
13 Auicenna in synem andern buͦch in dem capitel Costus spricht daz
14 die sy heyß an dem dritten grade vnd drucken an dem andern.
15 Jn dem buͦch circa instans beschriben vns die meister vn̅ sprechen
16 daz disse wuͦrtzeln genant costi die do kommen arabien werden
17 genutzet in der apoteken vn̅ die synt die besten also daz sye sich nit zuͦ
18 puluer machen laissen wan man sie bruchet. Disse blyben vnuerseret
19 zehen iare an yrer natuer. Jtem Diascorides Costus gestoissen
20 zuͦ puluer vnd gemischet mit baümoͤle vn̅ den lyp do mit geswmieret
21 benympt febrem von dem vierden dag genant quartanam.
22 Auch ist diß also genutzet guͦt den die das gegicht haben in den
23 fuͦssen oder anders wo am lybe do mit die gesalbet. went zuhet
24 die feuchtu̅ge von dem gru̅de vnd erwormet die glidder.
25 Die wuͦrtzel mit wyn genutzet drybet dem buch die breyden
26 wuͦrme. Platearius die wuͦrtzel gestoissen vnd gemischet mit honig
27 benympt die flecken von dem antzlyt sich do mit geschmieret.
28 Der meister Auicenna spricht daz costi synt allen glieddern deß
29 lybes guͦt so sie erkaltet synt do mag man sye zuͦ bruchen.
30 Disse wuͦrtzeln geleyt in wyn vnd do von gedru̅cken meren den
31 lust der vnksucheyt Diß wuͦrtzel ist guͦt der erkalten muͦter gena̅t
32 matrix do mit gebadet oder gebewet vnden vff vnd die mit wyn in
33 gedru̅cken. Jtem Plinius spricht daz diß wuͦrtzel fast guͦt sy gesotten
34 mit gebranten wyn vnd die lamen glidder do mit gestrichen
35 want sye durchdringet die lemde vud wormet die selbigen gliedder
36 festiglich.
Kapitel 108
1 Ceruibolitus hyrtzschwam Cap̅. 108.
2 CEruibolitus latine. Die meister sprechen daz hyrtzschwam
3 sy kalter natuer vnd ist dem menschen schedelich zuͦ essen vn̅
4 auch dem viehe. Jtem hirtzschwam gekuwet vnd do mit
5 bestrichen do die spyn gestichet hilffet fast woͤl. Hyrtzschwam geleyt
6 vff eyn hitzigen schaden an dem leybe von was hande der were
7 zuhet groiß hitze Welche frauwe hyrtzschwam esche die mit eynem
8 kynde ginge die wurde deß kyndes vberig mit schade̅ yres lybes
9 Wer muͦde were vff de̅ wege esche er hyrtzschwam er wurde geng
10 do von. Jtem hy̅rtzschwam nuchtern gessen benympt die du̅ckelheyt
11 der augen. Hyrtzschwam gekuwet vnd vff die zurschwollen
12 hoden gestrichen benympt die geschwolst do von.
13 Welche frauwe were in kyndes arbeyt die neme hirtzschwam als
14 groß als eyn erweyß vnd kuwe das halb deyl vnd mit dem andern
15 halben deyl vmb striche sye den nabel so gewynnet sye das kynt balde
16 an arbeyt. Hye ist zuͦ wissen daz sich eyn ygliche frauwe darfur
17 huͦtt die schwa̅ger sy daz sye der nit esche noch sich do mit bestrich
18 were dan an der zyt der geburt. anders do von enstunde groisser
19 schade.
Kapitel 109
1 Crispula blutwortz Cap̅. 109.
2 CRispula arabice et grece. latine herba cancri. Die meister
3 sprechen daz diß krut sy feuriger natuer vn̅ hait doch ey̅ kuͦle
4 an yr. An welchem menschen boͤse doitliche fuchtnyß entstat
5 an welchen enden synes leybes das sy vnd sunderlichen widder
6 das freyschum vn̅ wethum in de̅ fuͦßen der selbig sal bluͦtwuͦrtz krut
7 alle zyt essen sye verdrybet y̅me soliche feuchtu̅ge. Diß krut gesotten
8 in wyn vnd den gedru̅cken benympt das feber quartan. Also
9 daz er den drindke zwo stunde vorhyn so yn du̅cket das feber an ko̅men
10 ist. vnd diß sal geschehen funff mall nach eyn so das feber ko̅met
11 Wem das gegicht fast wudet ym lybe der bruch diß krut in wyn
12 ym wurt baß. Welcher das hey̅ß feber hette in dem magen der sal
13 diß krut schnyden in wy̅n vnd den warme machen vnd also warme
14 drincken hilffet an zwyfel Diß krut bruchet man in der salben
15 genant Marciaton. vnd ist guͦt fur alle krangheyt die diß ytzgena̅t
16 salbe beruͦren ist.
