| Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zur Religion innerhalb der ... , Seite 117 | |||||||
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| 01 | Vierte Seite | ||||||
| 02 | Das Richten bedeutet im ersteren Fall das Aussondern der Verdienten | ||||||
| 03 | von den Unverdienten die beyderseits um einen Preis (die Seeligkeit) | ||||||
| 04 | werben unter Verdienst aber hier nicht einen Vorzug der Moralität in | ||||||
| 05 | Beziehung aufs Gesetz (in Ansehung dessen uns nie ein Überschus über | ||||||
| 06 | unsere Schuldigkeit zukommen kann) sondern in Vergleichung mit andern | ||||||
| 07 | Menschen (was ihre Gesinnung betrift) verstanden. die Würdigkeit aber | ||||||
| 08 | bedeutet immer nur in negativer Bedeutung (nicht-unwürdig) als moralische | ||||||
| 09 | Empfänglichkeit für eine solche Güte. Der also in der ersten | ||||||
| 10 | Qvalität (als Brabevta) richtet spricht das Urtheil zwischen zwey um | ||||||
| 11 | den Preis werbenden Partheyen: der aber in der zweyten Qvalität (des | ||||||
| 12 | eigentlichen Richters) blos in Ansehung einer und derselben Person | ||||||
| 13 | die ihren Ankläger wieder sich und einen Sachwalter für sich hat und sein | ||||||
| 14 | Urtheil ist Sentenz. | ||||||
| 15 | LBl E 49 R II 184-187 | ||||||
| 16 | Erste Seite | ||||||
| 17 | Das Geheimnis des Gottlichen Wesens in drey Persohnen; nicht als | ||||||
| 18 | ob dieses eine Bestimmung Gottes sey was er an sich sey denn wenn wir | ||||||
| 19 | auch einen Begrif davon haben könnten so wäre er doch für uns unfruchtbar | ||||||
| 20 | sondern was er in Ansehung des Menschlichen Geschlechts als | ||||||
| 21 | moralisches Oberhaupt desselben ist. | ||||||
| 22 | 1. Das Geheimnis der Abkunft des Menschlichen Geschlechts (ihrer | ||||||
| 23 | Substanz nach) Als freyer Wesen kan ihre Abkunft nicht wohl als Schöpfung | ||||||
| 24 | gedacht werden sondern als Abstammung wovon wir aber keinen Begrif | ||||||
| 25 | haben. Deswegen aber heißt er auch Vater und in Ansehung des Moralischen | ||||||
| 26 | Gesetzes dem sie eben darum (als freye Wesen) unterworfen sind | ||||||
| 27 | heiliger Gesetzgeber. Das Geheime liegt darinn wie wir als eingeschränkte | ||||||
| 28 | Menschen solcher heiliger Gesetze fähig sind. | ||||||
| 29 | 2. Das Geheimnis der Seeligmachung (Gnugthuung) als für | ||||||
| 30 | Kinder Gottes dazu wir bestimmt sind unsere Fehler durch den Glauben | ||||||
| 31 | an seinen einigen Sohn zu ersetzen vermöge der Eigenschaft seiner Gütigkeit | ||||||
| 32 | (welche nicht der Bewegungsgrund der Schöpfung war sondern die | ||||||
| 33 | Bedingung der Zufriedenheit derselben mit ihrem Daseyn). Diese Gütigkeit | ||||||
| 34 | ist bedingt die Schöpfung ist unbedingt zu seiner Ehre. | ||||||
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