Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 214 |
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| 01 | mechanisch, wie ein Instrument, unter der Leitung des Verstandes und | ||||||
| 02 | der Sinne, sondern künstlich nach dem allgemeinen, aber zugleich unbestimmten | ||||||
| 03 | Princip einer zweckmäßigen Anordnung der Natur in einem | ||||||
| 04 | System, gleichsam zu gunsten unserer Urtheilskraft, in der Angemessenheit | ||||||
| 05 | ihrer besondern Gesetze (über die der Verstand nichts sagt) zu der | ||||||
| 06 | Möglichkeit der Erfahrung als eines Systems, ohne welche Voraussetzung | ||||||
| 07 | wir nicht hoffen können, uns in einem Labyrinth der Mannigfaltigkeit | ||||||
| 08 | möglicher besonderer Gesetze zurechte zu finden. Also macht sich die | ||||||
| 09 | Urtheilskraft selbst a priori die Technik der Natur zum Princip ihrer | ||||||
| 10 | Reflexion, ohne doch diese erklären noch näher bestimmen zu können, oder | ||||||
| 11 | dazu einen objectiven Bestimmungsgrund der allgemeinen Naturbegriffe | ||||||
| 12 | (aus einem Erkentniß der Dinge an sich selbst) zu haben, sondern nur um | ||||||
| 13 | nach ihrem eigenen subjectiven Gesetze, nach ihrem Bedürfnis, dennoch | ||||||
| 14 | aber zugleich einstimig mit Naturgesetzen überhaupt, reflectiren zu können. | ||||||
| 15 | Das Princip der reflectirenden Urtheilskraft, dadurch die Natur als | ||||||
| 16 | System nach empirischen Gesetzen gedacht wird, ist aber blos ein Princip | ||||||
| 17 | für den logischen Gebrauch der Urtheilskraft, zwar ein transscendentales | ||||||
| 18 | Princip seinem Ursprunge nach, aber nur um die Natur | ||||||
| 19 | a priori als qualificirt zu einem logischen System ihrer Mannigfaltigkeit | ||||||
| 20 | unter empirischen Gesetzen anzusehen. | ||||||
| 21 | Die logische Form eines Systems besteht blos in der Eintheilung | ||||||
| 22 | gegebener allgemeiner Begriffe (dergleichen hier der einer Natur überhaupt | ||||||
| 23 | ist), dadurch daß man sich das Besondere (hier das Empirische), mit | ||||||
| 24 | seiner Verschiedenheit als unter dem Allgemeinen enthalten, nach einem | ||||||
| 25 | gewissen Princip denkt. Hierzu gehört nun, wenn man empirisch verfährt | ||||||
| 26 | und vom besondern zum allgemeinen aufsteigt, eine Classifikation | ||||||
| 27 | des Mannigfaltigen, d.i. eine Vergleichung mehrerer Classen, deren jede | ||||||
| 28 | unter einem bestimmten Begriffe steht, untereinander, und, wenn jene | ||||||
| 29 | nach dem gemeinschaftlichen Merkmal vollständig sind, ihre Subsumtion | ||||||
| 30 | unter höhere Classen (Gattungen), bis man zu dem Begriffe gelangt, | ||||||
| 31 | der das Princip der ganzen Classification in sich enthält (und die oberste | ||||||
| 32 | Gattung ausmacht). Fängt man dagegen vom allgemeinen Begrif an, | ||||||
| 33 | um zu dem besondern durch vollständige Eintheilung herabzugehen, so | ||||||
| 01 wie Instrument (mit B.) g.Z. (Kant). | |||||||
| 02 Hinter: künstlich verwischte Anfangsklammer? | |||||||
| 11 dazu erst: davon (Kant). | |||||||
| 12 aus einem erst: irgend ein (Kant). an — selbst g.Z. (Kant). | |||||||
| 13 nach — Bedürfnis s.Z. am Rande (Kant). | |||||||
| 15 Komma fehlt. | |||||||
| 16 aber g.Z. am Rande (Kant). | |||||||
| 18 seinem — nach g.Z. am Rande (Kant). um g.Z. (Kant). | |||||||
| 23 Kein Komma vor: mit | |||||||
| 24 Über: als unter verwischt: nach einem (Kant). | |||||||
| 25 Princip δ vollständig | |||||||
| 27 d.i. erst: dann (Kant). | |||||||
| 29 ihre Subsumtion g.Z. am Rande (Kant). | |||||||
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