Kapitel 110
1 Candela wulkrut Capitulu̅ 110.
2 CAndela siue taxus barbarus latine. Die meister sprechen
3 als Pandecta vnd Platearius daz diß krut ist von kalter
4 vnd druckener natuer Diß krut ist guͦt gekochet mit andern
5 krutern in fleisch oder besunder in gemuͦse. Vnd das gessen benympt
6 alle krangheyt deß hertzen. Jtem fur die heyserkeyt in der
7 kelen oder an der sty̅me vnd der do mit vol ist vmb die brust der neme
8 wulkrut vnd fenchel vnd sußholtz yglichs glich vil vn̅ syede die
9 in wasser oder in guͦtem wyn vnd syhe darnach das durch eyn duͦch
10 vnd mische darvnder zucker vnd drincke das hilffet.
11 Jtem Platearius diß krut gestoissen zuͦ puluer oder gebrant zuͦ
12 puluer vnd das gestrauwet in die wu̅den etzet das fule fleysch.
13 Jtem diß krut glichet in syner natuer der osterlotzy vnd sunderliche
14 das puluer do von. Jtem disses kruts safft mit piretro vermenget
15 vnd den mundt dar mit geweschen ist guͦt wider die zene wethum.
16 Jtem disses kruts bletter mit essig vermenget vn̅ gelacht
17 vff eyn verbrant gliedt heylet. Jtem disses kruts blomen mit
18 wegbreyt samen oder krut gesotten vnd vff die syckblatern gelacht
19 heylet den fluß der syckblatern.
Kapitel 111
1 Cipr̅essus cypressen Cap̅. 111.
2 CJpressus arabice grece et latine. Der wirdig meister Serapio
3 in dem buͦch aggregatoris spricht daz die bletter vo̅ cipressen
4 die rynde vnd die nüß do von genutzet werden in der
5 artzney. Auicenua in synem andern buͦch in dem capitel Cypressus
6 spricht daz der sy heyß in dem dritten grade vn̅ drucken in de̅ andern.
7 Die nuͦß vo̅ der cipressen sint stercker an irer kraft wa̅ die bleter
8 Die bletter gesotten in essig vnd vff die wunden geleyt etzet
9 das fule fleysch vnd reyniget die. Vnd also gedru̅cken benymmet er
10 dissuriam das ist den kalt seych. Jtem die nüß von Cypressen sal
11 man stoissen also frisch vnd die thun in wyn vnd den gedru̅cken benympt
12 das bluͦt spyen. Die nüß gestossen vnd gemischet mit fygen
13 vn̅ darvß gemacht eynen deyck disser deyck benympt den wolff
14 vnd polipum das ist eyn fleisch daz wechset an der nasen dar vber geleyt
15 glich eynem plaster Jtem eyn plaster gemacht von den blettern
16 vnd nussen ist guͦt den die zurbrochen synt in dem lybe das dar
17 vff geleyt. Auicenna in synem andern buͦch in dem capitel cipressus
18 spricht daz die nuß geleit in wyn vnd do von gedru̅cken beneme
19 das kychen vnd den alten huͦsten. Jtem von den blettern gedru̅cken
20 mit wyn ist guͦt diabeticis das ist den der harn entgat an yren
21 willen. Auch deß glichen ist der wyn guͦt stranguiriosis das ist
22 die mit noͤt dropfflyngen harnen Platearius spricht daz die rynden
23 von cypressen fast guͦt synt calculosis die gestoissen vn̅ das puluer
24 inne geno̅men mit rettich wasser drybet den steyn den lenden
25 vnd der blasen.
Kapitel 112
1 Cyperus wilder galgan Cap̅. 112.
2 CJperus latine. grece Erisceptron. arabice sapurios uel Sahade.
3 Der meister Diascorides in dem capitel sahade id est
4 Cyperus spricht daz diß sy eyn krut vn̅ hait bleter glich dem
5 lauch alleyn die bletter cyperi wenig lenger vnd herter synt vn̅ subtyler.
6 Diß krut hait eyn stengel eynes arms lang vn̅ der ist krumpff
7 vnd knodicht vnd hait vier ecken. Oben an der spitzen hatt diß kleyn
8 bletter vnd darvnder hait samen. Diß wuͦrtzel glichet der wuͦrtzel
9 oliue. vnd die ist zweyerhande. Eyn ist lang. die ander rotunde vnd
10 swartz. Disser stam wechset gern an den fuchten stetten vnd sunderlichen
11 in den wyesen. Die wuͦrtzeln nutzet man in der artzney vnd
12 die hait eyn guͦten geroch. Diß wuͦrtzel ist heyß vnd drucken an dem
13 andern grade Der meister Joha̅nes mesue spricht daz diß wuͦrtzel
14 mache guͦt vernunfft vnd stercke den magen. Vnd brenget dem
15 menschen guͦt farbe. Vnd benympt den boͤsen geroch deß mu̅deß
16 Diß wuͦrtzel geleyt in baum oͤle dry dage oder vier vnd mit dem
17 oͤle die lenden geschmieret wormet die vnd benympt den steyu darvß
18 Jtem do mit geschmieret die kalte blase wurmet sye vnd machet
19 woͤl harmen. Platearius Wilder galgan hitziget das gebluͦde
20 vnd darvmb sal der vßsetzig mensche sich der nit gebruchen.
