Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 177 |
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| 01 | Wenn man blos der Geschlechter Absicht nimt so regiert offenbar | ||||||
| 02 | die Frau u. ist klüger. Der Grosmüthige glaubt leichter als der eigennutzige | ||||||
| 03 | u. schwache. | ||||||
| 04 | Die Galanterie (der Männer) ist die Kunst verliebt zu scheinen. Der | ||||||
| 05 | Weiber coqvetterie ist die Kunst den Schein der Eroberungsneigung zu | ||||||
| 06 | machen. Beydes ist in Ehen lächerlich. Die Kunst tugendhaft zu scheinen | ||||||
| 07 | ist die Anstandigkeit u. besonders die keusch zu scheinen die sittsamkeit | ||||||
| 08 | fein u. auswählend im Geschmak sprödigkeit, leutseelig zu scheinen | ||||||
| 09 | Politesse Geschliffenheit Die Persohnen welche sich auf diese Künste | ||||||
| 10 | am besten verstehen machen die Schlechtesten Ehen | ||||||
| 11 | Wenn der Schein zum Zweck der Ehe angewandt wird so ist er noch | ||||||
| 12 | gut dauert er nach der Ehe so ist er sehr lächerlich. Doch verlangen die | ||||||
| 13 | Männer solche Frauen die ihnen wie sie sagen Ehre machen die gesucht | ||||||
| 14 | werden die man ihnen gerne entziehen möchte. | ||||||
| 15 | est obligatio stricta erga dominum ex obseqvio reverentia erga | ||||||
| 16 | benefactorem ex amore in novo foedere licet deum amare in veteri | ||||||
| 17 | revereri | ||||||
| 01 der? die?? | |||||||
| 03 Kurzer Trennungsstrich. | |||||||
| 06 lächerlich. abgekürzt, δ: Wenn der Weiber u. Männer | |||||||
| 08 u. auswählend? u. und wählend?? Kommapunkt. | |||||||
| 09 Geschliffenheit δ Wenn dies | |||||||
| 11 Schein δ: vor der Ehe an | |||||||
| 15 Durchschuß zu S. 109. (s.Z.?) Zusatz am oberen Rande. Schwarze Schrift. obligat. reverentia g.Z. | |||||||
| 16 benefactorem abgekürzt. | |||||||
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