Kant: AA XIX, Erläuterungen zu A. G. Baumgartens ... , Seite 308 |
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| 01 | Imputatio Legis. |
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| 02 | § 171-179. |
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7308. ψ. Pr 119. Zu § 177 „Sacra“? |
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| 04 | Heilig ist nichts auf der Welt als die Rechte der Menschheit in unserer | ||||||
| 05 | Person und das Recht der Menschen. Die Heiligkeit besteht darin, daß | ||||||
| 06 | wir sie niemals blos als Mittel brauchen, und das Verbot eines solchen | ||||||
| 07 | Gebrauchs liegt in der freyheit und Persönlichkeit. | ||||||
| 08 | Wo sich jene zwey Pflichten wiederstreiten, da behält die erstere die | ||||||
| 09 | Oberhand. | ||||||
| 10 | Diese Pflichten sind officia necessitatis. | ||||||
| 11 | Die officia humanitatis sind die, da beyde Gegenstände (nicht blos | ||||||
| 12 | nicht als Mittel,) sondern auch als Zweke für uns gelten, und da ist eigene | ||||||
| 13 | Vollkommenheit und andrer Glükseeligkeit der Zwek. | ||||||
| 14 | Die Zwey letztere: Das Interesse der Menschheit in unserer Person | ||||||
| 15 | und das Interesse der Menschen. | ||||||
7309. ψ. Pr 119. 118. Zu § 178: |
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| 17 | Die Rechtslehre (g als Recht der Menschen ) ist der Inbegrif der gesetze, | ||||||
| 18 | ohne die freyheit nicht äußerlich mit der freyheit von jedermann zusammen | ||||||
| 19 | bestehen kan. Die Tugendlehre ist der Inbegrif aller Pflichten | ||||||
| 20 | oder Gesetze, so fern die Idee derselben für sich allein die hinreichende Bestimung | ||||||
| 21 | zur Handlung enthält. Iene ist die Pflicht der Handlungen, diese | ||||||
| 22 | der Gesinnungen.Pr 118: Beyde können auch unter der Eintheilung | ||||||
| 23 | der vollkommenen und unvollkommenen Pflichten begriffen werden. Iene | ||||||
| 24 | beruhen blos auf der form der handlungen, nemlich der freyheit, die in | ||||||
| 25 | ihrer äußern und innern allgemeinheit betrachtet mit sich selbst bestehen | ||||||
| 26 | kan. Diese bestehen in der Beziehung der freyheit auf Zweke: 1. Zweke | ||||||
| 27 | an sich selbst, 2. Zweke der Menschen. | ||||||
7310. ψ? τ? Pr 119. |
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| 29 | Der Zwek der Menschen ist Glükseeligkeit, und die Pflicht, sie in anderen | ||||||
| 30 | zu befördern, schließt die ihres objectiven Zweks, nämlich die Glükseligkeit | ||||||
| 31 | Sittlichkeit in sich, damit sie ihrer würdig und dadurch theilhaftig | ||||||
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