21 Jtem Galienus in dem syebenden buͦch genant simpliciu̅ farmacaru̅
22 in dem capitel Cyperus spricht daz diß wuͦrtzel fast guͦt sy den
23 erkalten gliddern die geleyt in bitter mandel oͤle vn̅ den leyp do mit
24 geschmieret vnd auch von der wuͦrtzel gedru̅cken mit wyn.
25 Auicenna in synem buͦch genant de viribus cordis spricht daz
26 wilder galgan stercke das hertz vnd brenge dem erkalten menschen
27 eyn guͦt froliche gebluͦde. vnd dienet sunderlichen woͤl melancolicis
28 Jtem disse wuͦrtzel beyde als die lange vnd die rotunde haben
29 eyn natuer. Plinius spricht daz diß wuͦrtzel gestoßen zuͦ puluer
30 vnd dar vnder gemischet zucker vn̅ honig vnd also gesotten mit ein
31 we̅nig guͦtes wyns vnd darnach disser wuͦrtzeln kleyn vierecket geschnytten
32 vnd die bruͦe darvber gethan. Diß glichet dem gebeyßten
33 yngber vnd man mag diß halten vber iare vnd also essen. das wurmet
34 alle ynnerlich glieder vnd machet woͤl dauwen vnd scherpffet
35 die vernunfft.
Kapitel 113
1 Cynamomu̅ zymetrynden oder kanel
2 Capitulu̅ .113.
3 CJnamomu̅ latine. grece et arabice Darsen Jn dem buͦch
4 circa instans in dem capitel cynamomu̅ stat geschrieben daz
5 der sy heyß an dem dritten grat vnd drucken in dem andern.
6 Die meister sprechent daz diß sy eyn rynde eynes baumes der
7 wechset in Jndia vnd in europa. Vnd der ist zweyerhande. Der eyn
8 subtyel vnd der ander grob. Die grob sall genutzet werden in der
9 artzney do mit den magen zuͦ reynigen. Die subtyel sal genutzet werden
10 das hertz do mit zuͦ stercken. Diß rynden synt die besten die do haben
11 eynen guͦten geroch vnd scharpff mit eyner sussikeyt vermischet.
12 vnd die von farben roit synt. vnd diß rynden die do haben eyn wyß
13 farbe oder schwartz sollen nichts.
14 Jtem zy̅metrynden blybet vnuerseret an syner natuer zehen iar.
15 Diascorides spricht daz zymetrynden gedru̅cken mit wasser drybet
16 secundinam das ist die ander geburt. Vnd brenget auch
17 also genutzet frauwen feuchtikeyt gena̅t menstruu̅. Zuͦ allen dissen
18 dyngen ist meen wircken wan das puluer von zymetrynden gemischet
19 wirt mit mirren. Cynamomn̅ gepuluert vnd gemischet
20 mit honig benympt die flecken vnder dem antzlitz oder an dem lybe
21 wo die syn mogen do mit gestrichen deß obents vn̅ deß morgens widdervmb
22 abgeweschen mit rosen wasser. Jtem zymetrynden senfftigt
23 den huͦsten vnd benympt catarrum das ist den schnoppen.
24 Jtem Cynamomu̅ ist fast guͦt genutzet den wassersuchtigen.
25 Galienus in dem buͦch genant de cibis in dem capitel Cynamomum
26 spricht daz die roren benemen boͤse feuchtu̅ge in dem menschen
27 vnd geben dem magen guͦten geroch. vnd dyenet sunderlichen woͤl
28 dem erkalten magen. Jtem zymetrynden benemen die boͤse feuchtunge
29 dem heubt vnd auch dem magen.
30 Platearius welcher Cynamomu̅ dick ysset der gewy̅net eyn guͦt
31 luter gesiecht. Auicenna in dem buͦch genant de viribus cordis
32 spricht daz Cy̅namomum stercke das hertze vnd mache eyn guͦt geblude.
Kapitel 114
1 Cyminum ku̅mel Cap̅. 114.
2 CJminum latine et grece. arabice Camy̅n. Jn dem buͦch
3 genant Pandecta in dem capitel camyn beschriben vns die
4 meister von mancherhande kummel. Aber hie wurt vns alleyn
5 beschrieben von dem kummel den wir inne teutschen landen gemey̅lichen
6 nutzen. vnd der ist heyß vnd drucken an dem dritten grat
7 Jn dem buͦch circa instans in de̅ capitel cyminu̅ stat geschrieben
8 daz diß sy eyn krut vnd dar an wechset vil samen vn̅ den mag man
9 nit felschen vmb der menig willen deß sames. Disser same weret .5.
10 iare vnuerseret an syner natuer. Diascorides spricht daz ku̅mell
11 in der kost gessen vnd do von gedru̅cken stercket die dauwu̅ge in de̅
12 magen Der same gesotten in wyn vnd darvnder gemischet seben
13 gezide gena̅t fenu̅grecu̅ benympt den schmertzen der derme vnd brenget
14 wynde Jtem kummel gestoissen vnd gemischet mit dem wyssen
15 eynes eyes vnd das geleyt vff die roten augen benympt die rode
16 do von. Kummel gesotten mit wyn vnd darvnder gemischet fygen
17 die drucken synt vnd den gedruncken benympt den alten boͤsen
18 huͦsten. Ku̅mel in dem munde gehalten vnd den gekauwet vnd
19 den athem geblasen vnder die augen macht sie clar vnd luter.
