Kant: AA XXII, Siebentes Convolut , Seite 040 |
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Text (Kant):
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| 01 | Ein jeder Satz (propositio) setzt ein Urtheil (iudicium) voraus das | ||||||
| 02 | vor ihm als unbestimmt was sein Subject oder Prädicat werden solle | ||||||
| 03 | vorhergeht. Er war problematisch, wird durch die Bestimmung des Subjects | ||||||
| 04 | assertorisch (das Urtheil wird ein Satz) und als ein a priori gegebener | ||||||
| 05 | Satz apodictisch d.i. mit dem Bewustseyn seiner Nothwendigkeit (welche | ||||||
| 06 | auch Allgemeingültigkeit genannt wird) verbunden. | ||||||
| 07 | Alle analytische Urtheile d.i. die welche nach dem Princip der | ||||||
| 08 | Identität geltend sind werden auch discursive Urtheile genannt weil sie | ||||||
| 09 | nichts weiter im Prädicat enthalten als das was schon im Begriffe des | ||||||
| 10 | Subjects gedacht war; dagegen sind diejenige welche über den Begriff | ||||||
| 11 | des Subjects hinausgehen und von diesem etwas prädiciren was in dem | ||||||
| 12 | Begriffe von dem Gegenstande nicht identisch enthalten war synthetisch | ||||||
| 13 | und wenn diese gleichwohl auch a priori geltend sind so entspringt die | ||||||
| 14 | Frage: „wie sind synthetische Sätze a priori möglich?” | ||||||
| 15 | Daß es solche wirklich gebe kann allenfalls schon die reine Mathematik | ||||||
| 16 | mit ihren nicht empirischen Anschauungen darthun und kommt es | ||||||
| 12 | darauf an den Grund der Möglichkeit solcher zwar nicht sinnenfreyen | ||||||
| 18 | aber doch von Erfahrung unabhängigen Sätze zu erklären und dieses | ||||||
| 19 | geschieht an den reinen Anschauungsvorstellungen Raum und Zeit | ||||||
| 20 | welche dergleichen Objecte als in der Erscheinung enthalten nicht als | ||||||
| 21 | Dinge an sich vorstellig machen | ||||||
| 22 | Daß Raum und Zeit nicht apprehensibele Gegenstände daß sie nicht | ||||||
| 23 | Objecte der Warnehmung sind deren systematische Verknüpfung Erfahrung | ||||||
| 24 | heissen könnte ist für sich klar daß aber ohne synthetische Urtheile | ||||||
| 25 | a priori zum Grunde gelegt und zu jenem Behuf die Sinnenvorstellungen | ||||||
| 26 | nicht anders als indirect nämlich nicht als Erkentnis der Gegenstände | ||||||
| 27 | an sich sondern nur ihre Anschauung als Erscheinung die allein a priori | ||||||
| 28 | gegeben werden kann gedacht werden müsse ist daraus klar daß ohne eine | ||||||
| 29 | solche Vorstellungsart zum Grunde zu legen auch die Erfahrung selbst | ||||||
| 30 | nicht möglich seyn würde | ||||||
| 31 | Der Sinnengegenstand was er an sich ist in Vergleichung mit eben | ||||||
| 02 was v.a.? | |||||||
| 03 Er war erst: Es ist problematisch, δ und | |||||||
| 04 (das — Satz) g.Z. am Rande. | |||||||
| 07 Alle δ Satz Urtheile erst: Sätze die g.Z. | |||||||
| 08 discursive v.a. diskursive | |||||||
| 11 prädciren | |||||||
| 12 Begriffe δ der | |||||||
| 13 gleichwohl auch g.Z. | |||||||
| 14 möglich?” Dahinter verwischt angesetzt: D | |||||||
| 16 nicht empirischen g.Z. am Rande. darthun δ aber | |||||||
| 18 Sätze δ begr | |||||||
| 20 als g.Z. | |||||||
| 23 systematische g.Z. am Rande. | |||||||
| 24 könnte v.a. könnten erste Fassung (undurchstrichen): heissen würde ist δ sch synthetische a priori | |||||||
| 25 und δ die Sinnen Erscheinungen e | |||||||
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