Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 206 |
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| 01 | das Gefühl der Lust und Unlust und das Begehrungsvermögen. | ||||||
| 02 | Zwar haben Philosophen, die wegen der Gründlichkeit ihrer Denkungsart | ||||||
| 03 | übrigens alles Lob verdienen, diese Verschiedenheit nur für scheinbar | ||||||
| 04 | zu erklären und alle Vermögen aufs bloße Erkenntnißvermögen zu | ||||||
| 05 | bringen gesucht. Allein es läßt sich sehr leicht darthun, und seit einiger | ||||||
| 06 | Zeit hat man es auch schon eingesehen, daß dieser, sonst im ächten philosophischen | ||||||
| 07 | Geiste unternommene Versuch, Einheit in diese Mannigfaltigkeit | ||||||
| 08 | der Vermögen hineinzubringen, vergeblich sey. Denn es ist immer ein | ||||||
| 09 | großer Unterschied zwischen Vorstellungen, so fern sie, blos aufs Object | ||||||
| 10 | und die Einheit des Bewußtseyns derselben bezogen, zum Erkenntniß | ||||||
| 11 | gehören, imgleichen zwischen derjenigen objectiven Beziehung, da sie, | ||||||
| 12 | zugleich als Ursach der Wirklichkeit dieses Objects betrachtet, zum Begehrungsvermögen | ||||||
| 13 | gezählt werden, und ihrer Beziehung blos aufs Subject, | ||||||
| 14 | da sie für sich selbst Gründe sind, ihre eigene Existenz in demselben blos | ||||||
| 15 | zu erhalten und so fern im Verhältnisse zum Gefühl der Lust betrachtet | ||||||
| 16 | werden; welches letztere schlechterdings kein Erkenntniß ist, noch verschaft, | ||||||
| 17 | ob es zwar dergleichen zum Bestimmungsgrunde voraussetzen mag. | ||||||
| 18 | Die Verknüpfung zwischen dem Erkenntniß eines Gegenstandes | ||||||
| 19 | und dem Gefühl der Lust und Unlust an der Existenz desselben, oder | ||||||
| 20 | die Bestimmung des Begehrungsvermögens, ihn hervorzubringen, | ||||||
| 21 | ist zwar empirisch kennbar gnug; aber, da dieser Zusammenhang auf keinem | ||||||
| 22 | Princip a priori gegründet ist, so machen sofern die Gemüthskräfte nur | ||||||
| 23 | ein Aggregat und kein System aus. Nun gelingt es zwar, zwischen | ||||||
| 24 | dem Gefühle der Lust und den andern beiden Vermögen eine Verknüpfung | ||||||
| 25 | a priori herauszubringen, und wenn wir ein Erkenntniß a priori, | ||||||
| 26 | nämlich den Vernunftbegriff der Freyheit, mit dem Begehrungsvermögen | ||||||
| 27 | als Bestimmungsgrund desselben verknüpfen, in dieser obiectiven | ||||||
| 03 übrigens g.Z. (Kant) allen Lob | |||||||
| 05 Allein δ seitdem Kein Komma. | |||||||
| 05-06 es läßt sich — Zeit g.Z. am Rande (Kant). | |||||||
| 06 es g.Z. (Kant). | |||||||
| 07-08 Einheit — hineinzubringen s.Z. (Kant). | |||||||
| 11 imgleichen erst: und (Kant). Kein Komma vorher. | |||||||
| 13 werden — ihrer erst: wird endlich ihre (Kant). | |||||||
| 14 da erst: so fern (Kant). selbst — sind erst: selbst ein Grund ist (Kant). sind g.Z. am Rande. Kein Komma. eigene g.Z. (Kant). blos g.Z. (Kant). | |||||||
| 15 fern — Verhältnisse g.Z. (Kant). | |||||||
| 15-16 betrachtet werden; g.Z. am Rande (Kant). Erst: gerechnet wird | |||||||
| 16 letztere g.Z. (Kant). | |||||||
| 19 und dem und g.Z. (Kant). oder erst: und (Kant). | |||||||
| 21 empirisch — gnug; erst: ein empirisch kennbarer Zusammenhang (Kant). Zusammenhang g.Z. (Kant). | |||||||
| 23 zwar g.Z. (Kant). Erst: doch auch so fern | |||||||
| 25 und fehlt im Text; Konj. Hartenstein. wenn erst: als (Kant). ein erst: das (Kant). | |||||||
| 26 nämlich — Vernunftbegriff erst: vermittelst des Vernunftbegrifs (Kant). Kein Komma. | |||||||
| 26-27 Begehrungsvermögen δ objectiv | |||||||
| 27 Bestimmungsgrund δ der letztern betrachten und desselben verknüpfen g.Z. (Kant). obiectiven g.Z. am Rande (Kant). | |||||||
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