20 Wem das bluͦt am lybe geliebbert were von slegen oder fallen
21 oder wie das were der neme das puluer von kummel vnd mische das
22 mit wachs by de̅ feuer vn̅ lege das darvff das zurteylet das geliebert
23 bluͦt vnd ist gewisse. Welcher kummel vil nutzet der gewynnet
24 eyn boͤse farbe. Welcher den schnoppen hette der sich erhaben hait
25 von kelte der neme kummel gepuluert vnd lorber yglichs glich vil
26 vnd thu das in ein secklyn vnd lege das vff dyne heubt hilffet an
27 zwyfel. Jtem Nym kummel vnd syede den inne wyn vnd lege
28 den also warm vff den nabel benympt stranguiriam vnd dissuriam
29 das ist den kalt seych vnd ander vil gebresten der blasen.
30 Jtem Auicenna in synem andern buͦch in dem capitel Cy̅minu̅
31 spricht daz kummel brenge wynde genant ventositates vnd beneme
32 oder verzere die boͤse feuchtu̅ge in dem menschen.
33 Jtem ku̅mel mit wasser gesotten vnd das antzlitz do mit geweschen
34 wurt luter vnd clare do von. Aber diß sal selten geschehen vnd
35 nit zuͦ vil. Jtem ku̅mel gestoissen vnd gemischet mit essig vnd
36 fur die nase gehalten vnd gerochen benympt das bluͦden der nasen.
37 Kummel gemischet mit essig vnd wasser vnd das gedru̅cken
38 benympt das kychen. Ku̅mel genutzet benympt das bluͦt seychen
39 vnd benympt den zurschwollen buch.
Kapitel 115
1 Carui wiesen ku̅mel Cap̅. 115.
2 CArui latine. grece karunacari. arabice harnucie. Der meister
3 Galienus in dem achten buͦch genant simpliciu̅ farmacoru̅
4 in dem capitell Carui spricht daz wießku̅mel habe eyne̅
5 scharpffen geroch vnd ist getemperiert in syner dogent. vnd ist heyß
6 vnd drucken an dem dritten grade. Jtem carui drybet ventositates
7 das synt die wynde in den dermen Der meister Serapio
8 in dem buͦch aggregatoris in de̅ capitel harnucie id est Carui spricht
9 daz wy̅eßkummel groͤber sy an dem samen wedder kummel. vnd deß
10 glichen an syner dogent. Carui drybet die worm in dem buch
11 vnd stercket den magen. Der meister Rasis spricht daz wiese ku̅mel
12 bekomme dem hertzen woͤl vn̅ beneme den dampff der de̅ magen
13 styget in das heubt. Jn dem buͦch circa instans in dem capitell
14 Carui beschriben vns die meister daz diß krut vnd der same also
15 geheyssen sy. vnd wechset gynset dem mere vn̅ in Cicilia fyndet man
16 deß die menge. Wießku̅mel mag man halten 5. iare vnuerseret
17 an syner natuer. Der samen sal genutzet werden in der artzney.
18 Von dem samen gedru̅cken ist fast guͦt dissintericis das ist das
19 roit floß. vnd stopffet das behendiglich. Von dem samen gessen
20 stercket den magen vn̅ machet woͤl dauwen Wer eyn bloͤde heubt
21 hette der syed wieß ku̅mel in eynem secklyn vn̅ lege das vff das heubt
22 er geneset.
Kapitel 116
1 Citrum eyn baum alio genant
2 Capitulum .116.
3 CJtrum latine. arabice Hatros uel turgi siue obtrogi. grece
4 Cytrum Serapio in dem buͦch aggregatoris in dem capitell
5 Hatros spricht daz cytrum kelt vnd drucken mach an de̅
6 andern grade. Syn same ist bitter. Diascorides spricht daz disser same
7 glich dem samen der byrn. Cytrus ist eyn baum also genant. syn
8 frucht ist genant Cytrum. Diß frucht hait an ir dryerley gestalt das
9 ist das inderst in der frucht das ist suer glich dem essig. vnd das ist
10 von natuer kelten. Das mittel in der frucht als zwischen dem marck
11 vnd der rynden ist warm vnd feucht von natuer. Die rynde vo̅ disser
12 frucht ist von natuer warm machen vnd drucken.
13 Die rynde nutzet man in der artzney.
14 Serapio diß rynde gesotten mit wasser vnd den mu̅t do mit geweschen
15 machet eyn woͤl riechenden munt.
16 Diß rynden geleyt by die duͦcher nemen keynen schaden von keynen
17 motten oder ander wormen. Auicenna der geroch von disser
18 rynde benympt den boͤsen lufft do von die pestilentz ensteen mag
19 Rabbi moyses spricht daz die rynden eytri synt fur alle gebreste̅
20 deß magen. Diß rynden dryben den dermen allen schlym.
