Kant: AA XXI, Zweites Convolut , Seite 218 |
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Text (Kant):
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| 01 | Anfang der Bewegung einer Materie ist undenkbar; wird er | ||||||
| 02 | aber eingeräumt so ist auch das Aufhören oder die Verminderung derselben | ||||||
| 03 | eben so undenkbar weil das Hindernis oder der Wiederstand im | ||||||
| 04 | Aufheben derselben eben so wohl eine bewegende Kraft in der Entgegensetzung | ||||||
| 05 | ist. — Einem ersten Beweger (primus motor) müßte man | ||||||
| 06 | Spontaneität d. i. ein Wollen beylegen welche der Materialität völlig | ||||||
| 07 | wiederspricht. — — — Nun folgt der nicht aus der Physik entlehnte | ||||||
| 08 | und so empirische sondern zum Übergange von den metaph. A. Gr. der | ||||||
| 09 | NW. gehörende a priori geltende Satz: | ||||||
| 10 | „Es ist eine im Gantzen Weltraum als ein Continuum verbreitete | ||||||
| 11 | alle Körper gleichförmig durchdringend erfüllende (mithin keiner Ortveränderung | ||||||
| 12 | unterworfene) Materie welche man mag sie nun Aether | ||||||
| 13 | oder Wärmestoff etc. nennen kein hypothetischer Stoff ist (um gewisse | ||||||
| 14 | Phänomene zu erklären und zu gegebenen Wirkungen sich Ursachen | ||||||
| 15 | mehr oder weniger scheinbar auszudenken) sondern als zum | ||||||
| 16 | Ubergange von den met. A. Gr. der NW. zur Physik nothwendig | ||||||
| 17 | gehörendes Stück a priori anerkannt und postulirt werden kann.” | ||||||
| 18 | Erster Satz |
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| 19 | Der Unterschied der Materie in so fern ein Körper in eben demselben | ||||||
| 20 | Raum mehr oder weniger davon enthält kann nicht atomistisch | ||||||
| 21 | (mit Epicur) durch Zusammensetzung des Vollen mit dem dazwischen | ||||||
| 22 | befindlichen Leeren erklärt werden denn der leere Raum ist gar | ||||||
| 23 | kein Gegenstand möglicher Erfahrung (weil keine Warnehmung des | ||||||
| 24 | Nichtseyns eines realen Gegenstandes sondern nur die Nichtwarnehmung | ||||||
| 25 | des Seyns möglich ist). Atomen aber als dichte Körperchen die doch | ||||||
| 26 | mathematisch untheilbar wären enthalten einen sich wiedersprechenden | ||||||
| 27 | Begrif; denn das Räumliche ist theilbar ins Unendliche. | ||||||
| 01 Bewegung δ ist | |||||||
| 02 aber δ angenommen | |||||||
| 02-03 derselben δ und | |||||||
| 03-04 im — derselben g.Z. | |||||||
| 04 Kraft δ ist und nur eine in | |||||||
| 06 1. Fassung: des Wollens 2. Fassung: d. i. ein Wollen welche v.a. welches | |||||||
| 10 Neben diesem Absatz am Rande: NB 3 zu NB2. Weltraum erste Fassung: eine den Weltraum erfüllende Weltraum δ verb (g.Z.) als — verbreitete g.Z. | |||||||
| 11 Körper δ durchdringende durchdringend δ mithin | |||||||
| 14 zu δ ge | |||||||
| 17 anerkannt an g.Z. | |||||||
| 18 Unter Erster Satz δ: Definition | |||||||
| 19 ein Körper erst: sie | |||||||
| 20 davon erst: ihrer Qvantität | |||||||
| 21 Zusammensetzung g.Z. am Rande. Vollen δ undmit dem g.Z. | |||||||
| 21-22 Dazwischen sich befindlichen (Ct.) | |||||||
| 22 befindlichen Leeren v.a. befindliche (?) Leere | |||||||
| 23 weil erst: es ist nämlich | |||||||
| 24-25 sondern — Seyns g.Z. am Rande. | |||||||
| 25 ist g.Z. (Klammer auch g.Z.?) | |||||||
| 26 mathematisch g.Z. am Rande. | |||||||
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