21 Auerrois in dem capitel Citrum spricht daz diß rynden fast nutz
22 synt vnd guͦt dem magen vnd der lebber das puluer do von in gedruncken
23 mit wyn. Das marck von disser frucht heilet die entzu̅ten
24 glieder Fur disses magest du nemen eyn salbe genant vngentum
25 citrinu̅. Diß vngent gestrichen wo die hudt an dem lybe abgangen
26 were als von geen von arbeyten von gucken heylet disse salbe
27 gar behendiglich. Vnd dyenet sunderlichen fur alle heyß geschwolst
28 glich der wissen salben. Mit vngento citrino geschmieret vnder
29 dem angesicht benymmet die vßsetzikeyt.
Kapitel 117
1 Cubebe cubeben Cap̅. 117.
2 CVbebe latine. arabice borongi. Der meister Serapio in
3 dem buͦch aggregatoris in de̅ capitel Cubebe beschribet vns
4 daz diß sy ein same vn̅ wechset gynset de̅ mere vff eyne̅ baum
5 vn̅ der baum hait bletter die sint spitz glich einer glenen Syn frucht
6 ist ront vn̅ ey̅ wenig breydelicht. vn̅ die wechset zwischen den bletern
7 vnd wan die zytig ist so wirt sie rotfar. Plinius in dem capitel
8 Cubebe beschribet vns daz der sy zweyerhande. Eyner heimsch. der ander
9 wilde. Vnd spricht auch daz diß sy eyn frucht von eynem baum
10 in Jndia. Die wilden Cubeben synt cleyner wan die heymschen. vn̅
11 haben eynen scharpffen geroch glich den pfeffer kornern. Die zamen
12 cubeben synt besser in der artzny dan die wilden vn̅ die synt heyß vn̅
13 drucken getemperiert Serapio beschribet vns vn̅ spricht daz vo̅
14 dem samen gedru̅cken machet woͤl harmen. vnd furdert die frauwe̅
15 an yr zyt. vnd brichet den steyn in der blasen. Jtem cubeben genutzet
16 benympt die gelesucht. Serapio spricht auch daz cubeben
17 glichen in der artzny der baldrian. Der meister Paulus in dem
18 capitel cubebe spricht daz cubeben synt guͦt dem snoppen der vo̅ kelt
19 kompt vn̅ stercket das heubt Jte̅ eyn halb loit cubeben gepuluert
20 genutzet mit porriß wasser ist guͦt widder das swyndeln gena̅t syncopis.
21 Jtem cubeben gesotten in wyn mit rosenmaryn dar von
22 gedruncken ist guͦt widder sant veltyns sucht Platearius.
Kapitel 118
1 Cardamomu̅ Cap̅. 118.
2 CArdamomu̅ latine et grece. arabice cocolla uel heyll uel hybae
3 Jn dem buͦch circa instans beschriben vns die meister
4 vnd sprechen daz Cardamomu̅ sy heyß vnd drucken an dem
5 andern grade. vnd diß ist eyn frucht eynes baums die wechset in babilonien
6 vnd brenget frucht in dem mey vnd synt korner glich dem
7 ruten samen. vnd hait cleyn dunne scheltzen dar inne der same oder
8 frucht beslossen ist. Vnd ist zweyerhande Cardamomu̅. Eyner zame
9 die ander wilde. oder eyn die grossen die andern die mynsten. vnder
10 dissen synt die heimschen oder die grossen die beste̅ vn̅ mee woͤl riechenden.
11 vnd synt an der farbe rodelicht vnd synt scharpff in dem mu̅de
12 mit eyner cleynen sußu̅g. Die wilden synt nu als guͦt vnd die synt
13 cleyn mit eynem cleynen geroch vn̅ haben nit als groß krafft in yne
14 als die heymschen Jte̅ die heymschen sollen in der artzney genutzet
15 werden. vnd wan man sie bruchen wil in der artzney so sal man die
16 steynlyn dar  lesen vnd den staup darvon werffen.
17 Jtem Cardamomu̅ werent 10. iare vnuerseret in irer natuer.
18 Die meister sprechen daz cardamemu̅ guͦt synt genutzet syncopisantibus
19 das ist die groiß amechtig haben an irem hertzen vnd dar
20 durch geschwynnen Auch synt die sunderlichen guͦt vertiginosis
21 das ist den lichtlich swyndelt dar vber gedru̅cken oder ir puluer genutzet
22 in eyner bruͦe vnd also genutzet stercken sye den magen vnd
23 machen woͤl dauwen Cardamomu̅ gepuluert vnd darvnder gemischet
24 lignu̅ aloes vnd mastix yglichs glich vil vnd das gedruncken
25 mit guͦtem wyn benympt vomitum das ist des magen vff stossen
26 vnd das brechen oben .
27 Jtem vor das zyttern deß hertzen Nym des puluers ein quintin
28 vnd drincke deß inne mit wyn oder in eyner brúe hilffet.
29 Jtem cardamomu̅ mit enyß gemischet vnd den gedru̅cken mit
30 wyn brenget lusten zuͦ essen.
31 Jtem in allen ynnerlichen krangheyten die do kommen von kelten
32 mag man nutzen Cardamomu̅ die dyenen fast woͤl dar zuͦ vnd
33 sunderlichen den frauwen.
Kapitel 119
1 Camphora campher Cap̅. 119.
2 CAmphora grece et latine. arabice camphor. Jn dem buͦch
3 circa instans in dem capitell Camphora beschriben vns die
4 meister daz der sy kalt vnd drucken in dem dritten grat Vnd
5 spricht do selbest daz camphora sy eyn safft eyns kruts also geheyssen
6 also dan auch spricht Diascorides vn̅ etlich meister meen. Auch sprachen
7 etlich daz diß sy eyn gu̅me eyns grossen baumß do sich die leoparden
8 vnder legen vmb deß schedens willen.
9 Disse bletter glichen vnserm ampffer krut alleyn camphora baß ruchet
10 dan ampffer krut thut Disse bletter samelet man in dem ende
11 des meyen vnd stoisset die vnd presset darvß den safft. darnach laisset
12 man den drucken werden in der sonnen. vnd diß heysset dan Campher.
13 vnd das ist der beste der luter reyn vnd wyß ist Vnd welcher
14 roit ist glich dem saffran der ist nit also guͦt. Die meister sprechen
15 auch daz der Campher dicke vn̅ manch male gefelschet wirt mit aug steyn
16 vnd fyrnyß. want die werden vnder campher gemischet. want
17 wan augsteyn vnd fyrnyß zuͦsamen gemischet wirt so glichet dem
18 campher. vnd wan dan darvnder gemischet wirt campher. so gewynnet
19 auch den geroch darvon. Aber die vnderscheyt mag man also
20 erkennen. Went augsteyn gemischet mit fyrnyß ist gar hert vn̅ dicht
21 vnd boͤßlich zuͦ brechen vnd laisset sich boͤßlich zuͦ ryben zwischen de̅
22 fyngern. Aber campher der laisset sich balde zuͦ ryben zwischen den
23 fyngern vnd ist nit hert. ist zuͦ wissen daz Campher gar woͤl
24 verwart sal werden in eynem marmelsteyn gefeß vnd dar zuͦ thun
25 lynsamen oder hyrsen. Vnd den mag man behalten .40. iare vnuerseret
26 an syner krafft vnd dogent.
27 Der meister Serapio spricht daz campher alleyn gerochen oder
28 mit rose wasser gemischet oder mit sandeln myndert die lust vnd begirde
29 zuͦ vnkuscheyt. Jtem eyn dranck gemacht von campher
30 also Nym tormentil nater wuͦrtz yglichs eyn halb loit zymetroren
31 galgen neglyn yglichs eyn halb quintyn vnd stoiß die zuͦ cleynem
32 puluer vnd siede sye mit guͦten fyrnem wyn darnach syhe den wyn
33 abe vnd thu dan in den abgesygten wyn campheer eyn quintyn vn̅
34 mische den vnder den dranck vnd drincke den des obents vnd morgens
35 er benympt fluxu̅ dissintericum das ist den bluͦt fluͦß vn̅ auch
36 alle fluß der frauwen genant menstruu̅ vnd auch der ma̅nen wie die
37 syn mogen als dan ist der fluß der gulde̅ aderen gena̅t fluxus emorroidalis.
38 Jtem campher genutzet machet slaiffen. Campher benympt
39 die krangheyt die do kommen von hitze vnd welcher zuͦ vil
40 campher nutzet dem erkalten die nyeren vnd die blase fast sere.
41 Der meister Ysaac spricht daz campher guͦt sy den hitzigen den
42 gemischet mit rosen wasser. want er stercket also die synne vnd alle
43 glidder des lybes. Vnd vnder allen artzneyen die do gemacht werden
44 zuͦ stopffen die fluß des menschen benympt er fast woͤl.
46 Der wirdig meister Auicenna spricht wer campher zuͦ vil nutzet
47 der wurt balde grahe. der vrsachen halber want er die natuer zuͦ vill
48 koͤlet. Welcher heubt wee hette von hitze der bruche Campher er
49 geneset zuͦ hant.
Kapitel 120
1 Cerasus kyrszbaum Cap̅. 120.
2 CErasus siue cesarum latine. arabice cerafie. grece cerasa.
3 Serapio in dem buͦch aggregatoris in dem capitel cerafie id
4 est cerasa spricht daz etlich meister sprechen daz diß werde geheyssen
5 granu̅ regu̅ Hie ist zuͦ mercken daz cerasus ist als vil gesprochen
6 als eyn baum der kyrsen. Aber cerasum das ist die frucht.
7 Der synt etlich súß. etlich suer glich den holtz oͤpffeln. Der meister
8 Serapio spricht daz die sussen balde verzeret werden in dem magen.
9 vnd synt dem magen wenig nutz Die sueren brengen dem magen
10 lust vnd machen den mu̅dt frisch. Die kern synt fast guͦt genutzet calculosis
11 das synt die geneyget synt zuͦ dem steyn. Diascorides
12 in dem capitell Cerasus spricht daz ettlich kyrsen den buͦch stopffen
13 vnd sünderlichen die zuͦ gar suer synt. Auch synt etlich die den buch
14 flussig machen als die zuͦ gar suß synt. vnd darvmb mag man erkennen
15 disse zuͦbruchen zuͦ noitturfft des lybes. Mit kyrsen machet
16 man eyn co̅fortatiue gena̅t dyaceraseon das mag man nutzen durch
17 das iare. Vnd wurt also gemacht Nym der suern kyrsen vnd beyß
18 die mit honig vnd zucker durch eyn gemischet als vil oder wenig du
19 haben wilt .14. dage. Darnach thu die kyrsen vnd syede eynen
20 dranck genant Julep mit syropel von rosen von vyoln vnd von
21 sußholtz genant liquiricia. darvnder thu wuͦrtz nach dynem woͤl gefallen
22 als dan ist zy̅metrynden negelyn muscaten muscaten blome
23 vnd mische diß mit guͦtem wyn vnd laiß diß aber darvber stan .14.
24 dage. Darnach laiß die kyrsen drucken an der sonnen. die magest du
25 feucht oder drucken zuͦ dische brengen nach dynem woͤl gefallen
Kapitel 121
1 Crocus saffran Cap̅. 121.
2 CRocus latine et grece. arabice Yamfaram. Der meyster
3 Serapion in dem buͦch aggregatoris in dem capitel Yamfaram
4 beschribet vns von dem saffran vnd spricht daz das der
5 beste sy der frisch vnd nuwe sy vn̅ der hait eyn huͦbsche farbe also daz
6 die herlyn wyßfar synt von farben mit einer roit vermischet vnd sal
7 sich nit balde laissen brechen. Vnd wan man den zwischen den henden
8 rybet so ferbet er die hende roit. vnd sal syn eynes guͦten gerochs
9 mit eyner scherpff. vnd diß ist gesaget von dem saffran von orient.
10 Galienus in dem achten buͦch genant simpliciu̅ farmacarum in
11 dem capitell Crocus beschribet vns daz der sy heyß an dem andern
12 grade vnd drucken an dem ersten. Jtem saffran weret funff iare
13 in eynem lydderen sacke vnuerseret an syner krafft. Vnd ist zweyer
14 hande saffran Eyner ist gena̅t Cartamus oder crocus ortensis das
15 ist wilde saffran der vff dem felde oder in den garten wechset. vn̅ den
16 nutzet man zuͦ manchen dyngen vßwendig deß lybes vnd do mit zuͦ
17 ferben. Der ander ist geheissen Crocus orientalis vn̅ den nutzet man
18 in der artzney. Platearius beschribet vns von dem saffran der do
19 genant ist ortensis das ist der inne den garten wechset vn̅ spricht daz
20 der gebruchet werde in der artzney die do machen brechen oben .
21 Jtem Auice̅na spricht daz saffran orientalis mache eyn huͦbsche
22 farbe do von gedru̅cken Jtem saffran stercket das hertz vn̅ machet
23 eyn frolich gebluͦde Saffran genutzet in der koste machet ey̅ guͦte̅
24 lange̅ athem vn̅ benympt das kyche̅. Darvmb sollent pleuretici das
25 synt die do fast demphig syn in der brust vn̅ ey̅ geswere dar in haben
26 bruchen sye genesent zuͦ hant Jte̅ die meister sprechen daz saffran
27 brenge vnlust zuͦ essen vn̅ benympt den lusten zuͦ essen aber doch stercket
28 er den magen vmb der hitz willen die er von natuer an ym hait
29 Jtem Saffran ist guͦt dem miltzen. Jtem saffran brenget begirde
30 zuͦ vnkeuscheyt. Jtem er machet wól harmen. Jte̅ Auicenna
31 in synem buͦch gena̅t de viribus cordis spricht daz der saffran
32 stercke das hertze vn̅ brenge dem guͦt gebluͦde. Vnd spricht auch daz
33 saffran wenig genutzet sal werden want er brenget also groiß freude
34 dem hertzen daz der mensche von freuden stirbet als Auicenna by
35 synen zyten dick vnd manch male gesehen hait daz also geschehen ist
36 Jtem der meister genant Rabbi moyses in dem capitel Crocus
37 beschribet vns daz der saffran mere die gelust der vnkuscheyt.
38 Der meister ysaac in dem buͦch genant de viatico in dem capitell
39 de Emigranea spricht daz saffran dem heubtwee guͦt sy do mit gemacht
40 eyn plaster also. Nym saffran vn̅ gu̅me arabicu̅. euforbium
41 mirre yglichs glich vil vn̅ temperier diß mit eynem eyß wiß vn̅ lege
42 das vorn vff das heubt hilffet fast woͤl. Der meister Paulus
43 in dem capitel de podogra spricht daz man sal nemen saffran vn̅ den
44 mischen mit eym eyß dottern vn̅ rosen oͤle vnd auch rosen wasser vn̅
45 mit eyner feddern strichen vff die stat do podogra̅ ist hilffet.
Kapitel 122
1 Castaneus kestenbaum Cap̅. 122.
2 CAstaneus latine. grece Balanos. Die meister sprechen daz
3 disser baum sy wu̅derlicher natuer deß halben daz der nit zuͦ
4 krefften kommen mag er habe dan geselschafft. Vnd wo eyn
5 kesten baum alleyn wechset der brenget keyn frucht. Diß frucht. wechset
6 gern an den bergen vnd gar selten vff ebenunge. Castaneen synt
7 kalt vnd drucken an dem mittel deß ersten grades.
8 Castaneen rohe gessen machen dempffig vmb die brust vnd synt
9 von natuer schedelich gessen rohe vnd auch gesotten oder gebraten.
10 want sye allwegen dempffig machen vmb die brust.
11 Die vßer rynden der frucht gepuluert vnnd gemischet mit der
12 wurtzel reupontica yglichs glich vil benympt den soͤt des magen.
13 Jtem Castaneen gedorret vnd gepuluert vnd deß inne genommen
14 mit krebßauge̅ puluer gemischet mit eppich wasser machet woͤl
15 harmen. Castaneen synt schedelich lungensiechtigen menschen
16 vnd brengen heubt wee vrsachen halb daz sye langsain verdauwet
17 werden. Serapio Castaneen gessen gebraten oder gesotten stoppffen
18 vnd dempffen vmb die brust vnd brengen sterbliche krangheit
19 der vil gessen. Die kesten rohe gessen synt besser zuͦ verdauwen
20 wan die eycheln. vnd synt doch gar nahe eyner natuer vnd dogent.
21 Welche menschen vil castaneen rohe essen die gewynnen vil luß
22 an dem lybe vnd auch an den cleydern.
23 Aber die widder zuͦ verdryben esche gestoissen lauendel blomen vnd
24 lege die by die cleyder du wurdest yr qwit zuͦ hant.
Kapitel 123
1 Coloqui̅tida kurbß ober sehe Cap̅. 123
2 COloquintida grece. arabice haudep siue hand hell. latine Cucurbita
3 allexandrina uel Cucurbita deserti. Serapio in
4 dem capitel haudep id est Coloquintida beschribet vns daz
5 diß wachs gynset dem mere zuͦ Jherusalem vnd glichet den kurbsen
6 mit den blettern vn̅ auch mit der frucht vnd spannen sich vff der erden
7 die este wy̅th vnd breyt vn̅ hait eyn frucht groß als eyn huͦt
8 vnd die ist ront vnd ist sorglichen zuͦ bruchen. want sye hait inne yr
9 vergifft. vnd darvmb ist doden vn̅ kurtzen den athem vn̅ brenget
10 groiß amecht vnd eyn kalten sweyß Diß frucht wurt gesamelt so
11 sye zyttick wirt das ist in dem monat Septe̅ber genant vnd ist heisch
12 an dem dritten grad vnd drocken an dem andern. Coloquintida
13 mag man behalten funff iare vnuerseret an siner natuer vnd krafft.
14 vnd aller meynst in siner frucht das ist in dem appfel. Joha̅nes mesue
15 in dem capitel Coloquintida beschribet vns vier dinge die do
16 zuͦ myden synt an disser frucht. Zuͦ dem ersten ist Coloquintida
17 schedelich dem hertzen vnd der lebbern want sie stoisset vff vnd wurcket
18 schwerlichen in dem menschen. Zuͦ dem andern male so offenet
19 sye alle aderen in dem lybe. Zuͦ dem dritten machet sie  gen
20 bluͦt vnden vn̅ oben sterglichen vnd feste. Zuͦ dem virden schabet
21 sye die gederme vnd die genge des harmß. Vnd darvmb wer do wil
22 gebruchen coloquintida̅ der sal vff merckung haben daz die vorhyn
23 gemischet werde vn̅ die doitlich krafft ir beneme. Vnd darvmb wiltu
24 Coloquintida̅ zuͦ dem magen bruchen so nym des nit vber eyn halb
25 quintyn vnd mische darvnder mastix so brenget nit schaden.
26 Auch mag man Coloquintida̅ mischen mit dragantu̅ bdelliu̅ gumme
27 arabicu̅. Jtem man mag auch Coloquintida̅ also bereyden
28 daz syn vergifft eyne̅ menschen nit schaden brenge. Nym coloquintidam
29 so sie zyttig synt das ist in dem herbst vnd sal sie vff schnyden
30 vnd dar  thun den klompen der dar inne lyget glich als ist inn
31 eynem kurbiß der hye by vns wechset den selbigen klompen sal man
32 thun in eyn honig wasser dar inne mirre gesotten sy vnd Coloquintidam
33 das ist den klompen dar inne laissen syeden eyn clein wyle vn̅
34 darnach den laissen drucken werden. Diascorides spricht daz Coloquintida
35 inne geno̅men als groiß als eyn heller wyeget vnd das
36 gemischet mit honig wasser rey̅niget den lyp fast woͤl von der boͤsen
37 flecma das ist eyn kalte feuchtikeyt. Johannes mesue Coloquintida
38 drybet flecma vnd clebericht feuchtu̅ge von grunt der gliedder.
39 Jtem Coloquintida ist fast guͦt genutzet dem der groiß vn̅
40 alt heubt wee hait vnd sunderlichen den die do geneiget synt ad epilentiam
41 vnd apoplexiam das ist zuͦ dem fallenden siechtagen vnd
42 zuͦ dem schlage. Vnd ist fast guͦt dem kychende vnd dem der eyn
43 alten huͦsten hait. Jtem Coloquintida ist guͦt podagricis
44 vnd Ciaticis das ist wethum in dem arß beyn vnd in den fuͦssen vn̅
45 auch sunderlich ydropicis das ist den wassersuchtigen.